Häufig befürchtete Krankheiten sind zum Beispiel Krebs, Herzkreislauf- oder neurologische Erkrankungen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist oft groß, sie vermeiden zunehmend Tätigkeiten, die als gefährlich angesehen werden und beschäftigen sich nur noch mit ihrem Körper. Oft wenden sie sich überdurchschnittlich häufig an einen Arzt, ohne dass dessen Rückversicherung hilft.
Da es manchen Patienten unangenehm ist, die gleiche Arztpraxis wiederholt aufzusuchen, kommt es auch zur Behandlung durch viele wechselnde Ärzte, dem so genannten „Doctor Hopping“. Das Ausmaß der Belastung kann von Betroffenem zu Betroffenem unterschiedlich sein und reicht von leichten Einschränkungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.
Auch für die Gesellschaft ist Krankheitsangst entsprechend mit hohen Kosten verbunden. Die Ursachen der Krankheitsangst lassen sich noch nicht genau definieren, man konnte jedoch bereits eine Reihe von Risikofaktoren feststellen. Eine besonders wichtige Rolle scheint die Körperwahrnehmung zu spielen.
Viel Erfahrung gesammelt
Dabei handelt es sich um die Neigung, körperliche Empfindungen als beeinträchtigend oder krankhaft statt als normale körperliche Reaktionen wahrzunehmen. Um diesen Risikofaktor weiter zu erforschen, wird der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität zu Köln aktuell für eine Dauer von 3 Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Das Psychotherapeutenteam der HAPUK hat in den letzten Jahren viel Erfahrung mit der Behandlung von Krankheitsängsten gesammelt und auch in die Erforschung dieses Krankheitsbildes wurde durch den Lehrstuhl viel Zeit gesteckt.
Seit Jahren kooperiert die Arbeitseinheit zudem mit dem Mainzer Lehrstuhl für Klinische Psychologie, der schwerpunktmäßig Krankheitsangst untersucht und behandelt. Diese Erfahrung wird jetzt als therapeutisches Angebot der Spezialambulanz für Krankheitsangst gebündelt.
Quelle: Universität zu Köln