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Neue Erkenntnisse zur Alterung und Krankheitsentstehung

Neue Erkenntnisse zur Alterung und Krankheitsentstehung

Die meisten Nervenzellen im menschlichen Gehirn erneuern sich nicht. So auch manche ihrer Bestandteile, die so alt sein können wie der Organismus selbst. Forschende des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) haben nun bemerkenswert stabile Moleküle gefunden. Es handelt sich um RNA, die üblicherweise als kurzlebig gilt, jedoch in Nervenzellen von Mäusen über deren gesamte Lebensdauer hinweg fortbesteht. Die Ergebnisse helfen, die komplexe Alterung des Gehirns und damit verbundenen Krankheiten besser zu verstehen.

Wie Organisator-Zellen im Körper gebildet werden

Wie Organisator-Zellen im Körper gebildet werden

Der Aufbau von Geweben und Organen während der Embryonalentwicklung wird von den Zellen bemerkenswert choreografiert. Für diesen Prozess braucht es spezielle sogenannte „Organisatoren“ – bisher war unklar, wie der Embryo diese Organisatoren bildet. In einer aktuellen Veröffentlichung berichten Forschende des Exzellenzclusters Physics of Life (PoL – Physik des Lebens) der Technischen Universität Dresden (TUD), der University of California in Santa Barbara (UCSB) und San Francisco (UCSF) sowie des Cedars-Sinai Guerin Children’s in Los Angeles, durch welchen Vorgang diese Organisatoren im Gewebe entstehen und wie sie dann die Bildung von Zähnen orchestrieren.

Wie der Rückgang der Biodiversität die Ausbreitung von Krankheitserregern begünstigt

Wie der Rückgang der Biodiversität die Ausbreitung von Krankheitserregern begünstigt

Der Verlust von Biodiversität ist nicht nur ein Problem für die Natur, sondern auch für die Gesundheit des Menschen. So zeigt eine von der Universität Ulm geleitete Studie, dass ein Rückgang an Artenvielfalt die Ausbreitung von potenziell zoonotischen Krankheitserregern begünstigt. Untersucht wurde in der Studie, wie sich Veränderungen in der Zusammensetzung von Fledermausgemeinschaften auf die Verbreitung von Coronaviren auswirkt.

Kleine Helfer mit großer Wirkung

Kleine Helfer mit großer Wirkung

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind nicht alle Viren für Organismen schädlich. Manchmal können Viren ihre Wirte sogar vor der Infektion durch andere Viren schützen. Forschende des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg und ihre Kollaborationspartner haben nun gezeigt, dass dies bei so genannten endogenen Virophagen der Fall ist: kleine DNA-Viren, die meist in das Genom von einzelligen Eukaryoten eingebaut sind – Organismen, deren Zellen einen membrangebundenen Zellkern haben.

Regulator in Endothelzellen könnte Fibrose-Therapie verbessern

Regulator in Endothelzellen könnte Fibrose-Therapie verbessern

Krankhafte Ablagerung von Bindegewebe (Fibrose) ist eine Begleiterscheinung vieler chronischer Erkrankungen, die mittel- bis langfristig zum Organversagen führen kann. Forschende am European Center for Angioscience (ECAS) der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) haben in einer Subpopulation von Endothelzellen im Transkriptionsfaktor SOX9 einen Regulator der Fibrose ausmachen können.

Charité nutzt weltweit einzigartige Verfahren

Charité nutzt weltweit einzigartige Verfahren

Als bundesweit bislang einzige Klinik nutzt das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) gleich zwei völlig neue Systeme zur katheterbasierten Behandlung des Vorhofflimmerns – darunter auch ein weltweit bislang einmaliges Verfahren, das die Kombination verschiedener Methoden ermöglicht. Mit dem Einsatz dieser innovativen Technologie sollen auch schwere Formen des Vorhofflimmerns effektiver und zugleich schonender behandelt werden können.

Extrazelluläre Vesikel ermöglichen Kommunikation bei einzelligen Organismen

Extrazelluläre Vesikel ermöglichen Kommunikation bei einzelligen Organismen

Ein­zel­li­ge Or­ga­nis­men, wie Bak­te­ri­en und Ar­chae­en, kom­mu­ni­zie­ren mit­ein­an­der auf viel­fäl­ti­ge Wei­se. Sie nut­zen beispielsweise win­zi­ge, so­ge­nann­te ex­tra­zel­lu­lä­re Vesi­kel (EVs) – mem­bra­num­hüll­te Pa­ke­te mit ei­nem Durch­mes­ser von we­ni­ger als 200 nm (0,0002 mm). Die Or­ga­nis­men bil­den sie als Aus­knos­pun­gen ih­rer Mem­bran in den um­ge­ben­den Raum. Die­se EVs kön­nen eine Viel­zahl von Mo­le­kü­len ent­hal­ten, zum Bei­spiel En­zy­me, Nähr­stof­fe, RNA und so­gar DNA-Frag­men­te. Ob­wohl sie ver­mut­lich eine Schlüs­sel­rol­le in mi­kro­bi­el­len Ge­mein­schaf­ten spie­len, ist we­nig über ihre Ent­ste­hung und Funk­ti­on be­kannt.

Wie ein Mangel an GLUT1 die Aktivität von B-Lymphozyten beeinflusst

Wie ein Mangel an GLUT1 die Aktivität von B-Lymphozyten beeinflusst

Das menschliche Immunsystem, das Krankheitserreger erkennt und unschädlich macht, besteht aus Zellen mit festgelegten Aufgaben. Veränderungen können dazu führen, dass das Immunsystem uns schlechter vor Krankheiten schützt. Ein Forschungsteam der Abteilung für Molekulare Immunologie des Uniklinikums Erlangen hat herausgefunden, dass ein Eiweiß namens Glukosetransporter 1 (GLUT1) für die Funktionsfähigkeit bestimmter Zellen des Immunsystems, den Antikörper-produzierenden B-Lymphozyten, von großer Bedeutung ist.

Protein Beta2-Mikroglobulin fördert Knochenmarkkrebs

Protein Beta2-Mikroglobulin fördert Knochenmarkkrebs

Makrophagen, die sich an einem bestimmten Protein „überfressen“, können Krebs befördern, statt ihn zu bekämpfen. Diesen Mechanismus hat PD Dr. Heiko Bruns, Immunologe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), im Zusammenhang mit Knochenmarkkrebs aufgedeckt. Für seine Forschungsarbeit, die völlig neue Therapieansätze begründen könnte, wurde Heiko Bruns mit dem Pro-Scientia-Förderpreis der Eckhart-Buddecke-Stiftung ausgezeichnet.