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Forschende wollen neue Therapien für Herzmuskelerkrankungen entwickeln

Forschende wollen neue Therapien für Herzmuskelerkrankungen entwickeln

Die Kardiomyopathie ist keine einheitliche Erkrankung des Herzmuskels – vielmehr führen Gendefekte auf unterschiedliche Weise zur Herzinsuffizienz. Diese neuen Erkenntnisse veröffentlichte jetzt ein internationales Wissenschaftskonsortium. Die Forschungsergebnisse basieren auf der ersten umfassenden Einzelzellanalyse von Zellen gesunder und erkrankter Herzen und zeigen, dass die zellulären und molekularen Mechanismen, die bei Menschen mit einer Kardiomyopathie zur Herzinsuffizienz führen, sich je nach Gendefekt unterscheiden.

Auch Kinder können von neuer Mukoviszidose-Behandlung profitieren

Auch Kinder können von neuer Mukoviszidose-Behandlung profitieren

Mukoviszidose ist eine noch immer unheilbare Erbkrankheit, die vor allem die Lungenfunktion beeinträchtigt und die Lebenserwartung stark senkt. Ein vielversprechender neuer Behandlungsansatz ist eine Wirkstoffkombination, die den zugrunde liegenden Defekt korrigiert. Sie konnte jedoch bisher nur bei Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden. Eine nach höchsten klinischen Standards angelegte Studie unter Co-Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin belegt jetzt, dass auch Kinder im Grundschulalter von der Therapie profitieren.

Datensammlung identifiziert CLL-Subtypen

Datensammlung identifiziert CLL-Subtypen

Meilenstein auf dem Weg zur personalisierten Behandlung und genaueren Prognose der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL): Forschende aus den USA, Spanien und Deutschland haben Proben von 1148 CLL-Patientinnen und -Patienten analysiert. Basierend auf dieser größtmöglichen Datenmenge konnten sie eine detaillierte Übersicht zu genetischen Veränderungen und CLL-Subtypen erstellen. Dadurch lässt sich das genetische Profil neuer Patientinnen und Patienten mit vorherigen Fällen abgleichen und die passende Therapie bestimmen. Professor Stephan Stilgenbauer vom Universitätsklinikum Ulm hat die deutsche Studie geleitet.

Einfluss des Genoms auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms

Einfluss des Genoms auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms

Mikroorganismen sind an beinahe allen Lebensprozessen auf der Erde beteiligt. Als wichtiger Bestandteil eines Metaorganismus sind sie von großer Bedeutung für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Forschende untersuchen unter anderem an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) seit einigen Jahren, inwiefern die Mikroorganismen, die im menschlichen Darm leben, das sogenannte Mikrobiom, an der Steuerung vielfältiger Lebensprozesse und auch der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind.

Forschende analysieren Struktur von Membrantransporter

Forschende analysieren Struktur von Membrantransporter

Der Transport von Substanzen über die Membran in die Zelle ist an spezifische Membrantransportproteine gebunden. Forschenden des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn ist es nun in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team gelungen, die molekulare Struktur einer ganz neuen Klasse von solchen Membrantransportern aufzuklären. Beteiligt waren neben den Bonner Wissenschaftler auch Forschende der Universität York.

Wie Gendefekte Herzschwäche verursachen können

Wie Gendefekte Herzschwäche verursachen können

Welche molekularen und zellulären Mechanismen bei Menschen mit Kardiomyopathien zu Herzversagen führen, bestimmt die spezifische Genvariante, die der jeweilige Patient oder die jeweilige Patientin in sich trägt. Das ergaben die ersten umfassenden Einzelzell-Analysen von Zellen aus gesunden und kranken Herzen, berichten 53 Forschende aus sechs Ländern in Nordamerika, Europa und Asien.

Neue Funktion von Vitamin K entdeckt

Neue Funktion von Vitamin K entdeckt

Ein Forscherteam von Helmholtz Munich entdeckte eine neue Funktion von Vitamin K, das für seine Bedeutung bei der Blutgerinnung bekannt ist. Die Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass die vollständig reduzierte Form von Vitamin K als fettlösliches Antioxidans wirkt und den ferroptotischen Zelltod wirksam hemmt. Darüber hinaus gelang es dem Team, das FSP1 Protein als das Warfarin-unempfindliche Enzym, das Vitamin K reduziert, zu identifizieren. Die Identität dieses Enzyms wurde zwar mehr als ein halbes Jahrhundert lang postuliert, blieb aber bis dato unbekannt.

Forschende untersuchen Infektionsmechanismus von bakteriellen Toxinen

Forschende untersuchen Infektionsmechanismus von bakteriellen Toxinen

Von Bakterien gebildete Toxine sind schädliche und oft tödliche Substanzen. Sie treffen den Wirtsorganismus, wo es am meisten weh tut und fördern Infektionen und Krankheiten. Um den Infektionsmechanismus insbesondere der Tc-Toxine im Detail zu entschlüsseln, haben Kryo-EM- und Protein-NMR-Experten um Stefan Raunser am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund und Hartmut Oschkinat vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin Seite an Seite gearbeitet. Ihre Ergebnisse zeigen nicht nur, wie die tödliche Ladung des Tc-Toxins das Zytoskelett der Zelle kollabieren lässt, sondern liefern auch eine Erklärung für die hohe Effizienz des Toxins.

Prostatakrebs-Vorsorge mit Einsatz von künstlicher Intelligenz verbessern

Prostatakrebs-Vorsorge mit Einsatz von künstlicher Intelligenz verbessern

Prostatakrebs gilt als zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Eine frühe Diagnose kann die Überlebenschance deutlich erhöhen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) haben ein Projekt auf den Weg gebracht, das die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Urologie-Praxen ermöglicht. Bei diesem Verfahren wertet ein KI-System herkömmliche Ultraschallbilder der Prostata aus und soll verdächtige Herde deutlich besser als der bisher nur subjektiv ausgewertete Ultraschall erkennen.

Alles unter Dach und Fach? – Teil 1

Alles unter Dach und Fach? – Teil 1

Das MTA-Reformgesetz tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Es wird begrüßt! Denn die Ausbildungsreform für medizinisch-technische Fachkräfte war längst überfällig. Das alte MTA-Gesetz stammt aus dem Jahr 1993. Seit der Zeit hat sich jedoch in der Medizin viel geändert.

Therapieresistenzen bei Myelodysplastischen Syndromen untersucht

Therapieresistenzen bei Myelodysplastischen Syndromen untersucht

Zu den häufigsten Bluterkrankungen des Alters gehören Myelodysplastische Syndrome (MDS). Sie umfassen eine Reihe von Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen zu wenig funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden. Außerdem weisen sie ein bis zu 30 prozentiges Risiko auf, in eine sekundäre akute myeloische Leukämie (sAML) überzugehen.

Mechanismus von hochresistenten Pilzstämmen entschlüsselt

Mechanismus von hochresistenten Pilzstämmen entschlüsselt

Ein internationales Forschungsteam hat den Mechanismus entschlüsselt, mit dem der Pilz Cryptococcus neoformans resistent gegen pilzspezifische Arzneimittel ist. Es handelt sich um einen hefeähnlichen Pilz, der Menschen infizieren kann. Zur Behandlung stehen spezielle Mittel, sogenannte Antimykotika zur Verfügung, die aber nicht immer wirken – ein ähnliches Phänomen wie bei der Antibiotikaresistenz. Ein Team der US-amerikanischen Duke University und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat mit genetischen, bioinformatorischen und mikrobiologischen Techniken den Mechanismus dieser Resistenz entschlüsselt.