Pflanzliches „Schmerzmittel“ und seine Risiken
Kratom ist ein in Südostasien verbreitetes Naturheilmittel zur Schmerzbehandlung. Es verfügt über opioidähnliche Substanzen und wirkt schmerzlindernd und sedierend.
Kratom ist ein in Südostasien verbreitetes Naturheilmittel zur Schmerzbehandlung. Es verfügt über opioidähnliche Substanzen und wirkt schmerzlindernd und sedierend.
Alter gehört zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) haben nun erforscht, was tief im Herzen passiert, wenn es altert. Dafür haben sie in abertausenden alten und jungen Herzzellen untersucht, welche Gene in ihnen aktiv sind. Ihr Ergebnis: Im Alter verliert das Herz seinen hohen Organisationsgrad. Insbesondere Bindegewebszellen, die Fibroblasten, geraten zunehmend außer Kontrolle.
Eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) spielt offenbar das Darmmikrobiom, also die Summe aller im Darm lebenden Mikroben. Darauf weisen mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien hin. Aber welche spezifischen Darmbakterien hier entscheidend sind und welche molekularen Mechanismen der Krankheitsentstehung zugrunde liegen, ist noch weitestgehend unverstanden. Das will die neue Forschungsgruppe „miTarget: Das Mikrobiom als therapeutisches Target bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen“ in Kiel nun ändern.
Der Mukoviszidose e.V. hat drei neue Forschungsprojekte in die Förderung aufgenommen: Ein Projekt zur akuten allergischen bronchopulmonalen Aspergillose bei Mukoviszidose und zwei Kleinprojekte, welche die Themen molekulare Epidemiologie von Mycobacterium abscessus sowie die Untersuchung genetischer Prädiktoren für schwere Mukoviszidose-Verläufe bearbeiten.
Wie erholt sich das Herz nach einem Infarkt? Was unterscheidet junge Herzen von alten? Diese Fragen wollen Forscher mithilfe neuer Technologien beantworten, die verschiedenste Zelltypen und ihre Aktivitäten bis auf die Ebene von Proteinen und Genen verfolgen. Prof. Stefanie Dimmeler, Sprecherin des Exzellenzclusters „Cardio-Pulmonary Institute“ erklärt, wie diese Erkenntnisse kranken Herzen künftig besser bei der Regeneration helfen könnten.
Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung (engl. abgekürzt RBD) ist durch lebhafte Träume und körperliche Aktivität im Traumschlaf gekennzeichnet: Die Betroffenen schreien, treten oder schlagen um sich im Schlaf. Oft schämen sie sich und gehen nicht zum Arzt. Dabei können Medikamente Linderung verschaffen. Hinzu kommt, dass es einen Zusammenhang zwischen RBD und der Parkinson-Krankheit gibt, 4 von 5 Betroffenen erkranken im Laufe von 15 Jahren an der Parkinson-Krankheit. Derzeit wird an einem Test gearbeitet, der verlässlich vorhersagen kann, ob eine RBD in eine Parkinson-Krankheit mündet oder nicht.
Ein internationales Forscherteam hat erstmals die Evolution und Verbreitungswege eines speziellen Stammes von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) im Detail analysiert. Der sogenannte „Bengal Bay“-Klon vereint eine besondere Virulenz und das Potential zur weltweiten Ausbreitung mit der Multiresistenz von Krankenhauskeimen. Für die aufwendige Analyse arbeiteten 38 Wissenschaftler aus 15 Ländern über 8 Jahre zusammen. InfectoGnostics-Forscher des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und von Abbott (Alere Technologies) in Jena waren maßgeblich an der Analyse der Gensequenzen beteiligt.
Von 2007 bis 2017 wurden Kindern in 8 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen von der Geburt an bis zum Alter von 5 Jahren im Schnitt 25 Mal Antibiotika verschrieben, das ist 5 Mal mehr als in Ländern mit hohem Einkommen, wo die Verschreibungszahlen ohnehin schon hoch ausfallen. Viele der Medikamente, die ab der Geburt bis zum Alter von 5 Jahren verschrieben werden, sind nicht erforderlich und können Resistenzen verschlimmern. Die Zahl der Antibiotikaverschreibungen für Kleinkinder variiert von 1 pro Jahr für Kinder in Senegal bis zu 12 pro Jahr in Uganda.
Ein bislang unbekannter molekularer Mechanismus bereitet die Zellteilung von Bakterien vor, indem er die Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen beeinflusst. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Philipps-Universität Marburg, des „LOEWE“-Zentrums für synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) und des Max-Planck-Instituts für Terrestrische Mikrobiologie herausgefunden.
Forschende des Helmholtz Zentrums München, der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) haben einen Algorithmus entwickelt, der automatisiert Metastasen erkennt. Die neue Technologie findet sogar einzelne streuende Krebszellen im gesamten Körper von Mäusen.
Vaccinia-Viren dienen als Impfstoff gegen menschliche Pockenerkrankungen und als Basis neuer Krebstherapien. Zwei Studien liefern jetzt faszinierende Einblicke in deren ungewöhnliche Vermehrungsstrategie auf atomarer Ebene.
Darmkrebszellen mit einem Defekt in p53, einem der wichtigsten Kontrollproteine des Zellwachstums, kurbeln einen bestimmten Stoffwechselweg an, um sich so an den Sauer- und Nährstoffmangel im Tumorinneren anzupassen. Statine (Cholesterinsenker) blockieren diesen Stoffwechselweg und treiben die Krebszellen in den Tod, wie Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum jetzt entdeckten.