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Forschung zum spontanen Liquorverlustsyndrom

Forschung zum spontanen Liquorverlustsyndrom

Wie eine scharfe Messerspitze durchsticht bei manchen Menschen ein knöcherner Dorn die Haut im Rückenmark. Dadurch dringt Gehirnflüssigkeit, sogenannter Liquor, ins umliegende Gewebe aus. Der entstehende Unterdruck im Gehirn führt zu schwersten Kopfschmerzen im Stehen, die im Liegen schnell verschwinden. In einer Übersichtsarbeit zum sogenannten spontanen Liquorverlustsyndrom, kurz SIH, stellt ein internationales Team um Prof. Dr. Jürgen Beck, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, wichtige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vor.

Mikrobielle Stoffwechselkooperation führt zu Arzneimitteltoleranz

Mikrobielle Stoffwechselkooperation führt zu Arzneimitteltoleranz

Die Behandlung von Pilzinfektionen wird häufig durch die Ausbildung einer Toleranz gegenüber Arzneimitteln erschwert. Ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Francis Crick Institute hat eine Ursache dafür im kooperativen Verhalten der Mikroorganismen gefunden. Eine gemeinschaftliche Beziehung verschiedener Hefezellen und deren Interaktion auf Ebene des Stoffwechsels bringt der ganzen Gemeinschaft Vorteile für das Wachstum und das Überleben. Der nun beschriebene Mechanismus eröffnet neue Ansätze zur Entwicklung besserer antimikrobieller Therapien.

Mechanismus für die Priorisierung der Virenabwehr identfiziert

Mechanismus für die Priorisierung der Virenabwehr identfiziert

Was muss ich heute alles erledigen und welche Aufgabe ist am dringlichsten? Ob im Beruf oder im Privatleben: Menschen müssen ständig Prioritäten setzen. Bakterien geht es nicht anders: Auch sie müssen priorisieren, wenn es um die Bekämpfung von Viren mit CRISPR geht. Wie diese Prioritätensetzung bei der Virenabwehr funktioniert, war jedoch lange unklar.

Laborbasiertes Model von akuter Nierenschädigung

Laborbasiertes Model von akuter Nierenschädigung

Wissenschaftler*innen des Instituts für Stammzellforschung und Regenerative Medizin am Universitätsklinikum Düsseldorf haben ein laborbasiertes Model von akuter Nierenschädigung (AKI) entwickelt, indem sie dreidimensionale Nierenorganoide mit einer toxischen Substanz (Nephrotoxin Aminonukleosid Puromycin-PAN), die dafür bekannt ist Nierenschädigungen bei hoher Dosis zu verursachen, behandelt haben. Prof. Dr. James Adjaye ist der Senior Autor dieser Studie. Biologin Lisa Nguyen ist die Erstautorin der Publikation.

Jedes übergewichtige Lebensjahr erhöht Darmkrebsrisiko

Jedes übergewichtige Lebensjahr erhöht Darmkrebsrisiko

Die Anzahl an Lebensjahren, in denen ein Mensch Übergewicht auf die Waage bringt, hat höhere Aussagekraft für das Darmkrebsrisiko als eine einmalige Messung des Körpergewichts. Dies veröffentlichen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Im Vergleich zu Menschen, die ihr Leben lang Normalgewicht gehalten haben, erkranken dauerhaft Übergewichtige sogar bis zu zweieinhalbmal häufiger an Darmkrebs. Damit kommt der Vermeidung des Übergewichts eine noch wichtigere Rolle in der Krebsprävention zu als bislang angenommen.

Zum Immunschutz nach einer Corona-Infektion

Zum Immunschutz nach einer Corona-Infektion

Kommt unser Immunsystem in Kontakt mit SARS-CoV-2, wehrt es sich und bildet Antikörper. Corona-Impfstoffe lösen eine ähnliche Immunantwort aus. Zur Stärke und Dauerhaftigkeit dieser liegen allerdings nur wenig Daten vor. Ein Team um Prof. Carsten Watzl vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) hat nun zusammen mit mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) und dem Klinikum Dortmund noch 300 Tage nach einer Infektion mit der ursprünglichen Corona-Variante hohe Mengen neutralisierender Antikörper in ProbandInnen nachgewiesen. Nach vollständiger Impfung zeigten Genesene ca. 5-fach höhere Antikörperspiegel als Geimpfte ohne vorherige Infektion.

Aktuelle Tuberkulose-Situation in Deutschland

Aktuelle Tuberkulose-Situation in Deutschland

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation zeichnet sich international eine alarmierende Entwicklung ab: Infolge der durch die COVID-19-Pandemie vielerorts eingeschränkten Gesundheitsversorgung nahmen 2020, erstmals seit 10 Jahren, die tuberkulosebedingten Todesfälle zu, geschätzt von 1,4 Millionen im Jahr 2019 auf 1,5 Millionen 2020.

Mikroglia entfalten Schutzwirkung bereits Jahrzehnte vor Ausbruch

Mikroglia entfalten Schutzwirkung bereits Jahrzehnte vor Ausbruch

Bei Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer beginnen die Immunzellen des Gehirns, die „Mikroglia“, bis zu zwei Jahrzehnte vor dem Auftreten von Symptomen eine schützende Wirkung zu entfalten. Zu diesem Schluss kommt ein Team des DZNE und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München auf Grundlage einer Studie an mehr als 200 Probanden. Vor dem Hintergrund ihrer Studiendaten halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine gezielte Beeinflussung der Mikroglia für einen vielversprechenden Therapieansatz. Dazu wollen sie Medikamente entwickeln, die auf einen zellulären Rezeptor namens TREM2 einwirken.

Die Überlebensstrategien der Bakterien

Die Überlebensstrategien der Bakterien

Cynthia Sharma erforscht, wie Bakterien sich an ihre Umwelt anpassen, und hat dabei RNA-bindende Proteine im Blick, über die wenig bekannt ist. Dafür hat sie einen mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant erhalten.

Studie über biochemische Prozesse der Zellmigration

Studie über biochemische Prozesse der Zellmigration

Der Weg von A nach B kann mühsam sein, vor allem für Zellen. Ein internationales Team von Wissenschaftler*innen am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) und der Universität Helsinki hat sich die biochemischen und biomechanischen Prozesse näher angeschaut, die der Zellmigration zugrunde liegen. Dazu nahmen sie einen der Hauptakteure ins Visier, die Pseudokinase ILK. Die Ergebnisse der Studie wurden nun veröffentlicht, und tragen wesentlich zum Verständnis dieses faszinierenden Proteins bei.

Frühwarnsystem für zurückkehrende Neuroblastome bei Kindern

Frühwarnsystem für zurückkehrende Neuroblastome bei Kindern

Neuroblastome entlassen DNA-Fragmente ins Blut und den Liquor der Patientinnen und Patienten. Diese Erbgutschnipsel können einen möglichen Krankheitsrückfall frühzeitig anzeigen. Außerdem geben sie Hinweise auf Veränderungen in bestimmten krebstreibenden Genen. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort an der Charité Berlin, mit Hilfe modernster molekularbiologischer Verfahren herausgefunden. Sie gehen davon aus, dass sich dieses Prinzip als schonendes Verfahren zur Früherkennung zurückkehrender Tumoren in der klinischen Praxis einsetzen lässt.

Neue Untergruppe von T-Zellen entdeckt

Neue Untergruppe von T-Zellen entdeckt

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind schubweise auftretende Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, die mit Bauchschmerzen, Durchfällen und einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergehen. Der Entzündung liegt eine unangemessene und zu starke Reaktion des Immunsystems zugrunde. Sie wird insbesondere durch T-Lymphozyten oder kurz T-Zellen ausgelöst.