Wie die WHO mitteilte, haben sich die jährlichen Fälle von Dengue-Fieber seit dem Jahr 2000 verachtfacht. Dahinter steckt eine Ausbreitung der Aedes- Mücken, weil Hitzewelle mit hohen Temperaturen und dazu hoher Luftfeuchtigkeit eine Ausbreitung der Mücken begünstigt. Daher kommt es inzwischen auch zu Infektionen mit den Dengue-Viren außerhalb der Tropen und Subtropen.
Was verbirgt sich hinter dem Dengue-Fieber?
Die Aedes- Mücken übertragen das Dengue-Virus, welches das Dengue-Fieber auslöst. Hierbei handelt es sich um Einzelstrang-RNA-Viren der Familie Flaviviridae. Durch den Stich der Mücken kommt es zur Übertragung des Virus. Die Mücken können die Viren über die Eier an ihre Nachkommen weitergeben. Das Virus kann auch Trocken- oder Kälteperioden überstehen.
Im menschlichen Organismus interagieren die Viren mit den dendritischen Zellen des Immunsystems und vermehren sich in ihnen. Dadurch ist eine Ausbreitung im gesamten Organismus möglich. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Tagen zeigen sich Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen oder Erbrechen. Nach drei Tagen kann es zu einem symptomfreien Intervall kommen, bevor es am fünften Tag wieder zu einem Fieberanstieg kommt. Wegen der starken Schmerzen wird das Dengue-Fieber auch als „Knochenbrecherkrankheit“ bezeichnet. Eine erste Infektion verläuft meistens harmlos. Eine zweite Infektion kann dann gefährlicher verlaufen und sogar lebensgefährlich sein.
Bisher kann das Dengue-Fieber nur symptomatisch behandelt werden. Jedoch gibt es in Deutschland mehrere Impfstoffe, für die es zwar noch keine offizielle Empfehlung des RKI gibt, die aber für Menschen mit Erstinfektion zugelassen sind. Zudem befinden sich weitere Impfstoffe in der Zulassung.
WHO wegen Ausbreitung besorgt
Bereits im Sommer 2023 zeigte sich die Weltgesundheitsorganisation WHO besorgt über die Ausbreitung des Dengue-Virus. Neben den Tropen und Subtropen gab es inzwischen auch lokale Ansteckungen in europäischen Ländern wie Portugal, Spanien, Frankreich und Italien. Eine Nachverfolgung der Ausbreitung fällt teilweise schwer, weil die Menschen bei Erstinfektionen mit milden Symptomen häufig nicht zum Arzt gehen und erst eine zweite Infektion Hinweise auf einen Infektionsherd gibt.
Das Auswärtige Amt hat bereits eine Warnung vor dem Dengue-Fieber in die Reise- und Sicherheitshinweise für Italien aufgenommen. Auch in Deutschland konnte laut dem Robert Koch-Institut die Asiatische Tigermücke bereits in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen werden. Die gestiegenen Temperaturen durch den Klimawandel begünstigen die Ausbreitung und Vermehrung der Mücken.
In diesem Frühjahr gab es einen schweren Ausbruch von Dengue-Fieber in Südamerika, weshalb Ende Februar in Brasilien und Peru der Notstand ausgerufen wurde. In beiden Ländern sowie in Argentinien sind die Infektionen mit Dengue-Fieber sprunghaft angestiegen. Die Fälle liegen viel höher als im Vorjahr, weshalb diese Ausbrüche ungewöhnlich sind. Sie sind den hohen Temperaturen und den starken Regenfällen der letzten Monate geschuldet. Dies bietet den Mücken besonders gute Bedingungen für die Vermehrung.
Wie können sich Reisende vor Infektionen schützen?
Bereits vor dem Antritt einer Reise sollten sich die Menschen informieren, ob das Reiseziel eventuell betroffen ist. Da es bisher noch keinen wirklichen Schutz vor dem Dengue-Fieber gibt, sind Reisende angehalten, sich effektiv vor den Mücken zu schützen. Es ist wichtig, zu wissen, dass die Mücken vor allem tagsüber aktiv sind oder nachts, wenn das Licht an ist. Beliebt sind Mückensprays zur Abwehr von Mücken, sogenannte Repellentien, die insektenabweisend wirken. Zudem sollte helle Kleidung aus dicht gewebten Stoffen getragen werden.
Heike Lachnit
Quellen:
- Dengue-Fieber; DocChec Flexikon
- „WHO wegen Dengue-Ausbreitung besorgt“; Pharmazeutische Zeitung
- Was ist das Dengue-Fieber und wie kann man sich davor schützen?; RND
- Denguefieber; Auswärtiges Amt
- Dengue-Fieber – ein Virus auf dem Weg nach Europa; Deutschlandfunk