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Deep Learning erkennt Virusinfektionen

Deep Learning erkennt Virusinfektionen

Infizieren Viren eine Zelle, führt dies zu Veränderungen des Zellkerns, die mittels Fluoreszenzmikroskopie visualisiert werden können. Forschende der Universität Zürich haben ein künstliches neuronales Netzwerk mit derartigen Bildern so trainiert, dass der Algorithmus zuverlässig diejenigen Zellen erkennt, die von Adeno- oder Herpesviren befallen sind. Zudem identifiziert er akute, schwere Infektionen bereits im Voraus.

Muskelschwund bei chronischer Nierenerkrankung

Muskelschwund bei chronischer Nierenerkrankung

Patienten mit einer fortgeschrittenen chronischen Nierenerkrankung leiden sehr oft an einem Rückgang der Muskulatur, was eine allgemeine Gebrechlichkeit verstärkt und insgesamt wesentlich zu Morbidität und Mortalität beiträgt. Nun konnte gezeigt werden, dass die Nieren direkt die Muskeln regulieren. Diese wichtige Kommunikation ist bei chronischen Nierenerkrankungen gestört. In Tiermodellen lässt sich die Störung medikamentös beheben, was Hoffnungen macht, dass dies künftig auch bei nierenkranken Menschen möglich sein wird.

Corona-Infektion verändert Blutzellen langfristig

Corona-Infektion verändert Blutzellen langfristig

Mithilfe der Echtzeit-Verformungszytometrie konnten Forscher*innen des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen erstmals zeigen: Durch eine Covid-19-Erkrankung verändern sich Größe und Steifigkeit roter und weißer Blutkörperchen deutlich, zum Teil über Monate hinweg. Diese Ergebnisse können dabei helfen, zu erklären, warum manche Betroffene noch lange nach einer Infektion über Beschwerden klagen (Long Covid).

Zur Aussagekraft des Inzidenswerts für Pandemie-Maßnahmen

Zur Aussagekraft des Inzidenswerts für Pandemie-Maßnahmen

Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) weisen darauf hin, dass die Ergebnisse von RT-PCR-Tests allein eine zu geringe Aussagekraft haben, um damit Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu begründen. Gemäß ihrer Untersuchung beweisen positive Testergebnisse nicht hinreichend, dass mit SARS-CoV-2 Infizierte andere Personen mit dem Coronavirus anstecken können. Zusammen mit Wissenschaftler:innen der Universität Münster und dem MVZ Labor Münster hatten sie zuvor rund 190 000 Ergebnisse von mehr als 160 000 Menschen dahingehend ausgewertet.

Wirkung des Spikeproteins auf das angeborene Immunsystem

Wirkung des Spikeproteins auf das angeborene Immunsystem

Die Infektion mit SARS-CoV-2 führt bei einigen Menschen zu schwersten Entzündungen der Lunge und anderer lebenswichtiger Organe. Warum manche infizierte mit einer überschießenden Immunantwort auf das Virus reagieren, ist weiterhin nicht gut verstanden. Forscher der Uniklinik Köln fokussieren in einer neuen Studie auf ein Oberflächeneiweiß von SARS-CoV-2, dem sogenannten Spikeprotein. Das Spikeprotein ist vor allem als wichtiges stimulierendes Eiweiß für die sogenannte erworbene Immunität und den Schutz durch Antikörperbildung bekannt und Grundbaustein für alle Impfungen.

Proteine im Tumorgewebe bilden Krankheitsgeschehen ab

Proteine im Tumorgewebe bilden Krankheitsgeschehen ab

Forschende des MDC, des BIH und der Charité haben Methoden entwickelt, um Proteine in fixierten Proben von Krebsgeweben umfassend zu analysieren. Wie das Team berichtet, lassen sich damit neue Erkenntnisse über die Krankheitsabläufe bei verschiedenen Krebsarten gewinnen.

Wie Mikro-RNAs die Vermehrung von Blutkrebszellen hemmen

Wie Mikro-RNAs die Vermehrung von Blutkrebszellen hemmen

Eine Studie des Universitätsklinikums Ulm zur Akuten Lymphoblastischen Leukämie hat nachgewiesen, dass bestimmte Mikro-RNAs (miRs) die Vermehrung von Blutkrebszellen hemmen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin konnten dabei zeigen, dass diese Mikro-RNAs spezielle Zellzyklusregulatoren abschalten und so die Zellteilung der Leukämiezellen stören. Die veröffentlichten Ergebnisse können helfen, prognostische Marker zu entwickeln, um den Krankheitsverlauf besser vorherzusagen sowie neue Therapieoptionen zu finden.

Lehren aus der Pandemie könnten bei Sepsis-Bekämpfung helfen

Lehren aus der Pandemie könnten bei Sepsis-Bekämpfung helfen

Die Maßnahmen, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie ergriffen wurden, könnten auch die globale Krankheitslast durch Sepsis verringern. Unter dem Titel „Reducing the global burden of sepsis: a positive legacy for the COVID-19 pandemic?” rufen die Global Sepsis Alliance (GSA) sowie die weltweit größten Fachgesellschaften für Intensivmedizin, die European Society for Intensive Care Medicine (ESICM) und die Society for Critical Care Medicine (SCCM), daher dazu auf, die Lehren aus der Pandemie auch für den Kampf gegen Sepsis zu nutzen. Die Sepsis-Stiftung unterstützt diesen Aufruf.

Auswirkungen von Stadionbesuchen auf das Infektionsgeschehen

Auswirkungen von Stadionbesuchen auf das Infektionsgeschehen

Zu Beginn der vergangenen Saison waren bei vielen Spielen der ersten, zweiten und dritten Fußballbundesliga Zuschauer im Stadion erlaubt. Eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der SDU University of Southern Denmark in Sonderborg untersucht die Auswirkungen dieser Events auf das Corona-Infektionsgeschehen. Das Ergebnis: Spiele der ersten Bundesliga, die mit höheren Zuschauerzahlen verbunden waren, haben zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Neuinfektionen geführt. Der Effekt ist dabei auf jene Spiele zurückzuführen, bei denen Masken lediglich auf den Wegen zum Sitzplatz getragen werden mussten.

Zusammenhang von Darm und Parkinsonerkrankung entdeckt

Zusammenhang von Darm und Parkinsonerkrankung entdeckt

Schon lange ist Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer von der Hochschule Kaiserslautern davon überzeugt, dass ein Schlüssel zur Frühdiagnose neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson im Darm liegen kann. Nun hat er mit seinem Team einen Meilenstein erreicht, der seine Forschung ein gutes Stück voranbringt und zeigt, dass man hier auf einem guten Weg ist. In einer Studie konnten sie nachweisen, dass Mäuse die ein Parkinsongen tragen und damit ebenfalls Parkinson entwickeln, schon lange vor dem sichtbaren Ausbruch der Krankheit funktionelle und molekulare Veränderungen im Darm zeigen.

Wie der Hypothalamus den Blutdruck bei Adipositas kontrolliert

Wie der Hypothalamus den Blutdruck bei Adipositas kontrolliert

Forschenden ist es erstmals gelungen, die Rolle von Astrozyten im Hypothalamus bei Adipositas-bedingtem Bluthochdruck nachzuweisen. Zudem zeigten sie, dass das Hormon Leptin an der Verdichtung von Blutgefäßen im Hypothalamus adipöser Mäuse beteiligt ist, was zu Bluthochdruck beiträgt. Die Studie wurde vom Helmholtz Zentrum München angeleitet, Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München und des Deutschen Diabetes Zentrums waren ebenfalls beteiligt.