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Die Welt im Ausnahmezustand

Ansteckungsverdächtige Patienten müssen eine Quarantäne einhalten, um die weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. © ChakisAtelier / iStock / Getty Images Plus

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Coronavirus: Die Welt im Ausnahmezustand

Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko für Deutschland aufgrund der Dynamik der Corona-Pandemie als hoch ein. Es solle alles getan werden, um die Ausbreitung möglichst zu verlangsamen.

Die Lungenkrankheit, die durch Coronaviren (SARS-CoV-2) ausgelöst wird, breitet sich immer weiter aus, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Entwicklung kürzlich als Pandemie ein. Angesichts der steigenden Infektionszahlen traf man starke Einschränkungen des sozialen Lebens: Um die Ausbreitung der Erreger einzudämmen, wurden Schulen und Grenzen geschlossen, Spielplätze gesperrt, Veranstaltungen reihenweise abgesagt – einige Länder verhängten bereits eine Ausgangssperre.

Über das Virus

Sars-CoV-2 ist von Mensch zu Mensch übertragbar und wird primär durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Treten Symptome wie Husten, Schnupfen, Fieber oder infektionsbedingte Atemnot auf, sollten Betroffene unbedingt ihr Gesundheitsamt informieren. Die Beschwerden machen sich ein bis 14 Tage nach der Ansteckung bemerkbar, die durchschnittliche Inkubationszeit liegt bei fünf bis sechs Tagen. Risikofaktoren für einen besonders schweren oder tödlichen Verlauf sind zum einen das Alter, zum anderen bestehende Vorerkrankungen.

Drastische, aber sinnvolle Maßnahme

Ansteckungsverdächtige Patienten müssen eine Quarantäne einhalten, um die weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Die Isolation wird angeordnet, wenn Personen sich in einem besonders betroffenen Gebiet aufgehalten haben oder in Kontakt zu einem COVID-19-Erkrankten standen.

Die Maßnahmen werden nach dem Infektionsschutzgesetz durch die örtlich zuständigen Landesgesundheitsbehörden angeordnet. Betroffene unter Quarantäne sind dazu verpflichtet, den Ort, an dem sie sich befinden, nicht zu verlassen beziehungsweise bestimmte Lokalitäten nicht zu betreten. Für die meisten Menschen stellt die Isolation eine psychische Herausforderung dar.

Während der 14-tägigen häuslichen Isolation sind keinerlei physische Kontakte zur Außenwelt erlaubt, nicht einmal mit dem Hund dürfen Betroffene Gassi gehen. Dr. Samantha Brooks vom Departement of Psychological Medicine am britischen King’s Kollege in London analysierte mit ihrem Team in einer Übersichtsarbeit die Folgen des „Eingesperrtseins“.

Maßnahmen, die Menschen ihrer persönlichen Freiheit berauben und sie vom gesellschaftlichen Leben ausschließen, führen zu negativen Begleiterscheinungen wie Frustration, Angst vor Stigmatisierung, Langeweile, Furcht vor Ansteckung, Verwirrung, Verärgerung, eine mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten sowie zu posttraumatischen Belastungsstörungen. Dennoch sind die Autoren nicht der Meinung, dass man auf eine notwendige Quarantäne zugunsten einer Infektionskrankheit verzichten sollte.

Allerdings ist es mit verschiedenen Hilfestellungen möglich, die Quarantäne möglichst angenehm und ohne schwerwiegende Folgen zu gestalten. Dazu gehören kurze Isolationszeiten (nur solange wie nötig), eine detaillierte Aufklärung (Isolierte sollen verstehen, warum die Maßnahme erforderlich ist), sinnvolle Beschäftigungen (zum Beispiel Homeoffice), eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln, sowie der Appell an die eigene Verantwortung des Einzelnen.

Präventive Maßnahmen

Um eine Ansteckung zu vermeiden, sind die allgemeinen Hygieneregeln sehr ernst zu nehmen. Man sollte sich häufig die Hände für mindestens 20 Sekunden waschen, sie gründlich abtrocknen, Abstand von anderen Personen halten und beim Niesen und Husten Einwegtaschentücher nutzen.

Martina Görz


Quellen:

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