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Rolle des Guanylat-bindenden Proteins 1 bei Hepatitis-C-Virus-Infektion

Rolle des Guanylat-bindenden Proteins 1 bei Hepatitis-C-Virus-Infektion

Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat wichtige Erkenntnisse über die Rolle des menschlichen Guanylat-bindenden Proteins 1 (GBP1) bei der Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus gewonnen. Es hat gezeigt, dass GBP1 eine bislang unbekannte Funktion als pro-viraler Faktor während des HCV-Lebenszyklus übernimmt. Anders als zuvor angenommen hemmt das Protein damit nicht die Infektion, sondern begünstigt sie. Da GBP1 durch Behandlung mit Interferonen induziert wird, weisen die in PLOS Pathogens veröffentlichten Forschungsergebnisse darauf hin, dass bei Interferon basierten Therapien die unterschiedliche Wirkungsweise von immunregulatorischen Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Körpereigener Abwehrmechanismus gegen Zika- und Dengueviren aufgeklärt

Körpereigener Abwehrmechanismus gegen Zika- und Dengueviren aufgeklärt

Warum erfolgt die Infektion mit dem Zika-Virus und anderen Krankheitserregern eher durch Insektenstiche als über Speichel oder Sperma, obwohl das Virus darin vorkommt? Eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung der Universitäten in Marburg und Ulm hat den Mechanismus aufgeklärt, der die Viren in den genannten Körperflüssigkeiten blockiert. Das Team berichtet im Fachblatt „Nature Microbiology“ über seine Ergebnisse.

Neue Erkenntnisse zu Darmmikrobiota und Antibiotika

Neue Erkenntnisse zu Darmmikrobiota und Antibiotika

Wie sich Darmbakterien an ihre Umwelt anpassen, ist noch nicht vollständig entschlüsselt. Forschende des Würzburger Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der University of California, Berkeley, USA, konnten nun eine wichtige Lücke schließen: Sie haben eine kleine Ribonukleinsäure (sRNA) nachgewiesen, die die Anfälligkeit des Darmkeims Bacteroides thetaiotaomicron gegenüber bestimmten Antibiotika beeinflusst. Die Forschungsergebnisse, die heute in der Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht wurden, könnten die Grundlage für neue Therapien bei Darmerkrankungen und für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen bilden.

Auswirkungen von Plastikpartikeln auf den Hormonkreislauf

Auswirkungen von Plastikpartikeln auf den Hormonkreislauf

Ein Team der Endokrinologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat den Einfluss der chemischen Substanzen Bisphenol A, F und S auf die Hormonsynthese und den Hormonhaushalt der Nebenniere untersucht und warnt vor potentiellen Folgen für unsere Gesundheit. Ob Trinkflaschen, Konservendosen, Bratpfannen, Kassenbons, Textilien, Wasserleitungen, Brandschutzmittel oder mit Pestiziden belastete Lebensmittel – wir alle kommen im heutigen Kunststoffzeitalter mit chemischen Substanzen in Verbindung. Viele dieser synthetischen Stoffe bringen jedoch nicht nur Vorteile mit sich, sondern bergen auch zahlreiche Risiken für die Umwelt und für unsere Gesundheit.

Bakterien-Sensor erfasst schädliche Mikroorganismen

Bakterien-Sensor erfasst schädliche Mikroorganismen

Forschende der Goethe-Universität Frankfurt und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben einen neuartigen Bakterien-Sensor entwickelt. Er basiert auf einem Chip mit einer innovativen Oberflächen-Beschichtung. Sie sorgt dafür, dass nur ganz spezifische Mikroorganismen an dem Sensor kleben bleiben – beispielsweise bestimmte Krankheitserreger. Je größer ihre Anzahl, desto stärker das elektrische Signal, das der Chip erzeugt. Der Sensor kann gefährliche Bakterien also nicht nur mit hoher Empfindlichkeit nachweisen, sondern auch ihre Konzentration bestimmen.

Langzeitwirkung der Krebsimmuntherapie unter der Lupe

Langzeitwirkung der Krebsimmuntherapie unter der Lupe

Krebs-Therapien mit so genannten „Immuncheckpoint-Inhibitoren“ (ICI) sind inzwischen weit verbreitet, doch ihre Langzeitwirkungen noch kaum erfasst. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun erstmals systematisch Studien zu den Langzeitfolgen dieser Therapien zusammengefasst. Ein signifikanter Anteil der Cancer Survivor berichtet über eingeschränkte Lebensqualität und unerwünschte Nebenwirkungen der Therapie. Allerdings sei noch wesentlich detaillierteres Wissen über die Langzeiteffekte der ICI erforderlich, betonen die Forschenden, um den Betroffenen die bestmögliche Nachsorge zu bieten.

Schutz vor Lebensmittelinfektionen durch Hygiene-Regeln

Schutz vor Lebensmittelinfektionen durch Hygiene-Regeln

Mit Malereien oder bunten Aufklebern verziert sind ausgeblasene Eier ein beliebter Osterschmuck. Allerdings sollten die Eier möglichst nicht mit dem Mund, sondern mit einem Strohhalm oder einem anderen Hilfsmittel ausgepustet werden. So lässt sich das Risiko von Infektionen mit Salmonellen oder anderen Durchfallerregern reduzieren. „Vor allem bei kleinen Kindern ist Vorsicht angebracht, weil ihre Abwehrkräfte gegen entsprechende Erreger noch nicht vollständig ausgebildet sind“, sagt Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Rolle bei Candida albicans-Infektionen und Darmbesiedelung

Rolle bei Candida albicans-Infektionen und Darmbesiedelung

Candida albicans ist ein Hefepilz, der natürlicherweise im Verdauungstrakt der meisten Menschen vorkommt. Jedoch ist der Pilz nicht immer harmlos. Er kann leichte bis schwere Infektionen im ganzen Körper auslösen. Bei diesen Infektionen ist ein Toxin, das Candidalysin, beteiligt. Es scheint vor allem bei vaginalen Infektionen von zentraler Bedeutung zu sein. Dass das Toxin ebenso eine wichtige Rolle bei der Besiedlung des Verdauungstrakts spielt, hat nun ein Team des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) in Zusammenarbeit mit Forschenden der amerikanischen Brown University herausgefunden. Die Studie erschien im renommierten Fachjournal Nature.

Genmutation beeinflusst Wirksamkeit der CAR T-Zell-Therapie

Genmutation beeinflusst Wirksamkeit der CAR T-Zell-Therapie

Die Diagnose Krebs ist ein schockierender Wendepunkt im Leben der Betroffenen. Besonders dramatisch ist jedoch die Diagnose Blutkrebs. Zwar sind heute die Heilungschancen gut, doch kann es zu Rückfällen kommen. Forschende um Thorsten Zenz arbeiten intensiv daran, das Risiko eines Rezidivs zu senken.

BfS-Bericht empfiehlt Mammographie-Screening ab 45 Jahren

BfS-Bericht empfiehlt Mammographie-Screening ab 45 Jahren

Die Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm ist auch für Frauen ab 45 Jahren mit mehr Nutzen als Risiken verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in seinem wissenschaftlichen Bericht zur „Brustkrebsfrüherkennung mittels Röntgenmammographie bei Frauen unter 50 Jahren“. Das BfS empfiehlt, die untere Altersgrenze für die Teilnahme am Programm von 50 auf 45 Jahre herabzusetzen. Bisher dürfen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren an der regelmäßigen Röntgenuntersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung teilnehmen. Die neue Publikation wurde im Bundesanzeiger und auf der Website des BfS veröffentlicht.

Neue Erkenntnisse über Resistenzmechanismen bei Gebärmutterhalskrebs

Neue Erkenntnisse über Resistenzmechanismen bei Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs stellt weltweit die vierthäufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen dar.
Abhängig vom Tumorstadium spielt die Chemotherapie eine wichtige Rolle bei der Behandlung des
Gebärmutterhalskrebses. Forschende um Prof. Felix Hoppe-Seyler vom Deutschen
Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) zeigen nun, dass eine bestimmte Form von Sauerstoffmangel
Gebärmutterhalskrebszellen vor Chemotherapie besonders wirksam schützt. Dieser erhöhten Resistenz
von Tumorzellen liegt die Hemmung eines Proteins zugrunde, das maßgeblich an der Auslösung des
Zelltods unter Chemotherapie beteiligt ist. Die Wilhelm Sander-Stiftung hat das Projekt mit 130 000 €
gefördert.