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Schlaganfallrate nimmt bei jüngeren Menschen zu

Eine neue GBD-Studie (Global Burden of Diseases) [1] zeigt weltweit eine dramatisch ansteigende Schlaganfall-bedingte Krankheitslast. Bemerkenswert ist vor allem der relative Anstieg in jüngeren Altersgruppen unter 70 Jahren. Generell gehen 87 Prozent der Schlaganfälle zu Lasten definierter Risikofaktoren, von denen die meisten als modifizierbar gelten, so z. B. auch eine zu kochsalzreiche Ernährung. Reduzierter Salzkonsum kann dagegen die Schlaganfallrate senken [3]. Zur Kontrolle persönlicher Risikofaktoren in der Primär- und Sekundärprävention könnten künftig immer mehr digitale Angebote an Bedeutung erlangen wie das innovative Konzept aus Deutschland, der „PostStroke-Manager“ [4].

Polyreaktive Antikörper als Marker für Autoimmunhepatitis

Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine chronische Leberentzündung, die durch eine immunologische Fehlsteuerung ausgelöst wird. Dabei erkennt das Immunsystem die eigenen Leberzellen fälschlicherweise als „körperfremd“. Die Symptome dieser seltenen Lebererkrankung sind unspezifisch, die genaue Ursache ist bislang nicht bekannt. Unbehandelt kann die AIH zu einer krankhaften Vernarbung (Fibrose) der Leber führen, die in einer Leberzirrhose enden und eine Organtransplantation erfordern kann. Für eine erfolgreiche Therapie muss die Krankheit möglichst früh erkannt werden.

MRT beeinflusst Raumwahrnehmung gesunder Personen

Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, setzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerne zur Untersuchung unseres Gehirns und seiner Funktionen ein. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Dr. Hans-Otto Karnath vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen berichtet nun, dass die Untersuchung selbst unsere Gehirnleistungen beeinflusst.

Körperfettverteilung kann Hinweise auf eine Erkrankung liefern

Körperfettverteilung kann Hinweise auf eine Erkrankung liefern

Mit einer Ganzkörper-Kernspinaufnahme (MRT) lässt sich Typ-2-Diabetes diagnostizieren. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschenden des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung, des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen, des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme und der Universitätsklinik Tübingen. Sie nutzten Deep-Learning-Methoden* und Daten von mehr als 2000 MRTs, um Patienten mit (Prä-)Diabetes identifizieren zu können.

Demenz im Blut aufspüren

Demenz im Blut aufspüren

Forschende des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben im Blut Moleküle aufgespürt, die auf eine bevorstehende Demenz hindeuten können. Ihre Befunde stützen sich auf Untersuchungen an Menschen und auf Laborstudien. Der von einem Team um Prof. André Fischer beschriebene Biomarker beruht auf der Messung der Konzentration sogenannter microRNAs.

Studie bestätigt Anstieg psychischer Belastungen durch COVID-19-Pandemie

Studie bestätigt Anstieg psychischer Belastungen durch COVID-19-Pandemie

Während der Zeit der Beschränkung des gesellschaftlichen Lebens aufgrund der COVID-19-Pandemie haben sich bei depressiver und bei Essstörungssymptomatik die schweren Belastungen verdreifacht, bei Zwangssymptomatik sogar verfünffacht. Besonders betroffen sind Frauen und jüngere Menschen. Das bestätigen die Ergebnisse einer Studie zum psychischen Wohlbefinden während der Corona-Pandemie der PFH Private Hochschule Göttingen unter Leitung von Prof. Dr. Youssef Shiban.

Sechs Laborparameter sollen Gefahr eines Nierenversagens vorhersagen können

Sechs Laborparameter sollen Gefahr eines Nierenversagens vorhersagen können

Wenn eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) diagnostiziert wird, ist unklar, wann ein vollständiges Nierenversagen eintritt. Professorin Helena Zacharias von der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat innerhalb eines internationalen Forschungsverbunds zusammen mit Forschenden der Universitäten Regensburg und Freiburg einen Risikokalkulator entwickelt, der Betroffene mit einem hohen Risiko für ein komplettes Nierenversagen frühzeitig zu identifizieren kann.

Hochauflösendes MRT zeigt bislang verborgene Gehirnregion

Hochauflösendes MRT zeigt bislang verborgene Gehirnregion

Ein Team von Neurowissenschaftlern an der Technischen Universität Dresden hat eine neuartige, nicht-invasive bildgebungsbasierte Methode zur Untersuchung des visuell-sensorischen Thalamus entdeckt. Der visuell-sensorische Thalamus ist eine Schlüsselregion im Gehirn, welche die Augen mit der Großhirnrinde verbindet und deren Schädigung mit vielen Störungen des Sehens einhergeht. Die neue Methode könnte in naher Zukunft ein vertieftes Verständnis der visuellen Sinnesverarbeitung ermöglichen.

Europäische Studie bestätigt Wirksamkeit von Gentherapie Zolgensma

Europäische Studie bestätigt Wirksamkeit von Gentherapie Zolgensma

Die spinale Muskelatrophie Typ 1 (SMA1) ist eine angeborene neurologische Erkrankung mit schwerer Muskelschwäche und Muskelschwund (Muskelatrophie). Unbehandelt erreichen die betroffenen Kinder kaum das dritte Lebensjahr. Seit wenigen Jahren sind jedoch Behandlungsmöglichkeiten verfügbar, die große Hoffnungen machen. Zu Recht, wie nun erneut die europäische Phase-3-Studie „STR1VE-EU“ zeigte [1], die die Effektivität und Sicherheit des Medikaments Onasemnogen-Abeparvovec (Zolgensma®) evaluierte.

Abwehrmechanismen des Mikrobioms auf dem Prüfstand

Abwehrmechanismen des Mikrobioms auf dem Prüfstand

E. coli-Bakterien können einer Infektion mit Salmonellen vorbeugen. Wenn die Zusammenarbeit mit dem restlichen Mikrobiom stimmt. Das fanden Bärbel Stecher, Professorin für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Max von Pettenkofer-Institut der LMU München und Mitglied des Deutschen Zentrums für Infektionsmedizin (DZIF) und ihr Team in einer neuen Studie heraus.