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Schnellere Erbgut-Analyse von Ebola-Varianten

Schnellere Erbgut-Analyse von Ebola-Varianten

In der Demokratischen Republik Kongo kämpfen die Menschen mit einem seit 2018 andauernden Ebolavirus-Ausbruch, der bereits über 2000 Tote verursacht hat. Ein Problem ist die genaue Kenntnis des Erregers, denn das Ebolavirus kann in verschiedenen genetischen Varianten auftreten. Erst die Erbgut-Analyse macht es möglich, spezifische Nachweisverfahren zu entwickeln und effiziente Maßnahmen zur Eindämmung zu beschließen. Ein Team des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat einen Test entwickelt, der eine schnellere Bestimmung des viralen Erbguts ermöglicht.

Krebszellen auf Spuren von Viren untersucht

Krebszellen auf Spuren von Viren untersucht

In über 2600 Tumorproben von Patienten mit 38 verschiedenen Krebsarten durchsuchten Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum das Erbgut systematisch nach Spuren von Viren, und wurden in 13 Prozent der untersuchten Fälle fündig. Dabei entschlüsselten die Forscher auch Mechanismen, über die die Erreger krebsfördernde Mutationen im Erbgut auslösen. Die Arbeit ist Teil der „Pan-Cancer Analysis of Whole Genomes“ (PCAWG), einer Initiative des „International Cancer Genome Consortium“ (ICGC).

Dynamik des kindlichen Immunsystems beeinflusst Impfstoffwirksamkeit

Dynamik des kindlichen Immunsystems beeinflusst Impfstoffwirksamkeit

Kinder in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen sind am stärksten auf Impfschutz angewiesen, da Infektionskrankheiten in diesen Ländern häufiger auftreten. Die Impfstoffe sind für diese Kinder jedoch im Vergleich zu entsprechenden Bevölkerungsgruppen in Ländern mit hohem Einkommen oft weniger wirksam. Eine veröffentlichte Studie des Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) und anderen zeigt, dass das Immunsystem bei Kindern von Faktoren wie Alter, Ort und Anämiestatus abhängt. Dieses Wissen trägt wesentlich zur Verbesserung der Impfstoffwirksamkeit bei.

Doppelte Röntgenmethode liefert Einblick in biologische Prozesse

Doppelte Röntgenmethode liefert Einblick in biologische Prozesse

Mit einer Röntgen-Kombinationstechnik hat ein Forscherteam Nanotransporter für Tuberkulose-Medikamente mit sehr hoher Präzision in biologischen Zellen aufgespürt. Die Methode vereint zwei ausgeklügelte Röntgenmessungen und kann kleinste Mengen verschiedener Metalle in biologischen Proben mit sehr hoher Auflösung lokalisieren, wie das Team um Wissenschaftlerin Karolina Stachnik vom Deutschen Elektronen-Synchroton (DESY) berichtet. Um die Vielseitigkeit des Verfahrens zu veranschaulichen, haben die Forscher die Kombinationsmethode darüber hinaus zur Kartierung des Kalziumgehalts in menschlichem Knochen eingesetzt, eine Analyse, die der Erforschung von Osteoporose helfen kann.

Salmonellen in wenigen Stunden nachweisen

Salmonellen in wenigen Stunden nachweisen

Niemand ist vor einer Infektion mit Salmonellen gefeit, besonders häufig betroffen sind jedoch Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Personen mit angegriffenem Immunsystem. Bei abwehrgeschwächten Menschen kann die Magen-Darm-Erkrankung zu erheblichen Komplikationen führen. Bislang dauert es mehrere Tage, Salmonellen in Lebensmitteln nachzuweisen. Ein neuer Schnelltest von Fraunhofer-Forscherinnen und -Forschern soll die Keime künftig bereits nach weniger als acht Stunden aufspüren.

Unterschiedlich ausgeprägter Lungenkrebs bei Europäern und Asiaten

Unterschiedlich ausgeprägter Lungenkrebs bei Europäern und Asiaten

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Axel Hillmer, Leiter der Genomischen Pathologie an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät, hat zusammen mit Wissenschaftlern und Klinikern in Singapur eine der ersten umfassenden genomischen Studien zum asiatischen Lungenadenokarzinom (LUAD) abgeschlossen. Im Rahmen der Studie wurde zum ersten Mal eine umfassende genomische Landschaft asiatischer LUADs dargestellt und die komplexen ethnischen Unterschiede zwischen Asiaten und Europäern charakterisiert. Die Studie hat dabei besondere molekulare Merkmale für die ostasiatische Bevölkerung identifiziert.

Wie sich Krebszellen vor dem Immunsystem tarnen

Wie sich Krebszellen vor dem Immunsystem tarnen

Im Kampf gegen veränderte Zellen im Körper, die zu Krebs werden können, leisten die T-Zellen des Immunsystems Schwerstarbeit. Fresszellen und B-Zellen entdecken Veränderungen und aktivieren die T-Zellen. Diese starten ein regelrechtes Vernichtungsprogramm. Das funktioniert in vielen Fällen gut, bis Krebszellen so mutieren, dass sie eine Art Tarnkappe entwickeln und dem Immunsystem entkommen. Forscherinnen und Forscher der Universität Freiburg und der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben nun aufgeklärt, wie ein Schlüsselprotein dieser als „Immune Escape“ bezeichneten Strategie von Tumorzellen aktiviert wird.

Medikamentöse Hypertonie-Behandlung reduziert Demenzrisiko

Medikamentöse Hypertonie-Behandlung reduziert Demenzrisiko

Seit einigen Jahren ist ein Zusammenhang zwischen Demenz und Bluthochdruck bekannt; Menschen, die chronisch zu hohe Blutdruckwerte haben, erkranken offensichtlich häufiger an Demenz. Doch lässt sich dieses erhöhte Demenz-Risiko umgekehrt auch durch eine medikamentöse Blutdrucktherapie senken? Eine Metanalyse kam zu dem Ergebnis, dass die erfolgreiche medikamentöse Einstellung eines Bluthochdrucks das Demenzrisiko um 12 Prozent und das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um 16 Prozent senkt. Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) sehen hier angesichts der hohen und weiter steigenden Prävalenz von dementiellen Erkrankungen und bislang fehlender Therapieoptionen ein großes Präventionspotenzial.

Neuer HIV-Antikörper bremst Virusvermehrung

Neuer HIV-Antikörper bremst Virusvermehrung

Die Forschungsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Florian Klein am Institut für Virologie der Uniklinik Köln und am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) hat einen neuen, hochwirksamen Antikörper gegen HIV entdeckt. Während die Wirkung bisheriger Antikörper gegen HIV durch die Entwicklung viraler Resistenzen begrenzt wurde, kann der neue Antikörper namens 1-18 die Virusvermehrung anhaltend unterdrücken. Dadurch hat der Antikörper ein großes Potential, erfolgreich zur Prävention und Behandlung der HIV-Infektion eingesetzt zu werden.

Gezüchtete Krebszellen sollen neue Angriffspunkte aufzeigen

Gezüchtete Krebszellen sollen neue Angriffspunkte aufzeigen

Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) arbeiten Wissenschaftler mit patienteneigenen Krebszellen sowie aus diesen gezüchteten Mini-Tumoren und weiteren Tumormodellen daran, die bestmögliche Therapie für einzelne Patienten zu finden. Die Testung möglicher Wirkstoffe an patienteneigenem Zellmaterial im Labor erfolgt zusätzlich zu einer kompletten Erbgutanalyse des Tumors im Rahmen des NCT/DKTK MASTER-Programms.

Parasiten-Enzym von Trypanosoma brucei blockieren

Parasiten-Enzym von Trypanosoma brucei blockieren

Mit ultrahellen Röntgenblitzen hat ein internationales Forscherteam um Lars Redecke von der Universität zu Lübeck und dem Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) einen möglichen Angriffspunkt für neue Medikamente gegen die Schlafkrankheit aufgespürt: Experten haben die detaillierte räumliche Struktur eines lebenswichtigen Enzyms des Erregers entschlüsselt. Das Ergebnis liefert Hinweise auf einen möglichen Bauplan für einen Wirkstoff, der dieses Enzym gezielt blockiert und den Erreger somit absterben lässt.

Neue Erkenntnisse zum Stillen mit Typ-1-Diabetes

Neue Erkenntnisse zum Stillen mit Typ-1-Diabetes

Viele Mütter mit Diabetes mellitus Typ 1 möchten ihr Kind gemäß den WHO-Empfehlungen stillen, um ihm den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Doch häufig treibt sie die Angst um, dass sie durch nächtliches Stillen unterzuckern. Eine Studie zeigt hingegen, dass diese Sorge bei achtsamer Therapie unbegründet ist. Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes ziehen daraus sogar gesundheitliche Vorteile, betont die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Die Fachgesellschaft spricht sich für eine Stärkung von multiprofessionellen Diabetesambulanzen aus, die Frauen mit Diabetes schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft betreuen, offene Fragen der werdenden Mütter klären und zum Stillen motivieren.