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Forschende verjüngen alternde Stammzellen im Knochenmark

Forschende verjüngen alternde Stammzellen im Knochenmark

Im Alter werden unsere Knochen dünner, wir erleiden häufiger Knochenbrüche und es können Krankheiten wie Osteoporose auftreten. Schuld daran sind unter anderem alternde Stammzellen im Knochenmark, die nicht mehr so effektiv für Nachschub für die Knochen sorgen. Forschende vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns und CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung an der Universität zu Köln haben jetzt gezeigt, dass sich das Epigenom dieser Stammzellen im Alter verändert. Sie konnten diese Veränderungen in isolierten Stammzellen durch die Zugabe von Azetat wieder aufheben. Diese Verjüngungskur für das Epigenom könnte wichtig für die Behandlung von Krankheiten wie Osteoporose werden.

Zelluläre Stressreaktion fördert Immun-Entgleisung

Zelluläre Stressreaktion fördert Immun-Entgleisung

Schwere COVID-19-Verläufe sind nicht allein auf die Infektion durch SARS-CoV-2, sondern ganz wesentlich auf eine entgleiste Immunreaktion zurückzuführen. Ein Forschungsteam der Charité, des MDC, der JKU Linz und des KUK hat jetzt eine zelluläre Stressreaktion identifiziert, die zur Immun-Entgleisung maßgeblich beiträgt: die Seneszenz. Wirkstoffe, die seneszente Zellen gezielt entfernen, mildern COVID-19-Lungenschäden und das Ausmaß der Entzündung im Tiermodell deutlich ab. Sie könnten auch für den Menschen einen neuen Therapieansatz eröffnen.

Fehlfunktion in NK-Zellen fördert schweren COVID-19-Verlauf

Fehlfunktion in NK-Zellen fördert schweren COVID-19-Verlauf

Aus Studien zur COVID-19-Pandemie ist bekannt, dass eine spezielle Form der weißen Immunzellen, die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), einen wichtigen Beitrag zur frühen Immunantwort gegen SARS-CoV-2 leisten. Ein internationales Team unter Federführung der Universität Bonn hat nun herausgefunden, dass bei schweren Verläufen von COVID-19 häufig die Fähigkeit der NK eingeschränkt ist, eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe in der Lunge zu verhindern. Wesentliche Teile der Studie wurden am Universitätsklinikum Bonn und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen durchgeführt.

Neue Therapeutika für moderate bis schwere Verläufe

Neue Therapeutika für moderate bis schwere Verläufe

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die bei eher milden Formen gut mit äußerlich wirkenden (topischen) Medikamenten behandelt werden kann. Ist die Erkrankung jedoch moderat bis schwer und die topische Behandlung nicht erfolgreich, sind systemisch (innerlich) wirkende Therapien nötig. Neue Medikamente stehen mittlerweile zur Verfügung, die eine hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit haben: spezifische Antikörper und sogenannte kleine Moleküle.

Mutierter Kaliumkanal kann zur Anämie führen

Mutierter Kaliumkanal kann zur Anämie führen

Eine Variante der Blutarmut (Anämie) ist die Gárdos Channelopathy, eine Fehlfunktion so genannter Gárdos-Kanäle. Durch diese gelangen Kalium-Ionen aus den roten Blutzellen hinaus. Ist die Funktion der Kanäle gestört, wirkt sich das auch auf die Calcium-Konzentration aus. Mit schwerwiegenden Folgen: Zu viel Calcium lässt die Zelle sterben, es kommt zur Anämie. Forscher haben den Zusammenhang zwischen Kalium- und Calciumströmen nun untersucht.

Wundheilung wird durch natürliche Killerzellen beeinflusst

Wundheilung wird durch natürliche Killerzellen beeinflusst

Natürliche Killerzellen töten nicht nur Krebszellen oder virusinfizierte Zellen ab. Sie steuern bei Hautverletzungen auch die Balance zwischen Wundheilung und Bakterienabwehr. Wird der Heilungsprozess beschleunigt, schwächt dies die Immunabwehr, wie Forschende der Universität Zürich zeigen. Relevant ist dies sowohl für die Behandlung von Hautverletzungen wie auch die Bekämpfung antibiotikaresistenter Keime.

Potenzial der HPV-Impfung wird nicht ausgeschöpft

Potenzial der HPV-Impfung wird nicht ausgeschöpft

Humane Papillomviren (HPV) sind in Deutschland jedes Jahr für 7700 Krebsfälle verantwortlich. Bereits seit 2006 gibt es eine Impfung, die vor HPV-Infektionen schützt. Sie wird aber bislang viel zu wenig in Anspruch genommen. Die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) nehmen die Nationale Krebspräventionswoche vom 13. bis 17. September 2021 zum Anlass, um auf die erschreckend niedrigen Impfraten in Deutschland hinzuweisen.

Bakterien und Pilze in frisch gewaschener Wäsche

Bakterien und Pilze in frisch gewaschener Wäsche

Jeder Deutsche wäscht mehr als 5 kg Wäsche pro Woche. Was viele dabei nicht wissen: selbst frisch gewaschene Wäsche enthält immer noch deutliche Mengen an Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Mit Keimen in Waschmaschinen und auf Wäsche beschäftigt sich seit Längerem ein Projektteam um Prof. Dr. Markus Egert an der Hochschule Furtwangen (HFU). Kürzlich hat die Gruppe die erste Metatranskriptomstudie für gewaschene Wäsche veröffentlicht.

T-Zellen auf Wanderschaft durch den Körper

T-Zellen auf Wanderschaft durch den Körper

Schon länger ist bekannt, dass eine Verbindung zwischen dem Darm-Mikrobiom und dem Zentralen Nervensystem (ZNS) besteht. Bisher war es allerdings nicht gelungen, die Immunzellen zu zeigen, die vom Darm ins ZNS und damit ins Hirn wandern. Ein Münchner Forschungsteam konnte nun die Wanderung der T-Zellen mit violettem Licht erstmals sichtbar machen – und schafft damit die Basis für neue Therapiemöglichkeiten bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS) oder Krebs.

Neue Wege in der Impfstoffentwicklung

Neue Wege in der Impfstoffentwicklung

Das INSPIRE-Team am Universitätsklinikum Jena arbeitet im Inno4Vac-Verbund an neuartigen Modellen für die Wirksamkeitstestung neuer Impfstoffe. Die Jenaer Gruppe wird an Infektionsmodellen des menschlichen Darms und der Lunge arbeiten, in denen sich auch die Interaktion mit Immunzellen untersuchen lässt. Langfristig sollen diese zur Verringerung der Tierversuche beitragen.

Mikrobielle Ursachen für die Entstehung von Übergewicht

Mikrobielle Ursachen für die Entstehung von Übergewicht

Schlankbleiben oder Dickwerden: Offenbar ist das Mikrobiom im Darm entscheidend. Das hat ein Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit deutschen und amerikanischen Forschenden herausgefunden. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, Menschen schon früh vor Fettleibigkeit zu schützen.

Wirkstoff gegen frühkindliche Epilepsie

Wirkstoff gegen frühkindliche Epilepsie

Forschende des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung, dem Universitätsklinikum und der Universität Tübingen haben herausgefunden, dass ein Medikament gegen Multiple Sklerose auch bei einer seltenen Form der genetisch bedingten Epilepsie helfen kann. Der Wirkstoff richtet sich dabei präzise gegen den zugrundeliegenden Gendefekt.