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Studie untersucht Krebs nach Tauglichkeit

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 17 000 Patienten an einem Karzinom der Bauchspeicheldrüse, mit steigender Tendenz. © magicmine / iStock / Getty Images Plus

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Pankreas: Studie untersucht Krebs nach Tauglichkeit

Mediziner des Greifswalder Pankreaszentrums an der Universitätsmedizin Greifswald haben gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Kiel und Dresden und unter Beteiligung von 900 Patienten einen neuen Test entwickelt. Dieser ermöglicht es erstmals, anhand einer in Blutproben ermittelten sogenannten Metaboliten-Signatur, eines individuellen Profils von Stoffwechselprodukten, zwischen Gesunden, Pankreatitis-Patienten und Patienten mit Pankreaskarzinomen zu unterscheiden.

Nun soll nach einer weiteren Verbesserung des Testsystems in einer bundesweiten Untersuchung an 20 Kliniken überprüft werden, ob sich eine Auswahl von zehn dieser Metaboliten in der klinischen Routine bewährt. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 17 000 Patienten an einem Karzinom der Bauchspeicheldrüse, mit steigender Tendenz. Diese Krebsart ist zwar seltener als zum Beispiel der Dickdarmkrebs, führt aber viel häufiger zum Tode betroffener Patienten.

Schon 2030 wird das Pankreaskarzinom die zweithäufigste Krebstodesursache sein, weil es in den meisten Fällen zu spät diagnostiziert wird, um noch durch eine Pankreasoperation geheilt zu werden. Häufig ist es schwierig, ein frühes Pankreaskarzinom von einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu unterscheiden. Bisher existiert auch kein zuverlässiger Labortest zur Unterscheidung der beiden Krankheiten. „Um festzustellen, ob sich der Test auch für die Erkennung von kleinen und frühen Tumoren eignet, werden 1.500 Hochrisikopatienten untersucht“, informierte der Direktor der Klinik für Innere Medizin A an der Unimedizin Greifswald, Prof. Dr. Markus M. Lerch.

„Hierzu gehören nicht nur Patienten mit verdächtigen Röntgenbefunden der Bauchspeicheldrüse, sondern auch Frauen und Männer, die im Alter von über 50 Jahren erstmals an einem Diabetes mellitus erkranken. In den ersten zwei Jahren nach der Neuentdeckung eines Diabetes ist in dieser Altersgruppe das Risiko, ein Pankreaskarzinom zu entwickeln, hundertfach erhöht. Besteht der Diabetes länger, fällt das Risiko wieder ab“, so Lerch. Für diese klinische Untersuchung zur Entdeckung von frühen Pankreaskarzinomen (META-PAC Studie) sucht das Studienzentrum der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A freiwillige Teilnehmer, bei denen im Alter von über 50 erstmals ein Diabetes diagnostiziert wurde.

Quelle: idw-Informationsdienst Wissenschaft 


Originalpublikation: Julia Mayerle et al., Metabolic biomarker signature to differentiate pancreatic ductal adenocarcinoma from chronic pancreatitis, BMJ Journals 2017, Doi: 10.1136/gutjnl-2016-312432

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