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Wenn die Luft wegbleibt

Durch Inhalation gelangen Wirkstoffe gezielt in die Bronchien und entfalten dort ihren Effekt. © Tom Merton / iStock / Getty Images Plus

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Asthma bronchiale: Wenn die Luft wegbleibt

Asthmaanfälle sind für Betroffene sehr belastend und schränken die Lebensqualität stark ein. Die gute Nachricht: Die Atemwegserkrankung ist erfolgreich zu behandeln. Was man präventiv dagegen tun kann und welche Therapien helfen können, lesen Sie im Anschluss.

Bei Asthma handelt es sich um eine chronische und anfallsartig erscheinende, entzündliche Atemwegserkrankung. Betroffene leiden unter Beschwerden wie Dyspnoe (Atem- bzw. Luftnot), Kurzatmigkeit, Husten sowie Engegefühl im Brustkorb. Manche Patienten berichten von Räusperzwang, rezidivierendem Husten oder pfeifender Atmung. Es gibt verschiedene Asthma-Formen, wie zum Beispiel Belastungsasthma, allergisches, nicht-allergisches oder berufsbedingtes Asthma.

Beim allergischen Asthma wird eine Abwehrreaktion des Körpers durch Allergene hervorgerufen. Registriert das Immunsystem die körperfremden Stoffe, produziert der Organismus Immunglobuline, welche die allergische Reaktion vermitteln. Daraufhin setzen die Mastzellen entzündungsfördernde Substanzen wie Histamin oder Leukotriene frei. Die Bronchialschleimhaut entzündet sich und schwillt an, die dadurch verengten Atemwege verursachen die charakteristischen Symptome.

Unterschiedliche Varianten

Hingegen entstehen die chronische Entzündung und die Überempfindlichkeit der Atemwege bei nicht-allergischem Asthma nicht durch Allergene, sondern durch andere Auslöser. Dies können zum Beispiel bestimmte Arbeitsstoffe sein, wie beim berufsbedingtem Asthma, andererseits führen Viren oder Bakterien zu Infekt-bedingtem Asthma. Es gibt auch Patienten, die unter Belastung und Anstrengung einen Asthmaanfall erleiden. Man spricht in diesem Fall vom Belastungsasthma.

Risikofaktoren minimieren

Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, Asthma bronchiale zu vermeiden: Es ist ratsam, nicht zu rauchen, sich (wenn nötig) von Haustieren zu trennen und Heuschnupfen frühzeitig mit einer Hyposensibilisierung zu behandeln. Um Asthmaanfällen vorzubeugen und Langzeitschäden zu verhindern, empfiehlt es sich, den Kontakt zu Asthma-Auslösern einzuschränken, verordnete Medikamente zuverlässig einzunehmen und an Asthmasportgruppen teilzunehmen. Patientenschulungen sind wichtig, damit Betroffene den richtigen Umgang mit Inhalatoren lernen und über das Vorgehen in einem Notfall informiert werden.

Therapie

Allergisches Asthma kann mit Hilfe einer Hyposensibilisierung, durch Allergenkarenz (Allergenvermeidung) und durch den Einsatz verschiedener Medikamente wie zum Beispiel Biologicals (Biopharmazeutika) behandelt werden. Generell kommen zur Linderung der akuten Asthmasymptomatik systemische Kortikosteroide und kurzwirksame beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol zum Einsatz. Letztere entspannen die Atemmuskulatur und erweitern die Bronchien.

Man bezeichnet diese Bedarfsmedikamente als Reliever, während Langzeitmedikamente Controller genannt werden. Zu dieser Gruppe gehören langwirksame beta-2-Sympathomimetika (wie Formoterol) oder Kortison (zum Beispiel Budesonid oder Fluticason), etwa als Dosieraerosol oder Pulverinhalator. Durch die Inhalation gelangen die Wirkstoffe gezielt in die Bronchien und entfalten dort ihren Effekt.

Asthma ist kein Risikofaktor

In der Zeit der Pandemie interessieren sich Betroffene vor allem dafür, ob sie durch ihre Grunderkrankung im Falle einer Corona-Infektion mit einem schweren Verlauf rechnen müssen – schließlich ist SARS-CoV-2 ein Virus, das unter anderem die Atemwege befällt. Spanische Wissenschaftler untersuchten die Gesundheitsdaten von ungefähr 71 000 Patienten mit Asthma bronchiale.

Der Fokus lag darauf, welche Medikamente eingenommen wurden, welche anderen Grunderkrankungen vorlagen, ob sie an COVID-19 erkrankten und ob ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war. Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass das Risikopotenzial für Menschen mit Asthma für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion vom Alter sowie von weiteren Grunderkrankungen abhängt.

Martina Görz


Quellen:

  • Allergisches Asthma; allergieinformationsdienst.de
  • Asthma bronchiale; amboss.com
  • IGAV-Ratgeber: Allergisches Asthma; allergenvermeidung.org
  • Verschiedene Asthmaformen; lungenaerzte-im-netz.de
  • Belastungsasthma; zavamed.com
  • Medi­ka­mente bei Asthma: Die wich­tigsten Fakten; tk.de
  • COVID-19 und Asthma; lungeninformationsdienst.de

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