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Millionen-Förderung für Therapievergleich

Nur jeder vierte Patient mit lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom der Speiseröhre wird allein durch eine Operation dauerhaft geheilt. © viach80 / iStock / Thinkstock

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Speisenröhrenkrebs: Millionen-Förderung für Therapievergleich

Das Adenokarzinom der Speiseröhre ist eine der am stärksten zunehmenden Krebserkrankungen in Europa und den USA. Derzeit werden zwei sehr unterschiedliche Therapieformen bei der Behandlung des lokal fortgeschrittenen Speiseröhrenkrebses eingesetzt. Welche Therapie die wirksamere ist, ist aber bislang völlig offen.

Unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg soll jetzt in einer großen klinischen Studie geklärt werden, ob eine Chemotherapie, die vor und nach der Operation verabreicht wird, einer Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie vor der Operation überlegen ist. Ziel ist eine international gültige Therapie-Empfehlung. An der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 1,3 Millionen Euro geförderten Studie sind 18 Zentren in Deutschland beteiligt. Insgesamt sollen über 400 Patientinnen und Patienten über einen Zeitraum von sieben Jahren begleitet werden.

Patt-Situation zwischen zwei Therapieformen

 Nur jeder vierte Patient mit lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom der Speiseröhre wird allein durch eine Operation dauerhaft geheilt. Darum wird der chirurgische Eingriff bereits seit einigen Jahren mit weiteren Behandlungen ergänzt. Mit einer fünfwöchigen kombinierten Chemo- und Strahlentherapie zusätzlich zur Operation können bereits über 40 Prozent der Patienten geheilt werden. Aber auch eine reine Chemotherapie, die jeweils acht Wochen vor und nach der Operation verabreicht wird, war in Studien einer alleinigen Operation deutlich überlegen.

„Beide Therapien haben sich in Europa bereits gegen die reine Operation durchgesetzt. Jetzt geht es darum, die beste dieser Therapien zu ermitteln“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Jens Höppner, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Bei dem Vergleich wird neben Heilungs- und Überlebensraten auch die Lebensqualität der 438 Studienteilnehmer berücksichtigt. „Ziel unserer Studie ist es, national und international zu einer klaren Empfehlung für eine der beiden Behandlungs-Optionen zu kommen“, sagt Prof. Höppner.

Am Universitätsklinikum Freiburg sind neben der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch die Klinik für Strahlenheilkunde, die Klinik für Innere Medizin I, das gemeinsame Tumorzentrum Freiburg – CCCF und das Studienzentrum des Universitätsklinikums maßgeblich an der Studie beteiligt.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg

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