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Weibliche Diabetespatienten öfter von Schlaganfall betroffen

Von 100 000 Frauen mit Diabetes erleiden circa 300 einen Schlaganfall. © stockdevil / iStock / Thinkstock

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Risikogruppen: Weibliche Diabetespatienten öfter von Schlaganfall betroffen

In Kooperation mit Partnern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) das Schlaganfallrisiko von Frauen mit Diabetes untersucht und dafür das populationsbasierte Register der Universität Erlangen-Nürnberg verwendet.

In Deutschland leben knapp sieben Millionen Menschen mit Diabetes, die Hälfte davon sind Frauen. Häufig ist die Diagnose zu Beginn der Erkrankung unklar, da nicht eindeutig ist, welcher Diabetes-Typ vorliegt. Bis zu 95 Prozent der Betroffenen haben einen Typ-2-Diabetes.

Eine Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) zeigt, dass zwischen dem 40. und 80. Lebensjahr die Prävalenz des Typ-2-Diabetes bei Frauen wesentlich geringer steigt als bei Männern. Nach dem 80. Lebensjahr bewegt sich die Prävalenz bei beiden Geschlechtern wieder auf vergleichbarem Niveau. 

Von 100 000 Frauen mit Diabetes erleiden circa 300 einen Schlaganfall, bei Frauen ohne Diabetes sind es rund 200. Damit haben Frauen mit Diabetes ein 50-prozentig höheres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden als Frauen ohne Diabetes.

Diabetes frühzeitig zu erkennen, Folgeerkrankungen vermeiden

„Ein langjähriger und nicht adäquat behandelter Bluthochdruck schädigt die Gefäße, sodass es zu einem Gefäßverschluss kommen kann. Im Gehirn äußert sich so ein Ereignis als Schlaganfall“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum.

Es müsse weiterhin daran gearbeitet werden, den Diabetes frühzeitig zu erkennen, um Diabetesfolgeerkrankungen wie einen Schlaganfall vermeiden zu können. Das Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie am Deutschen Diabetes-Zentrum untersucht im Bereich der Versorgungsforschung die Schätzung von Risiken von relevanten Versorgungsoutcomes, vor allem der diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen (St. Vincent Ziele) und der Depressivität als psychischer Komorbidität.

Im Bereich der Gesundheitsökonomie liegt der Schwerpunkt auf der gesundheitsökonomischen Evaluation von Kosten- und Kosten-Effektivitäts-Analysen im Bereich der Diabetesprävention und Behandlung zur Reduktion von diabetischer Komorbidität.

Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)


Originalpublikation: Icks, A., Claessen H. et al.; Incidence and relative risk of stroke in the diabetic and the non-diabetic population between 1998 and 2014: A community-based stroke register; PLOS ONE, 2017; doi: 10.1371/journal.pone.0188306

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