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Kohortenstudie zu COVID-19 und Autoimmunerkrankungen

Kohortenstudie zu COVID-19 und Autoimmunerkrankungen

Nach einer überstandenen COVID-19-Infektion leiden Betroffene deutlich häufiger an einer Autoimmunerkrankung als Menschen ohne COVID-19-Diagnose. Das ergeben Analysen von umfangreichen Krankenversicherungsdaten. Bei Menschen mit einer SARS-COV-2-Infektion, nachgewiesen durch einen PCR-Test, kamen 15,05 Diagnosen auf 1.000 Versichertenjahre. Dagegen waren dies bei Menschen ohne SARS-COV-2-Infektion nur 10,55 Diagnosen. Insbesondere Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) wie Morbus Wegner, Morbus Behcet oder Arteriitis temporalis wiesen die größten Assoziationen mit COVID-19 auf.

Prämenstruelle Dysphorie gezielt therapieren

Prämenstruelle Dysphorie gezielt therapieren

Forschende um Julia Sacher vom MPI CBS und Osama Sabri vom Universitätsklinikum Leipzig haben in einer aufwendigen Patientinnen-Studie herausgefunden, dass sich der Transport des Botenstoffs Serotonin im Gehirn bei Frauen mit prämenstrueller dysphorischer Störung (PMDS) kurz vor der Menstruation erhöht. Ihre Ergebnisse bilden die Grundlage für eine gezieltere Therapie dieser schweren Form einer depressiven Verstimmung, bei der die Patientinnen nur für wenige Tage Antidepressiva nehmen müssen.

Positive Auswirkungen von Genesenen-Blutplasma

Positive Auswirkungen von Genesenen-Blutplasma

Kann das Blutplasma genesener COVID-19-Patientinnen und -Patienten mit den darin enthaltenen Immuneiweißen (Antikörpern) andere Betroffene vor schwerem Verlauf und Tod schützen? Diese zu Beginn der Pandemie gehegte Hoffnung bestätigte sich für die meisten Erkrankten nicht. Betrachtet man allerdings ausschließlich die Teilgruppe der besonders durch COVID-19-Erkrankungen gefährdeten Krebspatientinnen und -patienten, ergibt sich ein anderes Bild. Das hat jetzt die multizentrische RECOVER-Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) gezeigt.

Verdoppelung der weltweiten Erkrankungsfälle bis 2040

Verdoppelung der weltweiten Erkrankungsfälle bis 2040

Diabetes mellitus ist global auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert nun, dass sich die Erkrankungszahlen für Diabetes Typ 1 bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten. Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln.

Neuer Ansatz zur Erforschung von Methylmalonazidurie

Neuer Ansatz zur Erforschung von Methylmalonazidurie

Neue Forschung könnte Betroffenen der Erbkrankheit Methylmalonazidurie Vorteile bringen. Forschende kombinierten mehrere molekularbiologische Untersuchungsmethoden. Damit können sie diese seltene schwere Krankheit besser als bisher diagnostizieren. Auch die Therapiemöglichkeiten könnten sich verbessern.

Stoffwechsel einer wichtigen Umweltmikrobe aufgedeckt

Stoffwechsel einer wichtigen Umweltmikrobe aufgedeckt

Einen tiefen Einblick in die Zellmaschinerie eines weit verbreiteten Umweltbakteriums hat ein Team um den Mikrobiologen Prof. Dr. Ralf Rabus und seinen Doktoranden Patrick Becker von der Universität Oldenburg gewonnen. Die Forschenden durchleuchteten den gesamten Stoffwechsel des Bakterienstamms Aromatoleum aromaticum EbN1T. Auf dieser Grundlage entwickelten sie anschließend ein Stoffwechselmodell, mit dem sich das Wachstum der Mikroben bei verschiedenen Umweltbedingungen berechnen lässt.

DNA-Schäden können Rückfallraten beeinflussen

DNA-Schäden können Rückfallraten beeinflussen

Die Stammzelltransplantation stellt vor allem für Leukämie-Erkrankte eine lebensnotwendige Behandlungsform dar. In einem mehrjährigen Projekt konnte nun die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Dimitrios Mougiakakos, Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie Magdeburg, zusammen mit Forschenden aus Erlangen, Regensburg und Würzburg zeigen, dass DNA-Schäden in den T-Lymphozyten vor allem in den ersten sechs Wochen nach Transplantation mit höheren Rückfallraten der Grunderkrankung einhergehen. Ihre Modulation könnte zukünftig Krankheitsrückfälle verhindern.

Funktionsfähigkeit der Abwehrzellen in Hirntumoren untersucht

Funktionsfähigkeit der Abwehrzellen in Hirntumoren untersucht

Krebs-Immuntherapien scheitern oft daran, dass die Abwehrzellen durch immunsuppressive Bedingungen im Tumor ausgebremst werden. Wissenschaftler aus Heidelberg, Mannheim und Tel Aviv zeigen nun an Gewebeproben von Patienten sowie an Tumormodellen in Mäusen, dass die Funktionsfähigkeit der Immunabwehr entscheidend von bestimmten Helferzellen abhängt.

Neue Methode ermöglicht Genuntersuchungen über alle Darmregionen

Neue Methode ermöglicht Genuntersuchungen über alle Darmregionen

Mit seiner Länge und der Vielzahl seiner Faltungen und Ausstülpungen stellt der Darm die größte Kontaktfläche zwischen unserem Körper und der Umwelt dar. Aktuell weiß man aber noch wenig darüber, welche Gene bei der Verdauung oder dem Kontakt zur Umwelt eine wichtige Rolle spielen. Forschenden vom Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut in Jena und Fred Hutchinson Cancer Center, Seattle, USA, ist es gelungen, eine neuartige Methode zu entwickeln, die genetische Untersuchungen über alle Regionen des Darms ermöglicht. So können zukünftig genetische Einflüsse auf die normale Funktion der Darmschleimhaut, aber auch bei Krankheiten oder beim Altern besser erforscht werden.

Molekulare Hintergründe der Stammzellkontrolle durch Interferon

Molekulare Hintergründe der Stammzellkontrolle durch Interferon

Interferone stellen die erste Verteidigungslinie gegen Virusinfektionen dar und sind gleichzeitig eine wichtige Ursache für den altersbedingten Funktionsverlust von Hirnstammzellen. Wissenschaftlerinnen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und von der Universität Heidelberg zeigten nun an Mäusen, dass Interferon die Aktivität und Selbsterneuerung der Hirnstammzellen während der gesamten Lebenspanne reguliert: In jungen Gehirn steigert, im weniger aktiven alternden Gehirn dagegen drosselt es die Produktion von Nerven-Vorläuferzellen.

Zielsichere Resistenztestung in klinischen Enterobacter-Arten

Zielsichere Resistenztestung in klinischen Enterobacter-Arten

Bakterien der Gattung Enterobacter gehören weltweit zu den gefährlichsten Krankenhauskeimen. Einige Vertreter sind in hohem Maße resistent gegen die gebräuchlichen Antibiotika, sodass das Reserve-Antibiotikum Colistin als letzte Therapiemöglichkeit zum Einsatz kommt. Um nicht unnötig darauf zurückzugreifen, wird vor einer Behandlung auf Resistenz oder Empfindlichkeit getestet. Doch die gebräuchlichen Tests sind bei Enterobacter nicht verlässlich. In einer Studie mit breiter Beteiligung des DZIF haben Wissenschaftler:innen nun herausgefunden, woran das liegt. Auf dieser Grundlage konnten sie für Enterobacter einen aussagekräftigen Test entwickeln, der eine gezielte Therapie ermöglicht.