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Studienerkenntnisse ebnen Weg für neue Behandlungsoptionen

Studienerkenntnisse ebnen Weg für neue Behandlungsoptionen

Durch Erbgut-Analysen werden immer mehr Krankheiten entdeckt, die auf angeborenen Störungen der Immunabwehr beruhen. Betroffene leiden oft seit der frühen Kindheit unter wiederkehrenden Infekten, die nur durch wiederholte Antibiotikagabe in Schach gehalten werden können. Der Körper ist eigenständig dazu nicht in der Lage. Das Paradoxon: Gerade diese Menschen sind zudem besonders häufig von Autoimmunkrankheiten wie Rheuma betroffen – während das Immunsystem den Körper nach außen also nur bedingt schützt, richten sich seine Abwehrreaktionen stattdessen gegen körpereigene Strukturen.

Raupenartige Bakterien in unserer Mundflora untersucht

Raupenartige Bakterien in unserer Mundflora untersucht

Um in der Mundhöhle überleben zu können, haben sich Bakterien so entwickelt, dass sie sich entlang ihrer Längsachse teilen, ohne sich voneinander zu trennen. Das fand ein Forschungsteam kürzlich heraus. In ihrer Arbeit beschreiben die Forschenden die Teilungsweise dieser raupenartigen Bakterien und ihre Evolution von einem stäbchenförmigen Vorfahren. Sie schlagen vor, die oralen Bakterien der Neisseriaceae als neue Modellorganismen zu etablieren, um neue antimikrobielle Ziele zu finden.

BCG-Impfung zeigt nur im Kindesalter hohe Wirksamkeit

BCG-Impfung zeigt nur im Kindesalter hohe Wirksamkeit

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten die französischen Wissenschaftler Albert Calmette und Camille Guérin aus dem Rinder-Tuberkulosebakterium Mycobacterium bovis den nach seinen Entdeckern BCG (Bacillus Calmette-Guérin) genannten Tuberkulose-Impfstoff. Weltweit jährlich 100 Millionen Kindern bei der Geburt verabreicht, zeigt die BCG-Impfung eine hohe Wirksamkeit im frühen Kindesalter. Bislang blieb aber unklar, wie lange diese Wirksamkeit bei älteren Kindern und Erwachsenen anhält – eine Frage, der nun ein internationales Forschungsteam in einer großangelegten systematischen Studie nachging.

Bodenbakterien gegen Wäschegeruch?

Bodenbakterien gegen Wäschegeruch?

Wenn frisch gewaschene Textilien schon muffig aus der Maschine kommen, sind dafür vor allem Bakterien verantwortlich, die in der Waschmaschine gute Wachstumsbedingungen vorfinden und zumeist beim Waschen mit niedrigen Temperaturen auch auf die Wäsche gelangen. Nun gibt es Hinweise darauf, warum das nicht unbedingt der Fall sein muss: Offenbar finden sich in einigen Waschmaschinen bestimmte Bakterien, die vor Geruch schützen. Gelänge es in Zukunft, diese Bakterien gezielt einzusetzen, könnte das Thema Wäschegeruch der Vergangenheit angehören.

Mechanismen der T-Zell-Stärkung untersucht

Mechanismen der T-Zell-Stärkung untersucht

Ein Forschungsteam hat eine neue Untergruppe von Immunzellen entdeckt, die eine bedeutende Rolle für die Immunantwort bei chronischen Infektionen und Krebs spielen. Diese T-Zell-Population ist auch entscheidend für Immuntherapien, die Checkpoint-Inhibitoren nutzen. Die Entdeckung könnte eine Erklärung dafür liefern, warum die Immuntherapie bei manchen Menschen keine Wirkung zeigt, und zur Entwicklung effektiverer Therapien für Krebserkrankungen und schwere Virusinfektionen führen.

Auf das Gleichgewicht kommt es an

Auf das Gleichgewicht kommt es an

Pilze sind ein wichtiger Bestandteil des Darm-Mikrobioms. Sie kommen zwar in geringerer Zahl als die Bakterien vor, spielen aber eine Rolle im gesamten Gefüge. Befindet sich die Darmflora im Gleichgewicht, sind die Pilze harmlos. Gerät das Gleichgewicht durcheinander, kann es jedoch zu entzündlichen Reaktionen kommen.

Neue Erkenntnisse zur Evolution von SARS-CoV-2

Neue Erkenntnisse zur Evolution von SARS-CoV-2

Können Patient*innen mit langanhaltenden Infektionen zur Entstehung neuer SARS-CoV-2-Varianten beitragen? Ein Forschungsteam aus dem Leibniz-Institut für Virologie (LIV) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist dem genauer nachgegangen und konnte nun zeigen, dass es nicht die lange Infektionsdauer an sich ist, die die Bildung neuer Varianten nach sich zieht, sondern es eines evolutionären Flaschenhalses bedarf, wie er zum Beispiel durch eine antivirale Behandlung entstehen kann.

Entstehung von Eierstockkrebs untersucht

Entstehung von Eierstockkrebs untersucht

Ein internationales Team um die Basler Forschenden Francis Jacob und Viola Heinzelmann-Schwarz ist es mit Unterstützung der Wilhelm Sander-Stiftung gelungen aufzuzeigen, dass die Veränderung der Tumorzellen bei der Metastasierung von sogenannten Glykolipiden auf der Zelloberfläche abhängig ist.

Nigrosom-Bildgebung könnte Diagnose verbessern

Nigrosom-Bildgebung könnte Diagnose verbessern

Forschende um Malte Brammerloh vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig haben herausgefunden, dass die Identifikation von einem Magnetresonanztomographie-Zeichen zur Parkinsondiagnose als eine bestimmte anatomische Region im Gehirn zwar weit verbreitet, aber gar nicht korrekt ist. Ein besseres Verständnis des MRT-Kontrasts der „Nigrosom 1“ genannten anatomischen Region hat zur Aufklärung des Missverständnisses geführt und könnte sogar zur früheren Diagnose von Parkinson beitragen.

Neue Erkenntnisse zum Aufbau des Coronavirus

Neue Erkenntnisse zum Aufbau des Coronavirus

Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es nur wenig gesicherte Daten über das Virus SARS-CoV-2. Darstellungen beruhten auf niedrig aufgelösten Elektronenmikroskopie-Bildern oder Wissen über das eng verwandte Virus SARS-CoV-1. Nun hat ein Team unter der Leitung der Biophysikerin Dr. Andrea Thorn von der Universität Hamburg ein neues Modell des Virus erstellt – und stellt es öffentlich zur Verfügung.

Immunzelle bremst Wachstum von Tumoren

Immunzelle bremst Wachstum von Tumoren

Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Jadwiga Jablonska haben zum ersten Mal zeigen können, dass eine häufig vorkommende Immunzelle das Wachstum von Tumoren in frühen Stadien signifikant bremsen kann. Die als neutrophile Granulozyten bekannten Abwehrzellen des Körpers können unter bestimmten Bedingungen die Überlebenschancen von Krebspatient:innen verbessern.

Vermehrungszyklus des Hepatitis-E-Virus untersucht

Vermehrungszyklus des Hepatitis-E-Virus untersucht

Über drei Millionen Menschen infizieren sich jedes Jahr mit dem Hepatitis-E-Virus. Bislang gibt es kein spezifisch wirksames Medikament. Welche Faktoren für das Virus im Laufe seines Vermehrungszyklus wichtig sind und wie es ihm gelingt, die Infektion aufrechtzuerhalten, hat ein internationales Forschungsteam untersucht. Die Forschenden analysierten verschiedene Mutationen des Virus und fanden Veränderungen, die es dem Virus möglicherweise erlauben, das Immunsystem auszutricksen.