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Was wirklich helfen könnte

Wie die LMU-Forscher zeigen, setzen sich die Tumoren beim Dickdarmkrebs aus zwei verschiedenen Zelltypen zusammen. © Ben Schonewille / iStock / Thinkstock

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Kolonkarzinom: Was wirklich helfen könnte

Dickdarmkrebs lässt sich im frühen Stadium operativ entfernen. Doch wenn der Krebs bereits weiter fortgeschritten ist, müssen auch bestimmte Signalwege in den Krebszellen blockiert werden, damit sich der Tumor nicht weiter ausbreitet. Warum das bislang das Fortschreiten des Krebses nur um wenige Monate verzögern kann, zeigt eine neue Studie.

Zellen © JEM / Schmidt et al.Beim Dünndarm-Krebs gibt es zwei Typen von Krebszellen, die sich in der Mitte beziehungsweise an den Enden des Krebses konzentrieren. © JEM / Schmidt et al.

Ein Team am Institut für Pathologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) um Eva Marina Schmidt und Professor David Horst (inzwischen Charité Berlin) hat die Studie durchgeführt.

Demnach weicht der Tumor auf einen anderen Zelltyp aus, sobald ein bestimmter Signalweg unterdrückt wird. Wie die LMU-Forscher zeigen, setzen sich die Tumoren beim Dickdarmkrebs aus zwei verschiedenen Zelltypen zusammen, die einander ersetzen können.

Die bisherige Therapie, bei der ein bestimmter Signalweg unterdrückt wird, führt daher nur dazu, dass der andere Zelltyp des Tumors das Wachstum übernimmt. Als neuen Therapieansatz schlagen die Forscher daher vor, die Signalwege beider Zelltypen zugleich anzugreifen, um den Tumor zu stoppen.

Für die Studie wurden Proben von 300 Patienten untersucht. Zudem zeigte sich im Mausmodell, dass das Wachstum des Tumors gestoppt werden konnte, sobald die Signalwege beider Zelltypen blockiert wurden.

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)


Publikation: Eva Marina Schmidt et al.; Targeting tumor cell plasticity by combined inhibition of NOTCH and MAPK signaling in colon cancerJournal of Experimental Medicine, 2018; doi: 10.1084/jem.20171455

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