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Forschende decken Abläufe seltener neuronaler Erkrankung auf

Forschende decken Abläufe seltener neuronaler Erkrankung auf

Was beim PURA-Syndrom, einer genetisch bedingten neuronalen Entwicklungsstörung, in den Zellen abläuft, erforscht der Ulmer Biochemiker und Strukturbiologe Professor Dierk Niessing. Mit einer Studie gemeinsam mit der Universität Frankfurt und dem Helmholtz Zentrum München ist er der Lösung des Rätsels nun um ein wichtiges Stück nähergekommen. So zeigte sich in der Untersuchung, dass nicht nur die Immunantworten und die „Müllabfuhr“ der Zellen betroffen waren, sondern auch die Gen-Regulation auf RNA-Ebene. Niessings Erkenntnisse um molekulare und zelluläre Netzwerke könnten Ansätze zu künftigen Therapiestudien für die bislang unheilbare Krankheit bieten.

Neue Auswertungen der COVID-19-Studie CoVacSer

Neue Auswertungen der COVID-19-Studie CoVacSer

Covid-19 Impfung: Welche Faktoren beeinflussen die Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer? Ist eine gemeinsame Verabreichung mit der Influenza-Impfung möglich? Wie verträglich sind die neue Varianten-adaptierten Covid-19 Impfstoffe? Das Universitätsklinikum liefert mit Auswertungen im Rahmen der CoVacSer-Studie die Antworten.

Junge Miniproteine kommunizieren mit älteren Zellen

Junge Miniproteine kommunizieren mit älteren Zellen

Tausende von ihnen wurden erst kürzlich entdeckt und sind beim Menschen einzigartig: evolutionär junge Miniproteine. Professor Norbert Hübner vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) beschreibt nun in Zusammenarbeit mit u.a. dem Berlin Institute of Health at Charité (BIH) ihre Entstehungsgeschichte und ihren womöglich wichtigen Einfluss auf zelluläre Prozesse.

Weltweit erster Therapieerfolg mit CAR-T-Zellen

Weltweit erster Therapieerfolg mit CAR-T-Zellen

Am Uniklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist der weltweit erste Patient mit einer schweren Form der Muskelentzündung (Myositis) erfolgreich mit CAR-T-Zellen behandelt worden. Dabei handelt es sich um eine Form der Muskelentzündung, der eine Fehlfunktion des Immunsystems zugrunde liegt und die in der Regel sehr schwerwiegend verläuft.

Eisentod von Zellen könnte Wirkung von Immuntherapie verbessern

Eisentod von Zellen könnte Wirkung von Immuntherapie verbessern

Der Eisentod (Ferroptose) ist eine Form des gesteuerten Zellsterbens, mit dem der Körper kranke, defekte oder überflüssige Zellen abtötet. Dieser Prozess lässt sich nutzen, um die Wirkung einer Immuntherapie gegen Leberkrebs zu verstärken. Dies haben jetzt Forschende des Georg-Speyer-Hauses, des Universitätsklinikums Frankfurt und der Goethe-Universität Frankfurt bei Mäusen zeigen können, die an Leberkrebs erkrankt waren. Die Kombinationstherapie wirkte auch gegen Darmkrebsmetastasen, die sich in der Leber angesiedelt hatten.

Wie Synapsen nicht mehr verschwinden

Wie Synapsen nicht mehr verschwinden

Bei der Alzheimer-Erkrankung lassen sich kognitive Beeinträchtigungen direkt auf molekulare Veränderungen an den Synapsen des Gehirns zurückführen. Dr. Michael R. Kreutz hat mit seinem Team vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg und vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) und dem Team von Prof. Dr. Stefan Remy vom LIN in einer neuen Studie, die kürzlich publiziert wurde, herausgefunden: Die Substanz Nitarsone verhindert im Alzheimer-Mausmodell den Verlust synaptischer Plastizität, indem sie die Aktivität des Transkriptionsfaktors CREB aufrechterhält.

Veränderung der Blutgefäße bei Adipositas und Diabetes untersucht

Veränderung der Blutgefäße bei Adipositas und Diabetes untersucht

Adipositas und Diabetes-Typ-2 gehen oft mit krankhaften Veränderungen von Blutgefäßen einher. Eine Forschungsgruppe der Universitätsmedizin Halle untersucht den sogenannten EGF-Rezeptor, der dabei eine Schlüsselposition einnimmt. Es existieren bereits Medikamente, die auf diesen Rezeptor wirken, bislang aber nur bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden. Es ist denkbar, dass diese Medikamente auch einer krankhaften Veränderung von Blutgefäßen bei Diabetes-Typ-2 entgegenwirken könnten. Dafür ist jedoch ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen nötig. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Fortsetzung des Projekts für drei Jahre mit 381.000 Euro.

Kann ein Algorithmus den Ausbruch von ALS vorhersagen?

Kann ein Algorithmus den Ausbruch von ALS vorhersagen?

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – eine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems – ist erblich bedingt, jedoch war ein Großteil der Erblichkeit bisher ungeklärt. Mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) gelang es Forschenden um Professor Dr. Alexander Schönhuth von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld, die Genotypprofile von 3000 ALS-Patient:innen zu erfassen, aufzuschlüsseln und damit mehr über die Entstehung von ALS zu erfahren. Das neue Verfahren ermöglicht es, mit 87-prozentiger Genauigkeit zu prognostizieren, ob Personen an ALS erkranken oder nicht.

Bislang unbekannte Funktion des Fettgewebes bei Insulinausschüttung entdeckt

Bislang unbekannte Funktion des Fettgewebes bei Insulinausschüttung entdeckt

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität Augsburg und am Forschungszentrum Helmholtz Munich ist mit der Identifizierung einer bislang unbekannten Übertragung von Botenstoffen aus Fettgewebe zur Bauchspeicheldrüse ein wichtiger Durchbruch gelungen, um frühe Prozesse in der Entstehung des Diabetes-Typ-2 besser verstehen zu können. Das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Stemmer konnte mit einer Veröffentlichung in Nature Communication zeigen, dass Fettzellen winzige, als extrazelluläre Vesikel bezeichnete Lipidmembranpartikel ins Blut abgeben, die die Ausschüttung des Blutzucker-senkenden Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse stimulieren können.

Einfacher Bluttest in Entwicklung

Einfacher Bluttest in Entwicklung

Das Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie (fzmb GmbH) aus Bad Langensalza entwickelt in einem neuen EU-Projekt einen Chip, der eine bessere Früherkennung von Krebserkrankungen der Blutzellen und des Knochenmarks ermöglichen soll. Gemeinsam mit elf Organisationen aus Europa und Israel soll in dem Projekt SANGUINE ein günstiger Bluttest entwickelt werden, der derartige „hämatologischen Malignome“ früh und zuverlässig detektiert.