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Entdeckung eines Signalwegs für den Abbau von Lysosomen

Entdeckung eines Signalwegs für den Abbau von Lysosomen

Lysosomen sind die Recyclinghöfe in unseren Zellen: Die kugelförmigen Organellen bauen in ihrem Innern sowohl körpereigene als auch Fremdstoffe ab – zur anschließenden Weiterverwertung. Da ihr Inneres einen sauren pH-Wert aufweist, sind Schäden in der Membran, die die Lysosomen umschließt, gefährlich für Zellen. Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen haben einen neuen Signalweg identifiziert, der in diesem Fall zum Abbau des Lysosoms führt. Ihre Erkenntnisse, veröffentlicht in Molecular Cell, könnten dazu beitragen, neue Ansätze für die Behandlung neurodegenerativer Krankheiten zu entwickeln.

Veränderung der Aktivität von Nervenzellen bei Morbus Fabry

Veränderung der Aktivität von Nervenzellen bei Morbus Fabry

Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und ihrem Team ist es erstmals gelungen, aus Hautzellen von Patientinnen und Patienten mit Morbus Fabry Stammzellen herzustellen und diese in sensible Nervenzellen umzuwandeln. Mit diesen patienteneigenen Nervenzellen konnten die Forschenden neue molekulare und funktionelle Erkenntnisse gewinnen, die Hinweise auf Mechanismen geben, welche zu den für die Stoffwechselerkrankung typischen Schmerzen und Gefühlsstörungen beitragen.

Selbstverwertung der Zellen bei Nährstoffmangel untersucht

Selbstverwertung der Zellen bei Nährstoffmangel untersucht

Unser Körper besteht aus Milliarden von Zellen. Und die müssen gefüttert werden. Passiert das nicht, hungern unsere Zellen und verwerten ihre eigenen Bestandteile in einem Prozess, der Autophagie genannt wird. Beim Menschen findet sie zum Beispiel beim Abnehmen, aber auch beim Sport statt. Eine Reihe von Studien belegen, dass regelmäßiges Fasten (Intervallfasten) und Sport die Autophagie anregen und so dem gesunden Altern helfen. Um zu verstehen, wie Autophagie funktioniert, setzt ein Forschungsteam des CellNanOs, unter Leitung von Prof. Dr. Christian Ungermann, jetzt Bäckerhefe und ein spezielles Kryo-Elektronenmikroskop ein.

Entschlüsselung der Malariaparasiten-Bindung an Blutkörperchen

Entschlüsselung der Malariaparasiten-Bindung an Blutkörperchen

Eine neue Entdeckung gibt Aufschluss darüber, wie der Malariaparasit Plasmodium falciparum in menschliche rote Blutkörperchen eindringt. Die Studie unter der Leitung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) und des Institute for Glycomics an der Griffith University enthüllt die Rolle eines Zuckers namens Sialinsäure bei diesem Invasionsprozess. Die Ergebnisse, die gestern in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht wurden, haben wichtige Auswirkungen auf die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen Malaria.

Herzerkrankungen gehen zurück

Herzerkrankungen gehen zurück

Eine aktuelle Datenauswertung für den Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt einen anhaltenden Rückgang bei der Zahl der herzkranken Menschen in Deutschland. So sank der Anteil der Menschen ab 30 Jahren mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) von 2017 bis 2022 um knapp 8 Prozent. Bei den Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck, die Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK darstellen, sind dagegen Anstiege zu verzeichnen. Der Gesundheitsatlas Deutschland macht die aktuellen Entwicklungen für insgesamt 24 Erkrankungen bis auf Landkreis-Ebene transparent.

Rolle von Adipozyten bei Stoffwechselkrankheiten

Rolle von Adipozyten bei Stoffwechselkrankheiten

Neueste Forschungsergebnisse betonen die einzigartige Rolle von Adipozyten bei der Fettspeicherung, die für das Überleben von Organismen unerlässlich ist. Dysfunktionale Adipozyten können zu Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleber führen, was die Bedeutung des Verständnisses der Lipidspeichermechanismen verdeutlicht. Unter der Leitung von Helmholtz Munich hat ein Team von Wissenschaftler:innen einen innovativen Ansatz entwickelt, der Proteomik mit maschinellem Lernen verbindet, um dynamische Veränderungen während der Adipogenese zu erfassen. Diese Methode eröffnet neue Einsichten in die Proteinregulation und führt zur Identifikation potenzieller Behandlungsansätze für Stoffwechselkrankheiten.

Neue Behandlungsansätze für seltene Erkrankung identifiziert

Neue Behandlungsansätze für seltene Erkrankung identifiziert

Betroffene mit der seltenen Erkrankung hereditäre spastische Paraplegie Typ 11 (SPG11) könnten bald von aktuellen Forschungsergebnissen zu Krankheitsmechanismen und potenzielle Blut-Biomarker profitieren: Analysen am Uniklinikum Erlangen der FAU identifizieren mögliche Ansatzpunkte für Therapien und Überwachung des Krankheitsverlaufs.

Gedächtnistest hilft bei Frühdiagnostik von Alzheimer

Gedächtnistest hilft bei Frühdiagnostik von Alzheimer

Mit speziellen Testaufgaben auf dem Smartphone lassen sich „leichte kognitive Beeinträchtigungen“ – die auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten können – mit hoher Genauigkeit erkennen. Das berichten Forschende des DZNE, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der US-amerikanischen University of Wisconsin-Madison gemeinsam mit dem Magdeburger Unternehmen neotiv im Wissenschaftsjournal npj Digital Medicine. Ihre Studie beruht auf Daten von 199 älteren Erwachsenen. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial mobiler Apps für die Alzheimer-Forschung, klinische Studien und die medizinische Routineversorgung. Die hier untersuchte App wird inzwischen Arztpraxen angeboten, um die Früherkennung von Gedächtnisproblemen zu unterstützen.

Minderung von Parkinson-Symptomen durch Medikamentenpumpe

Minderung von Parkinson-Symptomen durch Medikamentenpumpe

Mindestens 200 000 Menschen in Deutschland leiden unter der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson – Tendenz deutlich steigend. Bewegungsstörungen wie Zittern und Muskelsteifheit zählen zu den häufigsten Symptomen, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden werden pro Jahr mehr als 2000 Patientinnen und Patienten aufgrund einer Parkinsonerkrankung behandelt.

Tryptophangehalt im Körper gibt Aufschluss über Entzündungserkrankungen

Tryptophangehalt im Körper gibt Aufschluss über Entzündungserkrankungen

Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die nicht vom Körper hergestellt werden kann, sondern mit der Ernährung zugeführt werden muss. Bei Menschen mit chronischen Darmentzündungen wird Tryptophan deutlich stärker als bei Gesunden verbraucht. Das haben vorangegangene Forschungsarbeiten gezeigt. Ein erhöhter Verbrauch von Tryptophan könnte bei einer Vielzahl chronischer Entzündungserkrankungen einen Hinweis auf minimale Restentzündung geben.

Alzheimer-Diagnostik durch Früherkennung verbessern

Alzheimer-Diagnostik durch Früherkennung verbessern

In Deutschland leben derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, die meisten von ihnen sind an Alzheimer erkrankt. Prognosen zufolge werden die Zahlen deutlich steigen. Forschende der Hochschule Darmstadt (h_da) arbeiten in einem von der EU geförderten Projekt derzeit gemeinsam mit Partnern in den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland an neuen KI-Methoden in der Alzheimer-Diagnose. Ihr Ziel ist es, die Krankheit früher erkennen und erfolgreicher behandeln zu können, sobald entsprechende Medikamente auf den Markt kommen.