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Erhöhtes Darmkrebsrisiko durch familiäre Vorbelastung

Erhöhtes Darmkrebsrisiko durch familiäre Vorbelastung

Menschen, deren direkte Verwandte an Darmkrebs erkrankt sind, haben selbst ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und sollten daher bereits ab dem Alter von 40 Jahren mit der Vorsorge beginnen. Dies gilt in Deutschland für etwa eine von zehn Personen zwischen 40 und 54 Jahren. Doch fast die Hälfte der Betroffenen nimmt diese Chance der risikoangepassten Früherkennung nicht wahr, wie Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun veröffentlichten.

Resistenz gegen Malariawirkstoff aufgeklärt

Resistenz gegen Malariawirkstoff aufgeklärt

Eine Hamburger Arbeitsgruppe um Tobias Spielmann am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) hat gemeinsam mit Kooperationspartnern von der Radboud Universität in Nijmegen aus den Niederlanden den Mechanismus identifiziert, der für die Resistenz gegen das zurzeit wichtigste Malariamedikament Artemisinin verantwortlich ist. Dabei spielt das Parasitenprotein Kelch13 eine Schlüsselrolle.

Medikament erhöht Aufnahme von Radioaktivität in Tumorzellen

Medikament erhöht Aufnahme von Radioaktivität in Tumorzellen

Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs haben oft kaum noch Behandlungsoptionen. Eine besteht darin, radioaktive Moleküle über eine Andockstelle der Tumoroberfläche, PSMA, in die Zelle einzuschleusen, um diese zu zerstören. Nuklearmediziner haben nun herausgefunden, dass viel mehr PSMA-Moleküle auf der Tumoroberfläche entstehen, wenn sie ein eigentlich schon wirkungslos gewordenes Medikament verabreichen.

Magenspiegelung mit magnetgesteuerter Kameratechnologie

Magenspiegelung mit magnetgesteuerter Kameratechnologie

Die Untersuchung des Magens verbinden viele Betroffene mit unangenehmen Behandlungen mittels eines eingeführten Schlauchs über den Mund- und Rachenraum bis in die obere Magenpartie und langen Wartezeiten aufgrund fehlenden Fachpersonals. Zusammen mit zwei weiteren Partnern forscht das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointergration IZM nun in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt nuEndo an einer vollkommen schlauchlosen Technologie für die diagnostische Magenspiegelung, bestehend aus einer schluckbaren Kamerakapsel und einem externen magnetischen Steuerungssystem.

Phagen-Therapie gegen multiresistente Keime

Phagen-Therapie gegen multiresistente Keime

Resistenzen gegen Antibiotika nehmen weltweit ständig zu. Im Projekt Phage4Cure gehen Fraunhofer-Forscherinnen und -Forscher gemeinsam mit Partnern neue Wege: Ziel ist es, multiresistente Keime mit Viren, sogenannten Bakteriophagen, zu bekämpfen. Insbesondere gegen den gefürchteten Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa, häufigster bakterieller Verursacher von Lungenentzündungen, sollen Phagen als zugelassenes Arzneimittel etabliert werden.

Bakterieller Zellzyklus entschlüsselt

Bakterieller Zellzyklus entschlüsselt

Wie Bakterien die Zellteilung und die Verdopplung ihres Erbguts koordinieren, zeigen Forschende des Biozentrums der Universität Basel. In einer interdisziplinären Studie berichten sie, warum das gängige Konzept zum Ablauf des Zellzyklus in Bakterien umgeschrieben werden muss.

Nervenschmerzen rechtzeitig behandeln

Nervenschmerzen rechtzeitig behandeln

Unangenehmes Kribbeln in Händen und Füßen, Taubheitsgefühle, Pelzigkeit und Brennen, diese Symptome können auf eine Neuropathie, eine Erkrankung des Nervensystems hindeuten. Dauern die Schmerzen mehrere Monate an, werden sie als chronisch bezeichnet. Sie sind dann nur sehr schwer zu behandeln, wobei verfügbare Medikamente oftmals gravierende Nebenwirkungen haben. Forscherinnen und Forscher am Institutsteil Translationale Medizin und Pharmakologie (TMP) des Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME haben einen Weg gefunden, um die Entwicklung von neuropathischen Schmerzen frühzeitig zu unterbinden.

Interaktion der Biomoleküle

Interaktion der Biomoleküle

Die simultane Beobachtung von dynamischen Veränderungen und Wechselwirkungen von Biomolekülen wie Kohlenhydraten und Lipiden in lebenden Zellen ist eine große Herausforderung in der Biomedizin, birgt aber zugleich ein großes, bisher unerreichtes Forschungspotential. Eine neuartige, markerfreie Bildgebungsmethode, die von einem Team des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München (TUM) und des Universitätsklinikums Heidelberg entwickelt wurde, eröffnet ganz neue Wege für das grundlegende Verständnis, die Überwachung, Prävention, Diagnose und Behandlung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Adipositas.

Molekülgruppe steuert Bildung von Fibrosen

Molekularbiologen haben RNA-Moleküle identifiziert, die für die Entstehung von Fibrosen verantwortlich sind: Krankhafte Verhärtungen im Gewebe von Organen, die deren Funktion beeinträchtigen und unter anderem bei Patienten mit Leberzirrhose und Krebs auftreten. Die Erkenntnisse könnten neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Professor Alfred Nordheim vom Interfakultären Institut für Zellbiologie der Universität Tübingen hatte die Studie gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen durchgeführt.

Wie Bakterien den programmierten Zelltod verhindern

Wie Bakterien den programmierten Zelltod verhindern

Bestimmte Bakterien können einen Abwehrmechanismus des Immunsystems, den sogenannten programmierten Zelltod, außer Kraft setzen, indem sie die verantwortlichen Enzyme blockieren. Bakterien von der Gattung Shigella, die Durchfallerkrankungen verursachen, benutzen Lipopolysacharide auf ihrer Oberfläche, um die Hauptvermittler des Zelltodes, die Caspasen, zu binden. Dadurch können die Bakterien sich innerhalb der Zelle vermehren. Zu diesen Ergebnissen gelangte ein Team um Professor Dr. Hamid Kashkar vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie, Exzellenzcluster CECAD (Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases) der Universität zu Köln.

Aufbau des Knochenmarks untersucht

Aufbau des Knochenmarks untersucht

Stammzellen im Knochenmark erzeugen lebenslang alle Blut- und Immunzellen. Ein Heidelberger Forscherteam hat nun neue Methoden entwickelt, um die dreidimensionale Organisation des Knochenmarks auf Einzelzell-Ebene aufzuzeigen. Dabei haben die Wissenschaftler bislang unbekannte Zelltypen identifiziert, die eine spezifische Mikro-Umgebung schaffen, die für die Blutbildung aus Stammzellen erforderlich ist. Die aktuelle Arbeit zeigt die unerwartete Komplexität im Aufbau des Knochenmarks in einer beispiellosen Auflösung und liefert neue Möglichkeiten, Blutkrankheiten wie Leukämien zu untersuchen.

Genetisches Frühwarnsystem identifiziert

Genetisches Frühwarnsystem identifiziert

Wissenschaftler haben mithilfe genetischer Daten das Schlaganfall-Risiko ähnlich präzise oder sogar besser vorhergesagt als etablierte Risikofaktoren und zeigen, dass Patienten mit hohem Risiko intensivere Präventivmaßnahmen benötigen könnten.