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Wie zäher Schleim Entzündungsreaktionen der Atemwege fördert

Forscherinnen und Forscher des DZL am Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC) haben herausgefunden, wie die Verstopfung der Atemwege mit zähem Schleim Entzündungsreaktionen fördert, die bei Mukoviszidose und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zum Krankheitsbild gehören. Das Forschungsteam zeigte, dass Schleim in den Atemwegen bestimmte Zellen des Immunsystems, sogenannte Makrophagen, umprogrammiert, damit ihre Funktionen stört und sie entzündungsfördernde Eigenschaften entwickeln. In der Zukunft könnten Atemwegsmakrophagen zum Ziel neuer Therapien zur Behandlung von Mukoviszidose und COPD werden.

Studien zu RS-Viren bei Kindern

Mit seiner „LöwenKIDS“-Studie ist das Institut für Medizinische Epidemiologe, Biometrie und Informatik (IMEBI) der Universitätsmedizin Halle an der Forschung zum dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Kindern beteiligt. Nasenabstriche, die bei etwa 800 Kindern aus fünf Studienorten genommen werden, dienen als Datengrundlage für gleich vier Studien.

Magdeburger Forschungsteam untersucht Spätfolgen von SARS-CoV-2

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert zehn Forschungsverbünde zu den Spätfolgen von COVID-19 mit insgesamt 6,5 Millionen Euro. Die Universitätsmedizin Magdeburg ist als Partner in zwei Projekten mit vertreten und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie.

5. Deutschland-Barometer veröffentlicht

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. Ein besserer Wissensstand zur Erkrankung in Unternehmen könnte viel Leid bei betroffenen Arbeitnehmern und immense Kosten für Arbeitgeber vermeiden. Das legen die Ergebnisse des heute veröffentlichten 5. Deutschland-Barometers Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe nahe.

Neue Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie

Professor Jan-Bernd Hövener, der sich für die chemische Analyse mittels MRT interessiert und diese Technik im Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) hat zusammen mit seiner Arbeitsgruppe neue Methoden entwickelt, um die Empfindlichkeit des MRT zu erhöhen und biochemische Analysen zu ermöglichen. Diesem Ziel sind sie mit einer aktuellen Arbeit einen großen Schritt nähergekommen.

Mechanismen seltener Erkrankungen besser verstehen

Seltene Erkrankungen sind meist auf einen einzelnen Gendefekt zurückzuführen. Dennoch gestaltet sich die Suche nach der Ursache und die Einschätzung der Auswirkungen schwierig. Forschende haben nun ein sogenanntes Multiplex-Netzwerk entwickelt, das sämtliche Gene und ihre Interaktionen auf mehreren Ebenen abbildet und die Identifikation von Gendefekten sowie die Einschätzung ihrer Folgen verbessert.

Kommunikationswege von Darmbakterien untersucht

Bakterien im Darm verpacken verschiedenste ihrer Biomoleküle in kleine Kapseln. Diese werden vom Blutkreislauf in verschiedene Organe des Körpers transportiert und sogar von Nervenzellen des Gehirns aufgenommen und verarbeitet. Dies hat jetzt erstmals ein Team von Forscherinnen und Forschern der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der University of California in San Francisco gezeigt.

Wechselwirkungen zwischen Gendefekten und Umwelteinflüssen

Die Ursachen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind nach wie vor unbekannt. Forschende des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden haben nun einen Signalweg identifiziert, der zur Darmentzündung beitragen kann. Sie zeigen, wie ein menschlicher Gendefekt die Anfälligkeit dafür fördert, dass Bakterien Entzündungen im Darm auslösen können.

Möglicher Therapieansatz für durch Herpesviren ausgelöste Krankheiten

Ein Forschungsteam der Universität zu Lübeck, der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) des CSSB Hamburg und des Exzellenzclusters RESIST hat einen möglichen neuen Ansatzpunkt für die Therapie von Krankheiten gefunden, die durch Herpesviren ausgelöst wurden. Dies kann insbesondere bei immungeschwächten Patientinnen und Patienten in Folge von Organtransplantationen oder HIV-Infektionen der Fall sein.

Molekulare Spuren von Krebs im Blutkreislauf identifizieren

Krebs kann an zahlreichen Stellen in Körpergeweben wachsen und stellt eine enorme Bedrohung für unsere Gesundheit dar. Könnte man Krebswachstum jedoch frühzeitig erkennen, wären die Chancen, ihn zu besiegen, realistischer. Das Broadband Infrared Diagnostics (BIRD) Forschungsteam in der attoworld-Gruppe des Lehrstuhls für Laserphysik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) berichtet, dass Infrarot-Spektroskopie nutzbar gemacht werden kann, um molekulare Spuren nachzuweisen, die Gewebetumore in unserem Blutkreislauf hinterlassen. Eine frühzeitige Erkennung von Krebs rückt damit in greifbare Nähe.

Veränderung der Blutgefäße durch SARS-CoV-2-Infektion bestätigt

Ein internationales Forschungsteam um Professor Dr. Danny Jonigk und Christopher Werlein vom Institut für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie PD Dr. Max Ackermann der Universitätsmedizin Mainz konnte erstmals mittels einer hochinnovativen Röntgentechnik zerstörungsfrei nachweisen, dass es bei schwerem COVID-19-Verlauf zu einem massiven Umbau der feinsten Blutgefäße kommt, indem sich normalerweise getrennte Blutsysteme ungewöhnlich häufig miteinander verbinden.

Genom-Editierung bei Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie

Der Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie liegen jeweils erblich bedingte Gendefekte zugrunde. Hoffnung auf Heilung bot bis vor einiger Zeit einzig eine Stammzelltransplantation. Mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Gentherapie könnte sich das zukünftig ändern. Diese Annahme unterstreichen auch die bisher mehr als 15 Patienten mit diesen Gendefekten, die auch in der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) erfolgreich behandelt wurden.