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Ursachenforschung bei Herzrasen

Nicht jedes Herzrasen hat eine ernsthafte Erkrankung als Ursache. © Andrey Mitrofanov / iStock / Getty Images Plus

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Diagnostik: Ursachenforschung bei Herzrasen

Wenn das Herz „bis zum Hals schlägt“, sind meist Aufregung oder körperliche Anstrengung der Auslöser. Beginnt das Pumporgan allerdings wie aus dem Nichts zu rasen, fühlt sich das für Betroffene sehr unangenehm, teilweise bedrohlich an: Oft kommen Schwindel, Atemnot oder Angstgefühle hinzu.

„Solche Anfälle von Herzrasen sollten beim Arzt abgeklärt werden, denn dahinter können gefährliche Herzkrankheiten stecken“, warnt der Kardiologe Prof. Dr. med. Paulus Kirchhof vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Lehrstuhlinhaber für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an der Universität Birmingham (UK). „Auch wenn sich plötzliches Herzrasen, nicht zu verwechseln mit Herzstolpern, oft sehr bedrohlich anfühlt, müssen die Attacken nicht automatisch gefährlich sein.“

Plötzlich auftretende Anfälle von Herzrasen mit Herzfrequenzen über 140 Schlägen pro Minute können durch verschiedene Herzerkrankungen verursacht werden. In vielen Fällen wird der beschleunigte Herzschlag durch Vorhofflimmern ausgelöst.

Diese häufigste Form von Herzrhythmusstörungen ist zwar nicht akut gefährlich, da die Herzkammern die größte Pumparbeit leisten. Allerdings können sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden, die dann in der Folge einen Schlaganfall auslösen können. Allein an Vorhofflimmern leiden in Deutschland Schätzungen zufolge über 1,8 Millionen Menschen.

Belastend aber heilbar

Doch nicht jedes Herzrasen hat eine ernsthafte Erkrankung als Ursache. Beginnen die Anfälle plötzlich, ohne jeden Anlass und lassen sie sich durch Manöver wie das Trinken eines Glases Wassers beenden, stehen die Chancen gut, dass es sich um gutartiges Herzjagen handelt.

Diese Form der Herzrhythmusstörung kann zwar für Betroffene sehr belastend sein, ist aber in den meisten Fällen heilbar. Viele Menschen mit Herzrhythmusstörungen reagieren mit großer Unsicherheit darüber, ob diese harmlos oder gefährlich sind und wie sie behandelt werden können.

„Ob Herzrhythmusstörungen harmlos, weniger harmlos oder lebensbedrohlich sind, kann nur ein Kardiologe nach ausführlicher Untersuchung des Patienten entscheiden“, betont Herzspezialist Kirchhof. „Patienten, die aus dem Nichts heraus Anfälle von Herzrasen erleben, sollten dies ärztlich abklären lassen.“

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.


Weitere Informationen:

Mit der kostenfreien Checkliste zu Herzrasen bietet die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/Herzrasen.html (PDF-Download) wertvolle Unterstützung bei der Suche nach der Ursache.

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