Bei Transplantationen werden Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken. Dadurch wird es davon abgehalten, das fremde Organ anzugreifen und im schlimmsten Fall abzustoßen. Durch diese immunsuppressive Medikation wird allerdings auch die Abwehr von Viren geschwächt.
Sonst völlig harmlose Krankheitserreger, wie das BK-Virus, können dadurch gefährlich werden. Zur Untersuchung der Immunantwort gegen BK-Virus haben die Forscher innovative mathematische Methoden entwickelt.
Durch die Simulation unterschiedlicher Abwehrstrategien konnten sie diejenigen identifizieren, die zu einer erfolgreichen Immunantwort gegen das Virus führen. Die Identifikation dieser erfolgreichen Abwehrstrategien eröffnet der Medizin jetzt neue Wege. Ein Beispiel ist die Entwicklung von Medikamenten, die gezielt die Abwehr des Virus fördern, ohne dabei das gesamte Immunsystem zu schwächen.
Infektionserkrankungen wären dadurch für Transplantationspatienten weniger bedrohlich. An der Studie beteiligten sich Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin, der Charité-Universitätsmedizin Berlin, der Ruhr-Universität Bochum und des Helmholtz Zentrum München.
Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin
Publikation: Michal Or-Guil et al.; Differential T cell response against BK virus regulatory and structural antigens: A viral dynamics modelling approach; PLOS, 2018; DOI: 10.1371/journal.pcbi.1005998