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Zu Regulation RNA-bindender Proteine

Zu Regulation RNA-bindender Proteine

Die Mechanik des Herzens hängt nicht zuletzt von einem RNA-bindenden Protein namens RBM20 ab. Doch wie werden solche RNA-bindende Proteine reguliert? MDC-Teams um Matthias Selbach haben nun entsprechende Phosphorylierungsstellen identifiziert.

Rolle des Mikrobioms bei Rheuma untersucht

Rolle des Mikrobioms bei Rheuma untersucht

Der menschliche Darm beherbergt ein ganzes Ökosystem von Bakterien, Pilzen, Viren und anderen Mikroorganismen. Mit bis zu zwei Kilogramm Gewicht ist diese Lebensgemeinschaft quasi ein Organ im Organ, und als solches in der Lage, die Gesundheit „seines“ Menschen zu beeinflussen. Neue Forschungen weisen dem Mikrobiom auch eine Rolle bei der Entstehung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen zu, wie die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) mitteilt.

Neuartiges Modellsystem zur Erforschung von Adipositas

Neuartiges Modellsystem zur Erforschung von Adipositas

Adipositas kommt selten allein. Die krankhafte Fettleibigkeit geht oftmals einher mit Erkrankungen wie Diabetes. Speziell das weiße Fettgewebe spielt bei der Entstehung der Stoffwechselerkrankung eine zentrale Rolle. Forschende des NMI Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts in Reutlingen entwickelten nun in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen und dem Fraunhofer-Institut IGB ein innovatives Mix & Match Organ-on-Chip-Modell. Die veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, wie sich mit dem Chip verschiedenste Aspekte der Adipositas-Erkrankung individuell simulieren lassen, ganz ohne Tierversuche.

Entzündung und Vernarbung von Gewebe hängen zusammen

Entzündung und Vernarbung von Gewebe hängen zusammen

Mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung. Bei vielen Komplikationen chronischer Leberprobleme spielt Fibrose, die krankhafte Vermehrung von Bindegewebe, eine wichtige Rolle. An diesem Gewebeumbau sind aktivierte Leber-Sternzellen (Hepatic Stellate Cells, HSC) massiv beteiligt. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt einen Ansatz gefunden, die Aktivierung von HSC zu senken und die damit verbundene Entwicklung von Leberfibrose zu verringern.

Brustkrebszellen nutzen umprogrammierte Makrophagen zur Ausbreitung

Brustkrebszellen nutzen umprogrammierte Makrophagen zur Ausbreitung

Metastasierende Brustkrebszellen zweckentfremden Makrophagen, einen Typ von Immunzellen, um die Ansiedlung von Krebsmetastasen in der Lunge zu fördern. Die umprogrammierten Fresszellen regen dann Blutgefäßzellen dazu an, einen Cocktail an metastasierungsfördernden Proteinen auszuschütten, die Bestandteil der so genannten metastatischen Nische sind. Dies zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom DKFZ und vom Stammzell-Institut HI-STEM* an Mäusen, denen menschliche Brustkrebszellen übertragen worden waren.

Neuer Behandlungsansatz gegen multiresistente Staphylokokken

Neuer Behandlungsansatz gegen multiresistente Staphylokokken

Antibiotika-resistente Krankenhauskeime sind eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefahr. Einen neuen Ansatz für die Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Staphylokokken stellt ein Forschungsteam jetzt vor. Er basiert auf einem synthetischen Peptid, das die Kommunikation der Bakterien, das „Quorum Sensing“, blockiert und so deren Virulenz verringert. Die kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffs aus abbaubaren Mikropartikeln konnte Infektionen von Hautwunden in einem Tier-Modell sehr stark hemmen.

Kalorienreduzierte Diät verändert das Darmmikrobiom

Kalorienreduzierte Diät verändert das Darmmikrobiom

Eine kalorienreduzierte Ernährung kann nicht nur die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen hinauszögern, sondern hat auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Forscher:innen konnten jetzt erstmals zeigen, dass dieser Effekt über ein verändertes Darmmikrobiom* vermittelt wird, das die Verschlechterung des Immunsystems im Alter (Immunseneszenz) verlangsamt.

Einfluss verschiedener Reinigungsmethoden auf die Bakterienbesiedlung

Einfluss verschiedener Reinigungsmethoden auf die Bakterienbesiedlung

Ein Forschungsteam aus Jena und Berlin untersuchte den Einfluss verschiedener Reinigungsregimes auf die Menge, Vielfalt und Resistenzen der Bakterien, die auf den Oberflächen von Klinikzimmern zu finden sind. Bei der Anwendung eines probiotischen Reinigungsmittels kam es zu signifikanten Veränderungen der Bakterienflora der Krankenzimmer, insbesondere in den Waschbecken. Während im Vergleich zur Desinfektionsreinigung die Menge der üblichen Umgebungsmikroben abnahm, führte die probiotische Strategie außerdem zu einer erhöhten Artenvielfalt und zu einer Reduktion der Gensequenzen, die Resistenzen gegen Antibiotika vermitteln.

MRT zeigt frühzeitig Lungenveränderungen auf

MRT zeigt frühzeitig Lungenveränderungen auf

Eine strahlungsfreie Diagnostikmethode für Mukoviszidose-Betroffene und andere Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen zu etablieren, ist seit 2009 wichtiges Ziel der Arbeitsgruppe um Prof. Mark O. Wielpütz, Universitätsklinikum Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Der Einsatz der Magnetresonanztomographie (MRT) in der Mukoviszidose-Lungendiagnostik wurde von den Wissenschaftlern u.a. durch Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) weiterentwickelt und im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren der Lungenfunktionsdiagnostik validiert. Für diese umfassenden Arbeiten zeichnet der Mukoviszidose e.V. Wielpütz mit dem diesjährigen Adolf-Windorfer-Preis aus.

Biomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes entdeckt

Biomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes entdeckt

Der Fettstoffwechsel spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Über die molekularen Zusammenhänge ist bislang jedoch wenig bekannt. Ein Forschungsteam hat mithilfe der Lipidomik, einer modernen analytischen Methode, jene Lipide identifiziert, die statistisch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes assoziiert sind. Zudem stellten die Forschenden fest, dass eine Diät mit erhöhtem Anteil ungesättigter Fettsäuren zur Reduktion der risikoassoziierten Lipide und zur Steigerung der risikoarmen Lipide führt.

Fortschritte bei der Entwicklung von Antikörper-Therapien

Fortschritte bei der Entwicklung von Antikörper-Therapien

Prionen-Erkrankungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) sind bei Menschen sehr selten, aber schon seit 100 Jahren bekannt. In das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangten Prionen vor ca. 25 Jahren mit der BSE-Epidemie in Großbritannien, als von Rindern eine CJK-Variante auf Menschen überging. Die Erforschung der Pathomechanismen und der „first-in-human“-Einsatz eines spezifischen monoklonalen CJK-Antikörpers [1] hat nun einen möglichen Meilenstein für eine Therapie erreicht – mit Implikationen auch für andere neurodegenerative Erkrankungen.

Forschende stellen Studien zur Regulation von Entzündungen in Frage

Forschende stellen Studien zur Regulation von Entzündungen in Frage

Entzündungen werden entgegen einem seit fast 30 Jahren propagierten Konzept offenbar nicht aktiv mit spezialisierten Lipiden beendet, die unser Körper aus mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren bildet. Zwar lassen sich solche Resolvine oder Lipoxine unter Laborbedingungen herstellen, physiologisch spielen sie jedoch höchstwahrscheinlich keine Rolle. Das belegt ein Review eines internationalen Forschungsteams um Prof. Dieter Steinhilber von der Goethe-Universität Frankfurt. Ausgangspunkt dieser Arbeit, die unter Fachleuten viel Aufsehen erregt hat, waren experimentelle Befunde des DFG-Graduiertenkollegs „Auflösung von Entzündungsreaktionen“ (AVE) an der Goethe-Universität.