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Gefahr für Mensch und Umwelt

Solange Ambrosia nicht blüht, liegt der beste Zeitpunkt vor, um sie zu entfernen. © galitskaya / iStock / Getty Images Plus

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Allergiepflanze Ambrosia: Gefahr für Mensch und Umwelt

Sie sieht zwar harmlos aus, führt bei Allergikern allerdings zu heftigen Symptomen: Die Rede ist von Ambrosia. Ihr Allergenpotenzial ist fünfmal höher als das der Gräserpollen.

Für Allergiker und Asthmatiker ist die Pflanze Ambrosia artemisiifolia ein wahrer Schrecken, schließlich verlängert sie aufgrund ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober die kritische Zeitspanne noch. Symptome, unter denen Betroffene bei einer Exposition leiden, sind Bindehautentzündung, Heuschnupfen sowie allergisches Asthma.

Vorkommen der Asthma-Pflanze

Die Beifuß-Ambrosie, auch Aufrechtes Traubenkraut genannt, ist der Familie der Korbblütler zuzuordnen. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Gewächs ist hochallergen und die Pollen rufen bereits in kleinsten Mengen schwere gesundheitliche Probleme hervor. Eine einzelne Pflanze setzt bis zu einer Milliarde Pollen frei, wobei bereits fünf Stück genügen, um eine allergische Reaktion zu provozieren.

Die Pollen sind sehr klein und gelangen daher tief in die Atemwege. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kam Ambrosia nach Europa und breitet sich seither weiter aus. Das Gewächs lässt sich vom Wind bestäuben, der die Pollen Hunderte von Kilometern weit trägt. Züge, Autos und Schuhsohlen dienen ebenfalls als Transportmittel zur Ausbreitung.

Man findet die Pflanze auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, am Straßenrand, auf brachliegenden Grünflächen sowie entlang von Eisenbahnstrecken oder Autobahnen. Doch auch in Privatgärten siedelt sie sich an, da sie durch verunreinigtes Vogelfutter eingeschleppt werden kann. Wer die Pflanze in seinem Garten entdeckt, sollte in jedem Fall dagegen vorgehen und die Behörden darüber informieren.

Solange Ambrosia nicht blüht, liegt der beste Zeitpunkt vor, um sie zu entfernen. Dabei sollten unbedingt Handschuhe sowie lange Kleidung getragen werden, denn der Hautkontakt führt mitunter zu allergischen Reaktionen. In der Blütezeit sollte zusätzlich ein Mundschutz verwendet werden. Wichtig ist, dass man die Wurzeln der Pflanze ebenfalls beseitigt und sie nicht einfach schneidet oder mäht. Im Anschluss ist sie in einer gut verschlossenen Mülltüte über den Hausmüll zu entsorgen.

Doppelte Belastung

Der Klimawandel kann die Ausbreitung von Ambrosia noch begünstigen. Forscher des Helmholtz-Zentrums München untersuchten den Effekt der Pollen, indem sie die Pflanzen mit Stickoxiden benetzten, um die Abgasbelastung an Autobahnen zu simulieren.

Die Blutseren von Allergikern wurden mit dem begasten Pollenextrakt kontaminiert und es zeigte sich, dass die allergische Reaktion noch stärker ausfiel als bei „normalen“ Pollen. Die Ursache dafür ist, dass die behandelten Pollen andere Proteine produzierten. Es handelte sich um Proteine, die speziell bei erhöhten NO2-Werten auftraten.

Das Fazit: Die Belastung der Umwelt mit Feinstaub und Stickoxiden führt zu noch aggressiveren Pollen der Ambrosia-Pflanze, gleichzeitig ist das Immunsystem durch die Luftverschmutzung beeinträchtigt. Durch die Kombination der beiden Faktoren ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Allergien entwickeln, besonders hoch.

Martina Görz


Quellen:

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