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Bessere Medikamente für Asthma und Bluthochdruck

Die Forscher wollen aus diesen Ergebnissen neue molekulare Methoden der Behandlung entwickeln, Medikamente also so verändern, dass seltener Folgeerkrankungen auftreten. © psphotograph / iStock / Thinkstock

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Forschungsförderung: Bessere Medikamente für Asthma und Bluthochdruck

Wenn ein Patient krank ist und dagegen Medikamente einnimmt, verursachen diese oft weitere Krankheiten, sogenannte Folgeerkrankungen. Millionen Menschen weltweit sind davon betroffen. Wie kann man dieses Problem verhindern? Das untersucht nun eine internationale Forschergruppe. Die VolkswagenStiftung fördert die Kooperation ab Mai mit rund 235.000 Euro für die nächsten zwei Jahre.

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf den Krankheiten Asthma und Bluthochdruck. So führt chronischer Bluthochdruck zu Arterienverkalkungen, die die Ursache für Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt oder Sehstörungen sind. Für Asthma und Bluthochdruck erforschen die Wissenschaftler systematisch die regulatorische Wirkung kleiner RNA (Ribonukleinsäure) Stränge.

In anderen Worten: Sie identifizieren mit bioinformatischen Methoden krankheitsrelevante Gene, also die Gene, von denen die Medikamentenwirksamkeit abhängt. Die Forscher wollen aus diesen Ergebnissen neue molekulare Methoden der Behandlung entwickeln, Medikamente also so verändern, dass seltener Folgeerkrankungen auftreten. „Prinzipiell können alle Krankheiten, die sich gegenseitig beeinflussen, nach diesem Vorgehen analysiert werden“, sagt Ralf Hofestädt.

Vielzahl von Komplikationen

„Gerade bei unserer alternden Gesellschaft spielt diese Art der Forschung eine zunehmende Rolle. Laut Statistik haben circa 80 Prozent der über 70-Jährigen mehr als fünf Krankheiten, die gleichzeitig therapiert werden. Das heißt, dass sie eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen müssen“, erklärt Hofestädt.

Das wiederum führe oft zu einer Vielzahl von Komplikationen, darunter auch zu neuen Krankheiten. „Im Idealfall wollen wir diese Folgeerkrankungen schon im Vorfeld der Therapie verhindern.“ Die Forschergruppe ist in dieser Konstellation durch die Förderung der VolkswagenStiftung entstanden. „Die Bildung unserer Gruppe basiert aber auf einer langjährigen und erfolgreichen Kooperation im Bereich der Bioinformatik zwischen Novosibirsk und Bielefeld“, so Hofestädt.

Quelle: Universität Bielefeld

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