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Forschende entdecken möglichen neuen Ansatz zur Therapie

Forschende entdecken möglichen neuen Ansatz zur Therapie

Heftige Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen – oft über Wochen: Das sind typische Beschwerden der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Forschende gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, an der sogenannte T-Zellen einen wichtigen Anteil haben. Nun konnte ein Team des Universitätsklinikums Freiburg einen Typ von Killer-T-Zellen finden, der in der akuten Entzündung einen Erschöpfungszustand annehmen kann und mit einer weniger aggressiven Erkrankung verbunden ist.

Inositol-Lipide beeinflussen Physiologie von Darmbakterien

Inositol-Lipide beeinflussen Physiologie von Darmbakterien

Ein Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Biologie in Tübingen hat bedeutende Fortschritte erzielt in der Frage, wie Bakterien im menschlichen Darm gedeihen. Die Forschenden untersuchten, wie Bakterien Inositol-Lipide produzieren. Diese chemischen Stoffe sind für viele Zellprozesse bei Menschen und anderen Eukaryoten notwendig, wurden bislang aber selten in Bakterien beobachtet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Inositol-Lipide Auswirkungen auf die Symbiose zwischen Bakterien und ihren Wirten haben.

Entschlüsselter Signalweg des Gehirns steuert Nahrungsaufnahme

Entschlüsselter Signalweg des Gehirns steuert Nahrungsaufnahme

Einer Gruppe von Forschenden der Universitäten Köln und Münster sowie der Yale University (USA) ist ein völlig neuer Ansatz zur Behandlung von Essstörungen gelungen. Die Wissenschaftler:innen haben nachgewiesen, dass eine Gruppe von Nervenzellen im Hypothalamus (sogenannte AgRP, agouti-related peptide-Neurone) die Freisetzung körpereigener Lysophospholipide kontrollieren, die wiederum die Erregbarkeit von Nervenzellen in der Hirnrinde steuern, was die Nahrungsaufnahme stimuliert.

Potenzieller Biomarker für Demenz-Frühdiagnose entdeckt

Potenzieller Biomarker für Demenz-Frühdiagnose entdeckt

Forschende des DZNE und des Universitätsklinikums Ulm haben im Blut ein Protein identifiziert, das den Abbau von Nervenverbindungen möglicherweise schon Jahre vor dem Auftreten von Demenzsymptomen anzeigen kann. Wenn sich diese Hinweise bestätigen, könnte die Erfassung dieses Proteins namens „Beta-Synuclein“ zur Früherkennung einer Alzheimer-Erkrankung beitragen und eventuell auch helfen, Nervenschäden infolge eines Schlaganfalls oder Schädel-Hirntraumas einzuschätzen.

Pflanzenstoffe hemmen Vermehrung des Hepatitis-E-Virus

Pflanzenstoffe hemmen Vermehrung des Hepatitis-E-Virus

Das Hepatitis-E-Virus (HEV) ist weit verbreitet, und bisher gibt es kein wirksames Medikament. Auf der Suche danach sind die sogenannten Rocaglamide in den Fokus gerückt: Pflanzenstoffe, die die Vermehrung von Viren hemmen können. Forschende der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben eine Bibliothek chemisch veränderter Rocaglamide auf ihre antivirale Wirkung untersucht, die ein Team aus Boston erstellt hat. Dabei stach besonders eine Gruppe von Wirkstoffen hervor, die über eine sogenannte Amidino-Gruppe verfügt. Sie hemmte die Virenvermehrung besonders effektiv.

Rolle von Kindern und Jugendlichen bei SARS-CoV-2-Übertragung

Rolle von Kindern und Jugendlichen bei SARS-CoV-2-Übertragung

Mit SARS-CoV-2 infizierte Kinder entwickeln in den meisten Fällen keine, oder nur unspezifische Symptome. Sie werden daher mit den üblichen symptomgesteuerten Teststrategien nicht erfasst. Insbesondere zu Beginn der COVID-19 Pandemie war deshalb unklar, wie hoch der Anteil infizierter oder bereits genesener Kinder tatsächlich ist und inwieweit Kinder als Überträger zur Verbreitung der Pandemie beitragen.

Alkohol bedingten Gehirnveränderungen auf der Spur

Alkohol bedingten Gehirnveränderungen auf der Spur

In einer aktuellen Publikation suchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Düsseldorf, Heidelberg, Mannheim und Köln nach anhaltenden Veränderungen im Gehirn nach einer einzigen Gabe von Alkohol. Falls sich Veränderungen im Hirn nach Alkoholeinfluss manifestieren, so könnten diese Veränderungen die Signatur oder zumindest die Vorstufen eines Suchtgedächtnisses sein. Wenn man daher die molekularen und zellulären Mechanismen einer solchen Signatur besser versteht, dann könnte man möglicherweise in Zukunft dem Entstehen einer Sucht pharmakologisch entgegenwirken.

Detailgetreue Organoide der humanen Großhirnrinde

Detailgetreue Organoide der humanen Großhirnrinde

Organoide ahmen humane Großhirnrinde in ihrer Entwicklung und bei Krankheiten nach: „Outer Radial Glia“ (oRG)-Zellen sind Stammzellen des Nervensystems und für die Entwicklung der menschlichen Großhirnrinde von entscheidender Bedeutung. Im Labor sind sie bisher nur äußerst schwer zu kultivieren. Nun ist es einem Team von Max-Planck-Forschenden aus Berlin gelungen, Gehirnorganoide zu erzeugen, die mit diesen Stammzellen angereichert sind. Dafür haben sie bestehende Verfahren für die Mini-Organe optimiert und standardisiert.

Forschende analysieren 1700 Jahre altes Genom

Forschende analysieren 1700 Jahre altes Genom

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Wien und des Ulsan National Institute of Science and Technology hat in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum von Korea erfolgreich das gesamte Genom von acht 1.700 Jahre alten Individuen aus der Drei-Königreiche-Zeit (ca. 57 v. Chr. – 668 n. Chr.) in Korea sequenziert und untersucht. Die Ergebnisse liefern wichtige Informationen für das Verständnis der koreanischen Bevölkerungsgeschichte.

mRNA mit Licht kontrollierbar

mRNA mit Licht kontrollierbar

Ein Forschungsteam am Institut für Biochemie der Westfälische Wilhelms-Universität Münster fand heraus, dass sie unter Verwendung von sogenannten FlashCaps erfolgreich die Translation von mRNA (Boten-Ribonukleinsäure) mit Licht steuern können.

Studie belegt Nachtaktivität von Brustkrebs

Studie belegt Nachtaktivität von Brustkrebs

Brustkrebstumore bilden hauptsächlich dann Ableger, wenn die Betroffenen schlafen – dies zeigt eine neue Studie unter Leitung von ETH-Forschenden. Die Erkenntnisse könnten die Art, wie Krebs zukünftig diagnostiziert und behandelt wird, stark verändern.

Deutschland als Vorreiter für Europa?

Deutschland als Vorreiter für Europa?

Ein voller Erfolg war das zehnte nationale Biobanken-Symposium in Berlin, an dem am 1. und 2. Juni 2022 rund 300 Biobank-Expert*innen die neuesten Entwicklungen im europäischen Biobanking diskutierten. Unter dem Motto „Nachhaltige Verankerung von Biobanken als Forschungsinfrastruktur“ gab es zahlreiche Vorträge, Podiumsdiskussionen, Posterpreise und eine Industrieausstellung.