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Asklepios stellt neue Krebs-App „movival

„movival" unterstützt den Patienten durch individuelle Begleitung, sich mehr zu bewegen. © movival GmbH

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Erfolgreich gegen Rezidive: Asklepios stellt neue Krebs-App „movival“ vor

Das weltweit erste wissenschaftlich fundierte Bewegungsprogramm, das Krebsrückfällen vorbeugt, wurde Anfang Februar 2017 in Hamburg vorgestellt. Basierend auf internationalen Studien entwickelten Ärzte "movival" gemeinsam mit onkologischen Patienten. Die App motiviert zu therapeutisch wirksamer Bewegung und enthält verständliche Informationen über Krebs, aktuelle Berichte sowie die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten.

Eine häufige Ursache von Krebs sind Veränderungen an den Telomeren, den Endstücken der Chromosomen. Die Enden verkümmern mit steigendem Lebensalter, und die Wahrscheinlichkeit von Chromosomenbrüchen steigt – mit der Folge bösartiger Zellveränderungen. Regelmäßige Bewegung aktiviert das Enzym Telomerase, das die Telomere wieder stabilisiert; die Brüche treten in diesem Fall seltener auf.

„Ein wichtiger Schritt, Krebs vorzubeugen oder Rezidive zu verhindern, ist also Sport – in allen Variationen. Bewiesen wurde dies durch mehr als 70 internationale Studien, unter anderem zusammengefasst in der Bewegungstabelle des American College of Sports Medicine 1", erklärte auf der Asklepios-Pressekonferenz zu neuen App Dr. Thomas Widmann, Chefarzt der onkologischen Fachklinik Triberg. „Das Rückfallrisiko einer erneuten Erkrankung wird durch Bewegung um bis zu 67 Prozent verringert", so Widmann.

Was leistet die App?

Pressekonferenz © Mirjam BauerAuf der Pressekonferenz wurde die Notwendigkeit von Sport zur Krebsvorbeugung betont. © Mirjam Bauer

Die „erste wissenschaftlich exakte" App „movival" richtet sich gezielt an Krebspatienten, ist dabei einfach und verständlich aufgebaut. Durch individuelle Begleitung, Visualisierung der persönlichen Ziele und ein Belohnungssystem unterstützt „movival" den Patienten, sich mehr zu bewegen. Ferner erhält der Nutzer aktuelle Informationen über seine spezielle Krebserkrankung, auch die Bewegungsmotivation ist auf seine persönliche Situation zugeschnitten. Dabei obliegt die Datenhoheit dem Patienten, eine Schnittstelle zum potenziellen Datenaustausch mit den Behandlern und den Physiotherapeuten in der Klinik ist vorhanden.

Die meisten Patienten geben die geleistete Bewegung manuell ein. „Auf Wunsch können Bewegungstracker angeschlossen werden, bisher realisiert wurde die Anbindung des Fitnessarmandes „fitbit". Wir haben bewusst mit einer günstige Variante begonnen", versicherte Alexander Gehring, Diplom-Ingenieur und Gesellschafter der movival GmbH. „Weitere Schnittstellen sollen folgen. Die Anwendung, die auch als Webanwendung verfügbar ist, richtet sich vor allem an ältere Menschen, da diese die größte Zielgruppe darstellen – auch Handicaps oder Bewegungseinschränkungen über Rollatoren werden berücksichtigt. Jüngere Krebspatienten nutzen erfahrungsgemäß eher Lifestyle-Apps aus dem Lauf- oder Radfahrbereich, und erkranken zudem seltener an Krebs. Aufkommende Fragen zu allen Programmfunktionen oder Einstellungen werden per E-Mail gestellt und beantwortet."

Laut Anbietern beinhaltet „movival" als einzige Krebs-App am Markt eine Feedbackfunktion für Patienten und vielfältige Anleitungen zu mehr Bewegung im Alltag. Start der Testläufe war 2016, mit der Medienschule in Offenburg wurden über vier Monate reale Tests mit Krebspatienten durchgeführt – mit großem Erfolg. Die monatliche Nutzung mit Premiumfunktionen kostet 9,90 Euro, eine light-Version gibt es kostenfrei.

Warum engagiert sich eine Klinikgruppe?

Die Asklepios Kliniken in Hamburg unterstützen das Projekt, da sie auf eine umfassende Gestaltung des gesamten Versorgungsprozesses fokussieren: Prävention, Akutbehandlung, aber auch Rehabilitation aus einer Hand zielen auf bestmögliches Patientenwohl ab. Dies hat höchste Priorität und gehört zum Image von Asklepios. Dabei legen die Kliniken besonderen Wert auf die Ergebnisqualität.

Spezielle Angebote im B2B-Bereich – für Ambulanzen, Niedergelassene Ärzte und Reha-Einrichtungen – aber auch B2C-Lösungen wie die Krebs-App sind Teil der digitalen Strategie der Gruppe, so Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph U. Herborn. Doch nicht der Level an technischer Digitalisierung zählt, sondern die Akzeptanz bei den Menschen. Die Klinikgruppe ist unter anderem auch mit einem Videokanal und in den sozialen Medien aktiv.

Perspektiven

Die Einbindung von Kostenträgern, etwa auch zur Kostenübernahme für Versicherte, ist in Verhandlung. Eine Nutzung und weitere Einbindung der Messdaten für Forschungszwecke zum Vorteil für Patienten ist ebenfalls in Arbeit.

Mirjam Bauer


Weitere Infomationen zur App: www.movival.com

Bewegungstabelle des American College of Sports Medicine

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