Branche
Mechanismus der Aktinverzweigung im Zytoskelett entschlüsselt

Mechanismus der Aktinverzweigung im Zytoskelett entschlüsselt

Unsere Zellen zeichnen sich durch Stabilität aus und sind dennoch hoch flexibel. Sie können ihre Form verändern und sich sogar im Gewebe bewegen. Die dafür benötigten Kräfte entstehen durch ein dynamisches Netzwerk aus verzweigten Aktinfilamenten, dem Zytoskelett. Ein interdisziplinäres Team um Peter Bieling und Stefan Raunser vom Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) in Dortmund hat nun einen bisher unbekannten Mechanismus aufgedeckt, der erklärt, wie das Kappen von alten Aktinfilamenten das Wachstum neuer Filamente fördert. So werden die Struktur und die Funktion des Zytoskeletts aufrechterhalten, genau wie beim Rückschnitt der Hecke im Garten.

Differenz zwischen den Geschlechtern bei Darmkrebsrisiko

Differenz zwischen den Geschlechtern bei Darmkrebsrisiko

Überall auf der Welt erkranken mehr Männer als Frauen an Darmkrebs. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum analysierten nun, wie bekannte und vermutete Risiko- und Schutzfaktoren zu dieser deutlich höheren Erkrankungsrate beitragen. Das überraschende Ergebnis: Nur etwa die Hälfte des Risiko-Überschusses lässt sich durch die bekannten Risikofaktoren erklären. Um Darmkrebs-Vorsorge für Männer in Zukunft zu verbessern, müssen weitere risikofördernde Einflüsse identifiziert und bewertet werden.

Neue Erkenntnisse zur Thrombose nach SARS-CoV-2-Impfung

Neue Erkenntnisse zur Thrombose nach SARS-CoV-2-Impfung

Ein Forschungsteam um Professor Dr. Tamam Bakchoul vom Zentrum für Klinische und Experimentelle Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Tübingen untersucht in mehreren Studien die Entstehung, Diagnose und mögliche Behandlungsmethoden der vakzin-induzierten immunthrombotischen Thrombozytopenie (VITT). Diese Erkrankung ist eine seltene, aber potenziell gefährliche Nebenwirkung von vektorbasierten SARS-CoV-2-Impfstoffen. Patientinnen und Patienten mit VITT entwickeln innerhalb von bis zu sechs Wochen nach der Impfung Blutgerinnsel, oft an ungewöhnlichen Stellen wie den Venen im Gehirn oder im Bauch, und leiden gleichzeitig unter einer verminderten Anzahl von Blutplättchen.

Leukämie-Diagnose mithilfe Künstlicher Intelligenz

Leukämie-Diagnose mithilfe Künstlicher Intelligenz

Ob eine Krebserkrankungen des Lymphsystems vorliegt, stellt sich durch eine Analyse von Proben aus dem Blut oder Knochenmark heraus. Ein Team um Prof. Dr. Peter Krawitz von der Universität Bonn hatte bereits 2020 gezeigt, dass Künstliche Intelligenz bei der Diagnose solcher Lymphome und Leukämien helfen kann. Die Technologie schöpft das Potenzial aller Messwerte voll aus und steigert die Geschwindigkeit sowie die Objektivität der Analysen. Die Methode wurde jetzt so weiterentwickelt, dass auch kleinere Labore von diesem frei zugänglichen Verfahren des maschinellen Lernens profitieren können, ein wichtiger Schritt in Richtung klinische Praxis.

Subtypen von Immunzellen schützen vor toxischen Nierenschäden

Subtypen von Immunzellen schützen vor toxischen Nierenschäden

Unser Immunsystem ist komplex aufgebaut. Eine wichtige Rolle spielen dabei sogenannte mononukleäre Phagozyten, das sind alle Immunzellen, die geschädigte Zellen, Krankheitserreger oder Fremdpartikel aufnehmen, abtransportieren und Immunantworten anstoßen. Dazu zählen Makrophagen, dendritische Zellen und Monozyten, die in den Nieren ein komplexes Netzwerk mit unterschiedlichen Aufgaben bilden. Anhand eines neuen Mausmodells konnte Barbara Schraml vom Biomedizinischen Centrum der LMU nun zeigen, dass eine bestimmte Untergruppe der mononukleären Phagozyten die Nieren vor toxischen Schäden schützt.

Unterschiede im Fettstoffwechsel von Darmkrebszellen entdeckt

Unterschiede im Fettstoffwechsel von Darmkrebszellen entdeckt

Woher zieht ein bösartiger Tumor die Energie, um immer weiter zu wachsen? Das ist eine zentrale Frage der Krebsforschung. Kennt man die Energiequelle, könnte man den Tumor „aushungern“. Die Grundlagen dafür haben Forscherinnen und Forscher jetzt gelegt: Sie lieferten erstmals Belege dafür, dass sich der Fettstoffwechsel in gesunden Zellen der Darmschleimhaut und Darmkrebszellen grundlegend unterscheidet. Daraus könnten sich neuartige Therapiemöglichkeiten ergeben, die direkt im veränderten Stoffwechsel des Tumors ansetzen.

Strukturanalyse zeigt Taktiken von SARS-CoV-2

Strukturanalyse zeigt Taktiken von SARS-CoV-2

Die Proteine des SARS-Cov-2-Virus spielen eine Schlüsselrolle bei der Fähigkeit des Virus, die menschliche Immunabwehr auszutricksen und sich in Patientenzellen zu vermehren. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Technischen Universität München (TUM) hat nun den bislang umfassendsten und detailreichsten Überblick aller weltweit verfügbaren 3D-Strukturen der Virusproteine zusammengetragen. Bei der Auswertung mit Methoden der künstlichen Intelligenz kamen überraschende Erkenntnisse zutage.

Prä-VITT-Syndrom nach SARS-CoV-2-Impfung

Prä-VITT-Syndrom nach SARS-CoV-2-Impfung

Eine Fallserie von Betroffenen, die sich nach Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin mit heftigen Kopfschmerzen vorstellten, erfüllte alle Laborkriterien einer Vakzin-induzierten thrombotischen Thrombopenie (VITT), ohne dass jedoch die gefürchteten Hirn- oder Sinusvenenthrombosen vorlagen. Durch eine frühzeitige, konsequente Behandlung konnte dies bei der Mehrzahl verhindert werden. Offensichtlich bietet das „Prä-VITT-Syndrom“ ein therapeutisches Fenster, um den gefürchteten Impffolgen effektiv entgegenzuwirken.

Einblicke in das Leben von Meeresviren

Einblicke in das Leben von Meeresviren

Eine neue Studie liefert spannende Einblicke in das Leben von Meeresviren während der Frühjahrsblüte in der Nordsee. Vor der Hochseeinsel Helgoland fanden Forschende um Nina Bartlau vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie eine dynamische Virengemeinschaft, die die Sterblichkeit der Bakterien der Nordsee und dadurch den Kohlenstoffkreislauf dieses Lebensraumes stark beeinflussen kann. Sie entdeckten außerdem zahlreiche neue Virenarten, die im Labor isoliert werden konnten.

Vektorerkrankungen bei Militärhunden

Vektorerkrankungen bei Militärhunden

Stechmücken und Zecken sind nicht nur für Menschen potenzielle Überträger von Krankheitserregern. Das unterstreicht eine soeben veröffentlichte Studie der Vetmeduni, die dazu fast 100 Hunde untersuchte, die beim Österreichischen Bundesheer im Einsatz stehen. Demnach waren die Militärhunde von mehreren Infektionserregern betroffen, unter anderem auch vom Bakterium Borrelia burgdorferi s. l., dem Erreger der Lyme-Borreliose sowie dem Fadenwurm Dirofilaria repens, bei beiden handelt es sich um Krankheitserreger von Hunden, die aber auch den Menschen befallen können.