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Neuronale Netze sollen Zellkommunikation sichtbar machen

Neuronale Netze sollen Zellkommunikation sichtbar machen

Wie kommunizieren einzelne Zellen in einem Gewebe? Und wie können diese Interaktionen modelliert werden, ohne dass die räumlichen Informationen verloren gehen? Forschende um Fabian Theis vom Helmholtz Munich Computational Health Center und der Technischen Universität München (TUM) haben eine neue Methode zur Darstellung der Zellkommunikation entwickelt: knotenzentrische Genexpressionsmodelle (NCEM). Diese Modelle sind Graph-basierte neuronalen Netze und helfen dabei, das Zusammenspiel von Gewebs-Nischen und Genexpressionen aufzudecken, ohne dabei die räumlichen Informationen zu verlieren.

Erforschung von Nanopartikeln zur Abwehr der Biofilm-Bildung

Erforschung von Nanopartikeln zur Abwehr der Biofilm-Bildung

Aktuelle Forschungsansätze versuchen, die bakterielle Besiedlung von Materialoberflächen zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Ein Team der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz hat nun einen neuen Ansatz mithilfe von Cerdioxid-Nanopartikeln entwickelt.

Magnetische Bakterien als Wirkstoff-Transporter nutzen

Magnetische Bakterien als Wirkstoff-Transporter nutzen

Forschende der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich (ETH) möchten magnetische Bakterien zur Bekämpfung von Krebsgeschwüren nutzen. Sie haben nun einen Weg gefunden, wie die Mikroorganismen die Blutgefäßwand gut durchdringen und anschließend einen Tumor besiedeln können.

Kryo-Elektronenmikroskop macht Struktur von Proteinkomplex sichtbar

Kryo-Elektronenmikroskop macht Struktur von Proteinkomplex sichtbar

Damit das Protein mTOR wichtige Prozesse im Körper steuern kann, ist es auf den sogenannten SEA-Proteinkomplex angewiesen. Dieser gibt mTOR Start- oder Stoppsignale. Ist dieser Prozess gestört, kann das zu Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Epilepsie führen. Hochauflösende Einblicke in diesen komplexen Signalweg liefert ein Team der Universität Genf und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Ihm gelang es, die Struktur des SEA-Komplexes mittels Kryo-Elektronenmikroskopie aufzuklären.

Wie wichtig die Früherkennung bei Leberzellkrebs ist

Wie wichtig die Früherkennung bei Leberzellkrebs ist

Leberzellkrebs zählt zu den gefährlichsten Tumorarten. Nur wenn dieser frühzeitig entdeckt und behandelt wird, ist eine Heilung möglich – aktuell werden jedoch 80 Prozent der Leberzellkrebs-Erkrankungen erst in bereits fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Darauf machen die Ausrichter des 23. Deutschen Lebertages am 20. November 2022 – Gastro-Liga e. V., Deutsche Leberhilfe e. V. und Deutsche Leberstiftung – im Vorfeld des Aktionstages aufmerksam. Mit dem diesjährigen Motto: „total zentral: die Leber!“ werden die Bedeutung der Leber als zentrales Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers und die Notwendigkeit einer Senkung der Dunkelziffer durch Früherkennung von Lebererkrankungen betont.

Mechanismus könnte Immuntoleranz-Therapie verbessern

Mechanismus könnte Immuntoleranz-Therapie verbessern

Die Hämophilie A ist die häufigste schwere Form der Bluterkrankheit. Sie betrifft nahezu ausschließlich das männliche Geschlecht. Die Erkrankung lässt sich in der Regel gut behandeln, doch nicht bei allen Betroffenen. Eine Studie an der Universität Bonn hat nun einen wichtigen Mechanismus aufgeklärt, der für die Wirkung der Therapie entscheidend ist. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, die Behandlung besser auf die Patienten zuzuschneiden.

Forschende untersuchen Steuerung der Hirnstammzellen-Population

Forschende untersuchen Steuerung der Hirnstammzellen-Population

Stammzellen im Gehirn sorgen für lebenslangen Nachschub an spezialisierten Zellen, etwa wenn Lern- oder Trainingseffekte Anpassungen des Gehirns erfordern. Bei Säugern wie Mensch und Maus sinkt im Alter die Anzahl der Hirnstammzellen, bei Fischen dagegen nicht. Wodurch wird die Anzahl der Hirnstammzellen gesteuert? Und könnte es sogar möglich sein, den altersbedingten Rückgang aufzuhalten? Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, der Universität Heidelberg und dem französischen Centre National de la Recherche Scientifique wollen dies nun in einem interdisziplinären Verbund untersuchen.

Long Covid aus Sicht der Schlafmedizin

Long Covid aus Sicht der Schlafmedizin

Schlafmedizin und Long /Post Covid, wie passt das zusammen? Viele fortdauernde Beschwerden nach einer Covid-Erkrankung liegen im neuropsychiatrischen Bereich, zum Beispiel Fatigue, kognitive Beeinträchtigungen, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, aber auch Schlafstörungen. Es gibt viele Post Covid-Ambulanzen, die die Expertise von Schlafmedizinern nutzen, weil die schlafmedizinischen Symptome der Beschwerden einen wichtigen Stellenwert einnehmen.

Neue Erkenntnisse über Botenstoff der Krebszellen

Neue Erkenntnisse über Botenstoff der Krebszellen

Warum treten Metastasen häufig erst dann auf, wenn der ursprüngliche Krebsherd chirurgisch entfernt worden ist? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum und von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg veröffentlichen nun einen Erklärungsansatz für das Phänomen. Sie konnten einen Botenstoff der Krebszellen identifizieren, der lokal das Wachstum des Primärtumors fördert. Im Blut wird der Botenstoff in zwei Fragmente gespalten, von denen eines die Metastasierung unterdrückt. Tumortragende Mäuse, die mit dem Metastasen-hemmenden Fragment behandelt wurden, überlebten den Krebs länger als unbehandelte Artgenossen.

Zur Toxizität des krankheitsrelevanten Proteins Huntingtin

Zur Toxizität des krankheitsrelevanten Proteins Huntingtin

Forscher*innen fanden heraus, dass Prionen, also in Hefe natürlich vorkommende Proteinverklumpungen, maßgeblich an der Toxizität des krankheitsrelevanten Proteins Huntingtin beteiligt sind. Dabei stellten sie fest, dass nicht wie bisher vermutet große Verklumpungen des Huntingtins, sondern kleinere Zusammenlagerungen, sogenannte Oligomere, die toxische Form des Proteins sind. Diese werden vermehrt durch spezielle Interaktionen mit Prionen gebildet. Die Forschenden vermuten nun ähnliche Zusammenhänge auch bei Menschen. Die Studie ist eine Leistung des Teams um Ulrich Hartl am Max-Planck-Institut für Biochemie.