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Tierisch allergisch

Für viele Tierfreunde ist die Diagnose ein Schock, denn die Therapie besteht in erster Linie darin, sich von den Vierbeinern fernzuhalten. © Zinkevych / iStock / Getty Images Plus

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Abwehrreaktion: Tierisch allergisch

Hunde und Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren, gefolgt von Kaninchen, Meerschweinchen und Hamstern. Für Allergiker bergen die Fellnasen allerdings ein gesundheitliches Risiko.

Hunde und Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren, gefolgt von Kaninchen, Meerschweinchen und Hamstern. Für Allergiker bergen die Fellnasen allerdings ein gesundheitliches Risiko. Für viele Menschen sind Tiere von großer Bedeutung, sie bereichern ihr Leben und sind Partner zum Kuscheln, Herumtollen oder Trösten. Manchmal fungieren die Vierbeiner sogar als Therapiebegleiter, zum Beispiel ein Blindenhund, eine Katze bei Menschen mit psychischen Erkrankungen oder ein Pferd in der Reittherapie.

Problematisch wird es, wenn ein Tierliebhaber an einer Tierhaarallergie leidet und beim Kontakt Beschwerden wie juckende und tränende Augen, Schnupfen, Niesanfälle, Hautausschlag oder sogar Atemnot zeigt. Bei einer Tierallergie handelt es sich, wie bei jeder anderen Allergie, um eine übersteigerte Abwehrreaktion des Körpers. Tierallergene, die an den Hautschuppen oder Haaren der Vierbeiner haften, verursachen die unangenehmen Symptome der Allergiker.

Werden Haustiere gehalten, verteilen sich die Allergene in den Innenräumen, schweben durch die Luft und werden von den Bewohnern inhaliert. Im Jahr 1991 identifizierten Wissenschaftler das erste Tierallergen (Fel d 1), das Hauptallergen der Katze. Nach kurzer Zeit und weiterer Forschung war Experten klar, dass viele Tierallergene zu den Proteinfamilien der Serumalbumine oder Lipokaline zählen. Ihr allergenes Potenzial wird zum einen von der Tierart bestimmt, zum anderen kann es in Abhängigkeit von der Rasse variieren.

Tierhaarallergien sind in der Regel dem Allergietyp 1 (Soforttyp) zuzuordnen. Dabei bildet der Organismus nach dem Zusammentreffen mit bestimmten Allergenen entsprechende Antikörper der Gruppe Ig E, sodass das Immunsystem gerüstet ist. Bei erneutem Allergenkontakt setzen sich die Antikörper auf die Mastzellen und binden die Allergene. Die entstandene Brückenbindung führt zur Freisetzung von Histamin, welches die allergischen Beschwerden auslöst.

Diagnostik

Der Allergologe diagnostiziert eine Tierallergie anhand von Tests, bei denen die Allergene durch Anritzen in die Haut eingebracht werden (Pricktest). Entsteht im Anschluss eine Quaddel, spricht man von einem positiven Ergebnis, also von einer Sensibilisierung gegen das Allergen. Auch ein Bluttest liefert Hinweise auf eine Allergiebereitschaft, hierbei werden die spezifischen IgE-Antikörper gegen einzelne Tierallergene bestimmt.

Allergenkarenz

Für viele Tierfreunde ist die Diagnose ein Schock, denn die Therapie besteht in erster Linie darin, sich von den Vierbeinern fernzuhalten und die Fellnasen unter Umständen abzugeben. In akuten Situationen erhalten Patienten (in der Selbstmedikation oder ärztlich verordnet) Antihistaminika. Diese sollten nicht dauerhaft ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden.

Typ 1 und Typ 3

Manche Menschen reagieren auf Federn und Kot von Vögeln oder auf Milben im Gefieder mit Symptomen wie Luftnot (Allergie vom Typ 1). Darüber hinaus können Vögel eine allergische Reaktion vom Typ 3 hervorrufen, die sich erst drei bis sechs Stunden nach dem Kontakt entwickelt. Zu den typischen Beschwerden der verzögerten Reaktion zählen Fieber, Husten, Luftnot oder Übelkeit.

Martina Görz


Quellen:

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