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Worauf Menstruationsbeschwerden hinweisen können

Als Therapie kommt je nach Ausprägung des Krankheitsbildes der Einsatz von Medikamenten oder eine Operation infrage. © Tero Vesalainen / iStock / Getty Images Plus

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Infoveranstaltung: Worauf Menstruationsbeschwerden hinweisen können

Jeden Monat leiden viele Frauen während ihrer Menstruation unter sehr starken Blutungen, meist verbunden mit starken Schmerzen. Die Symptome können die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit und die Lebensqualität der betroffenen Frauen teilweise erheblich einschränken. Hinter den Beschwerden kann eine der beiden häufigsten gynäkologischen Erkrankungen stecken – Myome oder Endometriose.

Beide Erkrankungen betreffen Frauen im gebährfähigen Alter und sind hormonabhängig. Während unter einer Endometriose schätzungsweise 1,2 bis 1,5 Millionen Frauen, das heißt zehn bis 15 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren in Deutschland leiden, kommen Myome weitaus häufiger vor.

Experten gehen davon aus, dass zwischen 20 bis 40 Prozent der Frauen im gebährfähigen Alter mit zunehmendem Vorkommen bis zu den Wechseljahren von Myomen betroffen sind. Bei den Erkrankungen gemeinsam ist, dass die Ursachen trotz intensiver Forschung nach wie vor unbekannt sind.

„Starke Schmerzen vor und während der Regelblutung, beim Geschlechtsverkehr aber auch beim Wasserlassen und Stuhlgang, eine sehr starke Blutung oder ein unerfüllter Kinderwunsch können ein Hinweis auf Endometriose oder Myome sein und sollten in jedem Fall gynäkologisch abgeklärt werden“, sagt Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Durchschnittliche Diagnose nach sechs Jahren

Endometriose gilt als östrogenabhängige Erkrankung. „Versprengtes“ Gebärmutterschleimhautgewebe baut sich wie in der Gebärmutter selbst im Zyklus auf und wieder ab. Blutungen und chronische Reizustände, teilweise verbunden mit starken Schmerzen, können die Folge sein.

Daneben kann es zu (blutgefüllten) Eierstockzysten kommen, die oft die Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit sind. Obwohl Endometriose eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen ist, dauert es bis zur Diagnose in Deutschland durchschnittlich immer noch sechs Jahre.

„Daher ist Aufklärung so wichtig. Wenn Frauen mit unklaren Unterbauchbeschwerden, einem unerfüllten Kinderwunsch oder anderen diffusen Beschwerden in die Sprechstunde kommen, sollten niedergelassene Frauenärzte immer auch eine Endometriose in Betracht ziehen“, betont Dr. Sudip Kundu, Oberarzt der Frauenklinik der MHH und Leiter des Endometriosezentrums.

Erkrankungen sind behandelbar

Je eher die Diagnose erfolgt, umso schneller kann eine geeignete Therapie beginnen. Myome in der Gebärmutter (uterine Myome) sind gutartige hormonabhängige Muskelwucherungen der Gebärmutter. Frauen mit uterinen Myomen können unter Symptomen wie starken oder langen Blutungen während der monatlichen Regel, Schmerzen bzw. ein Druckgefühl im Unterbauch oder bspw. Probleme beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang leiden.

„Da die Größe, die Anzahl und die Lage von Myomknoten so variabel sind, sind viele Frauen beschwerdefrei. Erst wenn Myome Beschwerden verursachen, besprechen wir mit den Frauen die möglichen Therapieoptionen“, betont Professor Hillemanns.

Die gute Nachricht: Endometriose und Myome sind behandelbar. Nach einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung wird gemeinsam mit der Patientin die Wahl der Therapie getroffen. Dies können je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin der Einsatz von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation sein.

Veranstaltungsinhalte

Bei der Informationsveranstaltung am 12. September stehen Fragen rund um Symptomatik, Diagnose und Therapie im Mittelpunkt. Zu den Referenten zählen neben Professor Hillemanns und Dr. Kundu, PD Dr. Cordula Schippert, Oberärztin der Frauenklinik der MHH und Bereichsleiterin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Dr. Wen Zheng, Assistenzärztin der Frauenklinik der MHH und Expertin für Traditionelle Chinesische Medizin, Dr. Martin Dusch, Bereichsleitung Schmerzmedizin der MHH, und Dr. Iris Brandes, Gesundheitökonomin für die Evaluation präventiver und rehabilitativer Maßnahmen der MHH. Betroffene Frauen berichten zudem über ihre Erfahrungen.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)


Die Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) lädt gemeinsam mit der Europäischen Endometriose Liga e. V. zu einer Informationsveranstaltung über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ein. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 12. September 2018, um 18 Uhr in der Frauenklinik der MHH, Gebäude K 11, Konferenzraum, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover statt.

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