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Risiko für die Gesundheit der Deutschen?

Die Tigermücke breitet sich in Europa und auch in Deutschland aus, doch viele Bundesländer sehen noch keinen Handlungsbedarf. © teptong / iStock / Thinkstock,

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Asiatische Tigermücke: Risiko für die Gesundheit der Deutschen?

Laut einer Umfrage des Magazins „Report Mainz" gehen derzeit nur vier Bundesländer aktiv gegen die Insekten vor. Dabei warnt die Expertenkommission „Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern", davor die Anwesenheit dieses Eindringlings zu ignorieren. „Kleinräumige Epidemien" seien denkbar und somit müsse die Mücke bereits jetzt als Risiko für die Gesundheit in Deutschland wahrgenommen werden.

Die asiatische Tigermücke ist ein effektiver Überträger zahlreicher Krankheitserreger, darunter das Dengue-Fieber-Virus, das Chikungunya-Virus und das Westnil-Fieber-Virus. Infektionen mit diesen Erregern können lebensgefährlich sein. Dr. Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut, Leiter der Geschäftsstelle der Expertenkommission, sagt gegenüber „Report Mainz": „Wir sind der Ansicht, dass man jetzt am Anfang handeln muss, zu einem Zeitpunkt, wo es aussieht, als würde sich die Mücke dauerhaft ansiedeln. Wenn wir abwarten, dann könnte es zu spät sein."

Es gäbe mittlerweile zwar mehrere geförderte Forschungsprojekte zur asiatischen Tigermücke. Aber die Bundesländer müssten selbst entscheiden, ob sie auch für die Bekämpfung finanzielle Mittel einplanen. „Es muss einfach zukünftig dafür gesorgt werden, dass Personal bereitsteht, das in der Lage ist, auch eine Stechmückenbekämpfung durchzuführen", sagt Dr. Helge Kampen.

Bundesländer sehen keinen Handlungsbedarf

„Report Mainz" hat die Landwirtschafts- und Gesundheitsministerien der Länder gefragt, ob sie die Ausbreitung der Tigermücke bekämpfen. Die meisten der Bundesländer sehen keinen Handlungsbedarf und verweisen auf den Ermessensspielraum im Infektionsschutzgesetz. Demnach müssen die zuständigen Behörden die Mücke erst dann bekämpfen, wenn durch sie wirklich Krankheitserreger verbreitet werden. Wenn lediglich die Mücken da sind, aber nicht infiziert sind, liegt es im Ermessen der Behörden, ob sie freiwillig gegen die Mücke vorgehen.

Nur Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie Hamburg und Bremen gehen jetzt schon aktiv gegen die Ausbreitung vor. Die asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus dem asiatisch-pazifischen Raum, ist aber mittlerweile in 19 europäischen Ländern, vor allem in Südeuropa, etabliert. Dort kam es in den letzten Jahren wiederholt zu Krankheitsausbrüchen von Dengue und Chikungunya, die direkt mit der Tigermücke in Verbindung gebracht wurden.

Inzwischen wird die asiatische Tigermücke auch immer häufiger in Deutschland nachgewiesen. Sie wird wahrscheinlich über den Kraftfahrverkehr aus Südeuropa hierher eingeschleppt. In Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen wurden bereits Exemplare gesichtet. An einigen Stellen wurden größere Populationen festgestellt, etwa in Freiburg und Heidelberg. In Freiburg könnte die Mücke sogar schon überwintert haben.

Quelle: Report Mainz

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