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Von Deutschland nach Dubai

Arbeit im Labor: „Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte die Chance einer Auslandserfahrung ergreifen“, sagt Amira Fahd. © Freiburg Medical Laboratory

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Karriere-Interview: Von Deutschland nach Dubai

Medizinische Laboratorien gibt es in fast jedem Teil der Welt. Wer reise- und kontaktfreudig ist und spannende Herausforderungen sucht, sollte den Weg hinaus in die Welt wagen. MTA – Das Portal sprach mit Amira Fahd, die in Deutschland ausgebildet wurde und jetzt als MTLA in Dubai arbeitet.

© Freiburg Medical LaboratoryAmira Fahd mit Dr. Michael Becker, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, ehemaliger Leiter der Synlab Auslandsabteilung in Leinfelden (links) und Srood Duasko, Business Development Manager Freiburg Medical Laboratory, während der Arab Health Messe in Dubai. © Freiburg Medical Laboratory

Amira Fahd, geboren in Greifswald, wohnt seit elf Jahren in Dubai und arbeitet dort im Freiburg Medical Laboratory Middle East. Das Labor war anfangs ein „Joint Venture“ zwischen der Universität Freiburg und der Al Abbas Gruppe in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Seit 2007 ist das Labor auch Teil der Synlab Gruppe, dem mittlerweile größten europäischen Labordienstanbieter. Geleitet wird es von PD Dr. med. Michaela Jaksch. 

Frau Fahd, welchen Schulabschluss besitzen Sie und warum haben Sie sich für den Beruf MTA entschieden?

Amira Fahd: Ich beendete meine schulische Ausbildung zunächst mit dem Abitur. Da mich naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie, Physik und auch Medizin besonders interessierten, suchte ich einen Beruf, der dem gerecht wurde. Die Ausbildung zur MTLA passte perfekt zu diesen Bereichen – und so begann ich diese in der Landeslehranstalt in Berlin-Lankwitz.

Wo haben Sie bisher gearbeitet?

Fahd: In der MTA-Ausbildung ist es üblich, mehrere Praktika zu absolvieren. Eines leistete ich in der Parkklinik Weißensee in Berlin und hatte das Glück, direkt nach dem Examen übernommen zu werden. Dort habe ich dann für ein Jahr gearbeitet.

Welche Herausforderungen ergaben sich während dieser Zeit?

Fahd: Insgesamt war das Aufgabenfeld interessant und vielseitig. Nachtdienste, Notfälle und schnellste und dabei korrekte Resultatübermittlung an die Stationen sind natürlich immer eine Herausforderung.

Was waren Ihre Gründe, nach Dubai zu wechseln?

Fahd: Bereits seit meinem 16. Lebensjahr war es mein Traum, nach Dubai auszuwandern. Die Vereinigten Arabischen Emirate gefallen mir sehr und ich habe in Dubai Verwandschaft, die ich durch meine Arbeit hier wieder häufiger sehen kann.

Haben Sie dort spezielles Wissen, neue Aufgaben oder mehr Verantwortung übernommen?

Fahd: Die Aufgaben sind abwechslungsreich und breit gefächert. Die Leitung des Labors legt sehr hohen Wert auf klinischen Bezug. Neben der üblichen Routinediagnostik bearbeiten wir schwierige genetische, autoimmunologische und molekularvirologische Fragestellungen und vieles mehr. Nach circa zwei Jahren habe ich die Position „Leitende MTA“ und „Qualitätsmanagementbeauftragte“ übernommen. Wir arbeiten hier in einem multikulturellen Team. Das war anfangs eine große Herausforderung, denn insbesondere im Fachenglisch hatte ich einiges aufzuholen.

Erhielten Sie Unterstützung bei der Wohnungssuche oder beim Kulturverständnis in Arabien?

Fahd: Wegen meiner teilarabischen Herkunft hatte ich eine andere Ausgangsposition. So war alles sehr einfach. Einige meiner Familienangehörigen wohnen hier und haben mich unterstützt. Anfangs wurde mir auch eine Wohnung vom Labor zur Verfügung gestellt.

Bitte beschreiben Sie Ihre Arbeitsbedingungen, gibt es Schicht- oder Bereitschaftsdienste?

Fahd: Das Labor hat wochentags von 9:00 Uhr bis 23:30 Uhr geöffnet. In Dubai beginnt die Woche – anders als in Europa – am Samstag und endet Donnerstag. Freitags öffnet das Labor nur von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Da ich auf Grund meiner Position hauptsächlich organisatorische Aufgaben übernehme, kann ich meine Arbeitszeit relativ flexibel auf die Stoßzeiten zwischen 9:00 Uhr und 19:00 Uhr verteilen. Bei krankheitsbedingten Ausfällen springe ich natürlich im Labor und auch im Spätdienst ein.

Wie gefällt Ihnen das Leben in Dubai?

Fahd: Ich finde es nach wie vor herrlich hier. Meine Arbeit ist sehr interessant und abwechslungsreich. Die Freizeitgestaltung der Wochenenden ist vor allem in den Wintermonaten vielseitig: Wassersportarten sind hier an der Tagesordnung. In den heißen Sommermonaten verschiebt sich die Aktivität vermehrt in die klimatisierten Einkaufszentren. Dort gibt es jede Menge Abwechslung: Unter anderem finden sich hier Kinos, gastronomische und sportliche Möglichkeiten wie Skifahren, Eislaufen, Fußball und vieles mehr.

Würden Sie Kollegen/innen in Deutschland einen Wechsel in Ausland empfehlen?

Fahd: Ja, auf jeden Fall. Selbst, wenn es nur um ein paar Jahre Auslandserfahrung geht, sollte jeder, der die Möglichkeit hat, diese Chance ergreifen. Ich lebe nun seit 2005 hier in Dubai und möchte nicht mehr weg.

Das Gespräch für MTA – Das Portal führte Mirjam Bauer.


Weitere Information:

Als erstes medizinisches Labor im Mittleren Osten wurde das Freiburg Medical Laboratory Middle East durch die deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS nach ISO 15189 akkreditiert, einer wichtigen Norm in der Qualitätssicherung. Diese Akkreditierung schafft Vertrauen, weil strukturiert, standardisiert, transparent und nachvollziehbar gearbeitet wird.

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