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Dellwarzen sind lästig und ansteckend

Infizierte sollten stets eigene Handtücher, Waschlappen und Kleidung verwenden, da die Viren auch darüber auf andere Menschen gelangen können. © tiler84 / iStock / Getty Images Plus

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Molluscum-contagiosum-Viren: Dellwarzen sind lästig und ansteckend

Die Mollusca contagiosa ist in der Regel zwar harmlos, jedoch hochkontagiös. Vor allem bei Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren ist sie weit verbreitet, denn die Ansteckung mit Molluscum-contagiosum-Viren erfolgt über eine Schmierinfektion.

Dellwarzen sind gutartige Hautveränderungen, die insbesondere Kinder und Jugendliche befallen, während sie bei einer Infektion im Erwachsenenalter oft aufgrund von sexuellen Aktivitäten im Genitalbereich vorkommen. Die Knötchen werden durch das Molluscum-contagiosum-Virus, einem Erreger aus der Gruppe der Pockenviren, hervorgerufen.

Typischerweise erscheinen Dellwarzen als kleine, harte, helle, stecknadelkopf- bis erbsengroße, gehäuft auftretende Papeln mit einer Delle in der Mitte. Bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem sind die Knötchen harmlos, verursachen keine Beschwerden und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Abwehrgeschwächte Personen plagen sich gelegentlich mit einem starken Juckreiz, außerdem verbreiten sich die Papeln hier vermehrt.

Von der Infektion bis zum Ausbruch

Die Ansteckung mit Molluscum-contagiosum-Viren erfolgt über Schmierinfektion, also durch direkten Körperkontakt. Erkrankte kratzen die Wucherungen auf, sodass die Erreger aus der Warze freigesetzt werden und durch Berührungen auf die Haut anderer Personen gelangen. Besonders bei Patienten mit einer gestörten Hautbarriere (zum Beispiel durch eine atopische Dermatitis) haben die Viren ein leichtes Spiel. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel einige Wochen, kann aber stark variieren.

Diagnostik

Aufgrund der charakteristischen Erscheinung und der namensgebenden Delle gelingt dem Dermatologen die Diagnosestellung häufig durch seinen scharfen Blick, allerdings ist die Abgrenzung zu anderen Hauterkrankungen wie Milien, Genitalwarzen, gewöhnlichen Warzen oder Fettablagerungen in frühen Stadien nicht immer einfach. Bei Unsicherheiten kann die Hautveränderung durch das Dermatoskop betrachtet werden, die Diagnostik über eine Gewebeprobe mit histopathologischer Untersuchung stellt eine seltene Ausnahme dar.

Abwarten ist nicht immer eine Option

Grundsätzlich können Dellwarzen überall auf der Haut auftreten, vorwiegend erscheinen sie am Hals, an der Brust, an den Oberarmen, in den Achseln oder im Gesicht. Die Knötchen bilden sich in vielen Fällen nach einigen Wochen bis Monaten spontan wieder zurück.

Bei einem ausgeprägten Befall oder bei Dellwarzen im Gesicht ist eine Behandlung sinnvoll, um die Viruslast zu reduzieren und somit eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Der Dermatologe schabt die Hautwucherungen unter örtlicher Betäubung mit einem scharfen Löffel ab (Kürettierung), sehr ängstliche Kinder oder Betroffene mit Dellwarzen an den Geschlechtsteilen oder im Gesicht werden zusätzlich mit Propofol sediert.

Weitere Therapieoptionen sind das Abtragen mit einem Kohlendioxidlaser oder das Vereisen mit Flüssigstickstoff. Medikamentös lassen sich die Papeln mit keratolytischen Wirkstoffen behandeln, die auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden. Der Immunstimulator Imiquimod, ein Vertreter der Immune Response Modifier, verstärkt die zellvermittelte Immunantwort und stellt ebenfalls eine Behandlungsalternative dar.

Prävention

Da die Mollusca contagiosa hochkontagiös ist, sollte man weder fremde Dellwarzen berühren noch die breiige Masse aus den eigenen Knötchen ausdrücken. Infizierte sollten stets eigene Handtücher, Waschlappen und Kleidung verwenden, da die Viren auch darüber auf andere Menschen gelangen können.

Martina Görz


Quellen:

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