Branche
Therapie des Dravet-Syndroms mit Cannabis

Therapie des Dravet-Syndroms mit Cannabis

Seit kurzem besteht für Kleinkinder mit zwei verschiedenen, schweren Formen der Epilepsie eine neue Behandlungsmöglichkeit: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat vor einigen Wochen den Wirkstoff Cannabidiol der Cannabis-Pflanze für die Therapie des Dravet-Syndroms und des Lennox-Gastaux Syndroms zugelassen. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung e. V. (DGKN) begrüßt prinzipiell die Erweiterung der Therapieoptionen für die schwer erkrankten Kinder, warnt jedoch zugleich vor übersteigerten Erwartungen und weist auf die relevanten Nebenwirkungen hin.

Gentherapie zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen

Gentherapie zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen

Bisher waren die etwa 6000 Menschen in Deutschland, die an einer schweren Hämophilie A oder B leiden, auf regelmäßige Infusionen mit Gerinnungsfaktoren angewiesen. Neben neuartigen therapeutischen Antikörpern könnte zukünftig auch eine Gentherapie vor lebensgefährlichen Blutungen schützen. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) rechnet damit, dass diese neue Behandlungsoption in einigen Monaten verfügbar sein wird.

Neuer Tuberkulose-Wirkstoff getestet

Neuer Tuberkulose-Wirkstoff getestet

Das Tropeninstitut am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München führt derzeit unter der Leitung von Professor Michael Hoelscher eine klinische Studie durch. Seit Mitte November werden darin erstmals Tuberkulose-Patientinnen und Patienten mit der neuen Substanz BTZ-043 in Kapstadt, Südafrika, behandelt. Die Studie wird im PanACEA Konsortium in Zusammenarbeit mit dem TASK Applied Science Clinical Research Centre, dem University of Cape Town Lung Institute (UCTLI) und dem Radboud University Medical Center durchgeführt.

Intelligentes Implantant soll Heilung überwachen

Intelligentes Implantant soll Heilung überwachen

Ein intelligentes Implantat soll bei Knochenbrüchen sofort ab der OP die Heilung überwachen und bei Fehlbelastung warnen. Es soll selbst aktiv durch Bewegungen gegensteuern, wenn nicht zusammenwächst, was zusammengehört: Das ist das Ziel einer Forschergruppe von Medizinern, Materialforschern, Ingenieuren und Informatikern der Universität des Saarlandes unter Leitung des Unfallchirurgen Tim Pohlemann.

Umwandlung von Haut- in Krebsstammzellen

Umwandlung von Haut- in Krebsstammzellen

Humane Papillomviren sind nicht nur ursächlich für genitale Krebsarten und Kopf-Hals-Tumoren, sondern verursachen auch den weißen Hautkrebs. Immungeschwächte Menschen, beispielsweise Organtransplantat-Empfänger, sind hierbei besonders anfällig. Die Arbeitsgruppe um Prof. Baki Akgül vom Institut für Virologie der Uniklinik Köln konnte nun im Rahmen eines Forschungsprojektes bislang unbekannte Mechanismen aufdecken, über die das Virus Einfluss auf infizierte Zellen nimmt.

Pandemie-Risiko durch Vogelgrippevirus untersucht

Pandemie-Risiko durch Vogelgrippevirus untersucht

Normalerweise sind Vogelgrippeviren nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Gelingt es ihnen dennoch, könnte das eine Pandemie auslösen. Was den Sprung vom Tier auf den Menschen unwahrscheinlicher macht, berichten Forscher*innen von Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft und Robert-Koch-Institut (RKI).

Personalisierte Anwendung durch neues Verfahren

Personalisierte Anwendung durch neues Verfahren

Gesundheits-Apps können besser auf die individuellen Bedürfnisse von Patient_innen zugeschnitten werden. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der „International Psychoanalytic University Berlin“ hat ein neues Analyseverfahren aus dem Bereich des maschinellen Lernens entwickelt, das die Wirksamkeit von Smartphone-basierten Interventionen präziser vorhersagen kann. Die Studie liefert wichtige Hinweise, wie digitale Interventionen in Zukunft besser auf das Individuum zugeschnitten werden können, im Sinne einer personalisierten Therapie.

Kombinationstherapie als Alternative zur Chemo

Kombinationstherapie als Alternative zur Chemo

Ein epigenetischer Wirkstoff und ein Vitamin-A-Präparat kann geschwächten Patienten mit akuter myeloischer Leukämie helfen, für die eine intensive Chemotherapie zu anstrengend ist. Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste akute Blutkrebsform bei Erwachsenen und tritt vor allem bei Menschen über 65 Jahren auf. Doch gerade Betroffene dieser Altersgruppe können aufgrund von Begleiterkrankungen oder einem schlechten Allgemeinzustand oft nicht mit einer belastenden Chemotherapie behandelt werden.

Erhöhtes Risiko durch verstopfte Abwehrzellen

Erhöhtes Risiko durch verstopfte Abwehrzellen

Fresszellen des Immunsystems nehmen große Mengen an Gewebsflüssigkeit auf, um diese anschließend in zellinneren Bläschen, den Vakuolen, zu filtern. Ein Forschungsteam um Dr. Stefan Uderhardt am Universitätsklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) konnte in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den USA, Kanada und Großbritannien aufschlüsseln, welche biochemischen Vorgänge die Wasserbewegungen während der Filtration regulieren und so das Immunsystem im Gleichgewicht halten.

Mundflora reagiert auf orale Antiseptika

Mundflora reagiert auf orale Antiseptika

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg erforschen gemeinsam mit Kollegen aus Regensburg, wie sich durch orale Desinfektionsmittel Resistenzen entwickeln. Dabei werden sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 660 000 Euro gefördert.

Potenzial der Stammzellbehandlung bei Knochenbrüchen

Potenzial der Stammzellbehandlung bei Knochenbrüchen

Ärzte der Unfallchirurgie des Klinikums der Universität München führen derzeit eine klinische Studie durch, bei der nicht heilende Knochenbrüche mit Stammzellen behandelt werden. Erste Ergebnisse bestätigen: Das Verfahren ist eine schonende Alternative zu herkömmlichen Behandlungsverfahren. Die Studie läuft bis ca. Mai 2020, es können noch Patienten aufgenommen werden.