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Bakterien verändern ihr Erbgut

Bakterielle Viren, so genannte Phagen, greifen unentwegt Bakterien an. Ein Forschungsteam um Martin Polz, Mikrobiologe an der Universität Wien, hat nun untersucht, wie sich Bakterien gegen die Räuber verteidigen. Die Studie zeigt, dass sie über austauschbare Erbgutelemente verfügen, die spezifisch auf die Virenverteidigung ausgelegt sind. Eine Bakterienpopulation kann ihre angeborene Immunität auf diese Weise erstaunlich schnell umstellen.

Schwere Verläufe von COVID-19 voraussagen

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben mit der Gen-Isoform hFwe-Lose einen Biomarker identifiziert, der den „Fitness-Grad“ von Lungenepithelzellen anzeigt. Damit kann zukünftig prognostiziert werden, ob eine Person nach einer Covid19-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu erwarten hat.

Stoffwechsel-Bestimmung durch Fingerschweiß

Die Analyse von Blut, Plasma oder Urin eines Menschen dient dazu, seinen oder ihren Stoffwechsel sowie körpereigene Schadstoffbelastungen zu bestimmen. Ein Forschungsteam um Christopher Gerner von der Fakultät für Chemie der Universität Wien hat nun eine Methode vorgestellt, die Fingerschweiß für die Messung individueller metabolomischer Profile und Stoffwechselprozesse nutzt.

Gendefekt löst Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse aus

Ein internationales Team unter deutsch-französischer Leitung hat aufgedeckt, dass Mutationen im Gen ONECUT1 Formen von Diabetes auslösen können. Solche Gendefekte führen zur Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse und beeinträchtigen die Insulin-Produktion der Betazellen. Die Studie, an der Forschende des Universitätsklinikums Ulm federführend beteiligt waren, wurde veröffentlicht. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit helfen bei der Personalisierung von Diabetes-Therapien.

Eltern können Immunschutz auf Kinder übertragen

Forschende der Radboud University haben zusammen mit den Universitäten Bonn, des Saarlands, Lausanne und Athen untersucht, ob sich eine Infektion auch auf die Immunisierung nachfolgender Generationen auswirkt. Mäuseväter, die zuvor eine Infektion mit Pilzen überwunden hatten, gaben ihren verbesserten Schutz über mehrere Generationen hinweg weiter. Das Team zeigte gleichzeitig eine verbesserte Immunantwort, die auf die Nachkommen weitervermittelt wurde.

Neue Erkenntnisse über SARS-CoV-2-Varianten Delta und Delta Plus

Ein Forschungsteam um Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen sowie Forschende an der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Göttingen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben untersucht, warum sich die Delta-Variante so schnell ausbreitet, und ob Delta Plus Viren besonders gefährlich sind. Sie konnten zeigen, dass Delta und Delta Plus Lungenzellen besser infizieren als das Ursprungsvirus.

Wenn die Knochen im Alter brüchig werden

Gebückte Haltung, gebeugter Rücken – diese Beschwerden deuten auf eine Osteoporose hin. Der Knochenschwund ist eine weit verbreitete Erkrankung. Wird sie nicht behandelt, sind Knochenbrüche, chronische Schmerzen, Behinderung und Pflegebedürftigkeit die Folgen.

Wie natürliche Genvarianten Krankheiten verursachen

Wissenschaftler*innen um Professorin Claudia Langenberg vom Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) sowie von der Universität Cambridge haben kürzlich eine ‚Landkarte‘ verschiedenster Erkrankungen, die sich auf gemeinsame Ursachen zurückführen lassen, vorgestellt. In einer neuen Studie konnten sie nun nachweisen, wie kleine, natürliche Unterschiede in unseren Genen verschiedenste Krankheiten verursachen und welche Proteine dafür verantwortlich sind. Damit zeigen sie auch mögliche Angriffspunkte für neue Therapien auf, die sich gegen einzelne oder auch mehrere Krankheiten gleichzeitig richten könnten.

Auswirkungen von Antibiotika auf häufigste Bakterien im Darm untersucht

Ein internationales Forschungsteam hat systematisch die Auswirkungen von 144 Antibiotika auf unsere häufigsten Darmbakterien untersucht. Die Arbeitsgruppen um Lisa Maier aus dem Exzellenzcluster „Controlling Microbes to Fight Infections“ (CMFI) der Universität Tübingen und um Nassos Typas am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg, schlagen Strategien vor, um die negativen Auswirkungen auf das Darmmikrobiom abzuschwächen. Mit der Studie lassen sich die Auswirkungen von Antibiotika auf Darmbakterien erheblich besser verstehen.

Wie das Immunsystem die Darmflora in Gleichgewicht hält

Im Darm leben Billionen von Bakterien. Sie werden vom Immunsystem in einem permanenten Gleichgewicht gehalten und sind deshalb unschädlich für den Menschen. Forschende des Departementes für BioMedical Research (DBMR) der Universität Bern, des Inselspitals, Universitätsspital Bern und des Deutschen Krebsforschungszentrums konnten nun zeigen, wie Antikörper im Darm diese Bakterien in Schach halten. Diese Erkenntnis könnte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von besseren Impfstoffen leisten.

Biomarker für allergisches Asthma im Kindesalter identifiziert

Bei Kindern mit allergischem Asthma enthält das Blut andere Immunzellen als bei Gesunden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die ein Team um die Marburger Biologin Professorin Dr. Magdalena Huber durchgeführt hat. Demnach lassen sich molekulare Merkmale von Immunzellen dazu verwenden, um allergisches Asthma im Kindesalter zu identifizieren.