Kuos Entdeckung ist ein wichtiger Schritt, um Erkrankungen der Atemwege besser zu verstehen. Die Wissenschaftlerin wurde dafür anlässlich der 38. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie mit dem Klosterfrau Forschungspreis 2016 ausgezeichnet. Neuroendokrine Zellen (NE-Zellen) sind ein Bestandteil der Lunge. Sie nehmen einerseits Umweltreize wahr und leiten diese an das Nervensystem weiter. Andererseits regenerieren sie das Lungengewebe nach Verletzungen.
Fortbewegung der Zellen erforscht
Die Ärztin von der Stanford University Kalifornien entdeckte jetzt, wie sich diese kaum erforschten Zellen fortbewegen: Zufällig in der Lungenschleimhaut verteilte neuroendokrine Zellen lösen sich aus der Schleimhautoberfläche heraus und wandern zu den kleinen Verästelungen der Bronchien. Dabei bewegen sie sich auf der Oberseite benachbarter Zellen hinweg zu ihrem Ziel.
Dort angekommen, ordnen sie sich wieder in das umliegende Gewebe ein, lagern sich zu vielen Zellen zusammen und gehen ihrer eigentlichen Funktion nach. Dieses Verhalten spielt bei einigen Lungenerkrankungen (z. B. Lungenkrebs) eine wichtige Rolle. So auch bei der Erkrankung, welche die Ärztin zu ihrem Forschungsgebiet bewegte: Der junge Patient litt unter einer "Neuroendokrinen Zellhyperplasie der Kindheit" (NCHI).
Die Krankheit äußert sich als Atemnot und beruht auf einer Zusammenlagerung vieler NE-Zellen. Aufgrund der Erkenntnisse von Kuo kann in Zukunft vermehrt an Behandlungsmöglichkeiten einer NCHI oder auch anderen Erkrankungen der Lunge geforscht werden.
Der Klosterfrau Forschungspreis wird seit 2001 verliehen und zeichnet junge Wissenschaftler für wichtige Beiträge zur Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapie kindlicher Atemwegserkrankungen aus.
Quelle: Presseportal